Wien-Klassiker: Brite gewinnt Tennis-Schlager
Inhalt
- Der Weg ins Finale
- Bilanz der Kontrahenten
- Anti-Russland Sprechchöre
- Die große Rückkehr
- Die Entscheidung
- Neue Höhen
Am Sonntag haben die Erste Bank Open 2024 mit dem Finale im Einzel ihren Höhepunkt gefunden. Dort sind die Nummer sieben des Turniers, der Brite Jack Draper, und der ungesetzte Russe Karen Khachanov aufeinandergetroffen. Während im Doppel das heimische Duo Alexander Erler und Lukas Miedler triumphieren konnten, kommt der Sieger im Einzel aus England. Das Spiel endet mit 6:4, 7:5 in zwei Sätzen.
Der Weg ins Finale
Draper hatte in seinem Halbfinale gegen den Italiener Lorenzo Musetti relativ wenig Mühe und zog mit einem 6:2, 6:4-Sieg ins Finale ein.
Mit exakt demselben Ergebnis warf Khachanov den an Nummer 2 gesetzten Australier Alex de Minaur aus dem Bewerb, um sein zweites ATP-Finale innerhalb einer Woche und sein erstes Wien-Finale zu erreichen. „Karen hat letzte Woche in Almaty gewonnen“, erklärte Draper vor dem Showdown. „Er hat viel gewonnen und ist aktuell auf einer Welle. Er spielt einfach unglaublich im Moment.“
Für Draper selbst ist das Finale eine Premiere: Im Juni gewann der Brite das ATP 250 Rasenturnier in Stuttgart, in Wien greift er nach seinem ersten Titel auf ATP 500 Ebene. "Ich bin sehr glücklich, hier im Finale zu stehen und zu sehen, wie ich mich kontinuierlich verbessert habe."
Bilanz der Kontrahenten
Im Head-to-Head Duell führt Khachanov mit 2:1, wobei die letzten beiden Duelle beinahe zwei Jahre zurückliegen. Im Jänner 2023 trafen die beiden bei den aufeinanderfolgend ausgetragenen ATP Turnieren im australischen Adelaide aufeinander. Das erste Match ist an Khachanov gegangen, das zweite an Draper.
Anti-Russland Sprechchöre
Der erste Satz wurde von politischen Parolen überschattet. Gegen den fahnenlos antretenden Russen Khachanov tönten Anti-Russland Sprechchöre von der Tribüne. Beim Stand von 4:2 für Draper wurde der Störenfried unter tosendem Applaus der Menge aus dem Stadion verwiesen, das Spiel zwischenzeitlich unterbrochen. Ein sportlich hochklassiger Satz ist mit 6:4 zugunsten des Briten geendet.
Die große Rückkehr
Der zweite Satz beginnt so wie der Erste geendet war. Draper konnte gleich zu Beginn ein Break erzielen, nahm seinem Kontrahenten Khachanov sofort den Aufschlag ab. Im darauffolgenden Game konnte der 23-Jährige souverän auf 2:0 erhöhen. Der Brite liefert eine dominante, abgebrühte Vorstellung ab. Das Wiener Publikum präsentierte sich als äußerst fair, schallender Applaus für beide Finalisten.
Draper düpiert den Russen bis dahin, lässt ihn nicht in die Partie finden. Khachanov gelingt es ein Aufschlagspiel durchzubringen und auf 4:1 zu verkürzen. Daraufhin gelingt es dem 24. des Rankings Draper ein Spiel abzunehmen, nochmals kommt Spannung auf.
Der 28-Jährige konnte fünf Spiele hintereinander erringen, damit hat er nicht bloß den Rückstand egalisiert, sondern auch zwischenzeitlich die Führung errungen. Der 1000-er Sieger von 2018 stellt einen Vorsprung von 4:5 her, bringt Draper ins Schwitzen.
Die Entscheidung
Der weitere Verlauf dreht Richtung Draper. Er nimmt Khachanov 2 Spiele ab. Beim Stand von 6:5 serviert er zum Spielgewinn. Nach 1:35 Stunden kann er seinen ersten Matchball verwerten. Es ist sein erster Turniertitel auf 500er Ebene.
Neue Höhen
Für Draper ist es der zweite Titel auf der ATP-Tour, nachdem er den Italiener Matteo Berrettini im August im Finale von Stuttgart bezwingen konnte. Der zurzeit auf Rang 18 platzierte 23-Jährige wird im neuen ATP-Ranking auf dem 15. Rang aufscheinen, somit seine beste Platzierung übertreffen.