Nach Dreifachsieg: Jagd auf Superadler beginnt
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Der erste Bewerb der 73. Ausgabe der Vierschanzentournee hat für Freudenstürme in Österreich gesorgt. Stefan Kraft hat das ganz in rot-weiß-rot gehüllte Podest angeführt, vor den Teamkollegen Jan Hörl und Daniel Tschofenig konnte er den Tagessieg erringen. Bei Wettanbietern steht das Trio auf der Favoritenliste ganz oben. Wer kann dem Trio im Kampf um den ersten goldenen Adler in zehn Jahren gefährlich werden?
Pius Paschke
Pius Paschke erlebt seine erfolgreichste Zeit im Spätherbst seiner Karriere. Der 34-jährige Münchner ist seit über zehn Jahren Teil des deutschen Weltcupteams, hat seinen ersten Sieg erst letztes Jahr in Engelberg erringen können. Der Stern des Bayers ist dieses Jahr aufgegangen. Mit einem Sieg in Lillehammer startete er höchst erfolgreich in die Weltcupsaison 2024/25.
Seine Frühform konnte Paschke mit vier weiteren Erfolgen eindrucksvoll bestätigen. Das leichte Formtief, welches sich in diesem Jahr in Engelberg einstellte (Plätze zehn, 18 Anm.) schüttelte er gekonnt ab. In Oberstdorf segelte er auf den vierten Platz. Der Führende des Gesamtweltcups ist der erste Jäger des heimischen Trios, möchte Deutschlands erster Tourneesieger seit Sven Hannawald werden.
Gregor Deschwanden
Gregor Deschwanden ist ein weiterer Spätstarter im Skisprung-Weltcup. Der 33-jährige Schweizer konnte diese Saison bereits zwei Podestplätze erringen, in der Tourneegesamtwertung rangiert Deschwanden auf dem aussichtsreichen sechsten Platz.
Ihm ist es spätestens in diesem Weltcupwinter gelungen, sich aus dem Schatten von Altmeister Simon Ammann zu lösen. Die Konstanz des Schweizers — die schlechteste Platzierung war ein elfter Platz — machen ihn zu einem ernstzunehmenden Kandidaten auf den Gesamtsieg in der Gesamtwertung.
Johann Andre Forfang
Der norwegische Skiflugexperte Johann Andre Forfang zeigt diese Saison auf. Der frisch gebackene Vater befindet sich derzeit in bestechender Form. In den letzten drei Springen konnte er die Plätze vier, sieben und fünf erreichen. Gerade der letzte Stopp in Bischofshofen, dürfte dem 29-Jährigen liegen, das Profil der Schanze kommt einer Flugschanze nahe, Gefühl in der Luft ist dort besonders wichtig.
Geheimtipps
Ryōyū Kobayashi hat nach seinem 18. Platz von Oberstdorf zwar nur noch theoretische Chancen auf den Sieg in der Gesamtwertung, jedoch muss man den dreifachen Tourneechampion und Titelverteidiger immer auf der Rechnung haben. Auch der Deutsche Karl Geiger konnte sein Formtief ablegen und zum Start der Tournee unter den ersten zehn landen.
Den Shootingstar der heurigen Saison, Maximillian Ortner, kannten vor dieser Saison höchstens ausgewiesene Kenner. Seit diesem Jahr zählt der 22-jährige Kärntner zur heimischen Skisprungelite, konnte erfahrene Springer wie Manuel Fettner aus dem Team verdrängen. Ihm ist in den kommenden Jahren Großes zuzutrauen, ob ihm diese Saison bereits der große Wurf gelingt, bleibt abzuwarten.