„Bäum:innen”: Gendern Grüne jetzt auch Pflanzen?
Judith Pühringer, die Wiener Spitzenkandidatin der Grünen, war am Montagabend in der ZIB 2 zu Gast. Thema der Frontfrau für die anstehenden Landtags- und Gemeinderatswahlen: Klima, Schulen, Lobautunnel – so weit, so erwartbar. Womit wohl weder sie noch Anchor Armin Wolf gerechnet hatten, dass ausgerechnet eine vermeintlich einfache Forderung nach dem Pflanzen von Bäumen die Wogen in den sozialen Medien hochgehen lassen sollte.
Grüne gendern Pflanzen?
Für jedes neugeborene Kind soll ein Baum gepflanzt werden, so die Politikerin. Soweit, so ehrenwert. Wäre da nicht eine kleine sprachliche Ungenauigkeit gewesen. „100.000 Bäum:innen”, wollen einige Zuseher vernommen haben. Gendern Grüne jetzt etwa auch Pflanzen? Immerhin können Pflanzen tatsächlich „männlich” oder „weiblich” sein.
„Wir gendern Bäume nicht”
„Wir gendern Bäume nicht”, betont man bei den Wiener Grünen gegenüber weekend. Tatsächlich handelt es sich bei den „Bäum:innen” um eine äußerst ungünstige Zusammenziehung von: „100.000 Bäume in den nächsten fünf Jahren”. Hört man sich die fragliche Stelle im Interview genau an, wird klar: Es wird tatsächlich nicht gegendert; weder in der vielzitierten Passage noch danach. Nur wenige Sätze später erklärt Pühringer nämlich den Grund für die Forderung – klar ungegendert: „Weil wir die Bäume als Schutzschilder für die Hitze brauchen.”
Fake News verbreitet sich
Auf Social Media überschlagen sich die Reaktionen – zwischen Lachtränen und Facepalms. Für den politischen Mitbewerb ist der sprachliche Lapsus ein gefundenes Fressen. Trotz aller Richtigstellungen hackt man dort munter weiter auf die „gegenderten Pflanzen” und den „linkslinken Woke-Wahnsinn” ein.
Redaktioneller Hinweis
In einer vorangegangenen Version dieses Artikels wurde zunächst von einem bewussten Gendern berichtet. (Korrigiert am 25.03.2025, um 15:35 Uhr).