Karl Mahrer tritt zurück: ER soll der Nachfolger werden
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Einen Tag nach der schweren Niederlage der ÖVP bei der Wiener Gemeinderatswahl ist die Entscheidung gefallen: Karl Mahrer tritt als Landesparteiobmann der Wiener Volkspartei zurück. Das Ergebnis von lediglich 9,7 Prozent bedeutete nicht nur eine Halbierung der Stimmen, sondern auch einen Absturz auf den fünften Platz – hinter SPÖ, FPÖ, Grüne und Neos.
Karl Mahrer tritt zurück
Während am Wahlabend und noch in den späten Abendstunden des Sonntags keine eindeutige Erklärung von Karl Mahrer vorlag, wurde sein Rücktritt am Montagvormittag über den Kurier bekanntgegeben. Ein Sprecher der Wiener ÖVP bestätigte wenig später gegenüber der APA, dass Mahrer sein Amt als Parteichef zur Verfügung stellt. Die Gremien der Wiener Volkspartei sind für den Montagnachmittag einberufen worden, um die weitere Vorgangsweise zu beraten und die Nachfolge rasch zu klären.
Kandidaten um die Nachfolge
Bereits vor der offiziellen Bestätigung kursierten mehrere Namen als mögliche Nachfolger. Der Bezirksvorsteher von Döbling, Daniel Resch, gilt als einer der möglichen Favoriten für die Mahrer-Nachfolge. Resch wird von einflussreichen Teilen des Wirtschaftsbundes, darunter Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, unterstützt.
Neu ins Spiel gebracht wurde am Montag Markus Figl, Bezirksvorsteher der Inneren Stadt. Figl, Großneffe des früheren Bundeskanzlers Leopold Figl, hat sich laut Berichten der „Presse” und des „Standard” intern eine starke Unterstützung gesichert und kann auf eine Mehrheit im ÖVP-Präsidium über den ÖAAB zurückgreifen.
Der neue ÖVP-Generalsekretär Nico Marchetti, der kurzzeitig als möglicher Kandidat gehandelt wurde, gilt mittlerweile als eher unwahrscheinlich. Die Entscheidung dürfte sich zwischen Resch und Figl zuzuspitzen.
Gremien entscheiden am Montag
Die Gremien der Wiener Volkspartei kommen am Montagnachmittag zusammen, um über die Nachfolge Mahrers zu entscheiden. Gegen 18 Uhr ist eine Pressekonferenz angesetzt, bei der die Entscheidung offiziell verkündet werden soll.
Dem neuen Landesparteiobmann steht jedenfalls eine schwierige Aufgabe bevor: Die schwer angeschlagene Wiener ÖVP muss sich neu aufstellen und auf Oppositionsarbeit in den kommenden Jahren einstellen. Eine Regierungsbeteiligung, wie sie Karl Mahrer am Wahlabend noch als „realistisch” bezeichnet hatte, scheint angesichts der Mehrheitsverhältnisse aus heutiger Sicht mehr als unwahrscheinlich.
Anmerkung der Redaktion
In einer vorangegangenen Version dieses Artikels hieß es im Titel fälschlicherweise „Harald Mahrer”. (Korrigiert am 29.03.2025, um 07:15 Uhr).