Bandenkrieg in Wien: Vier Anführer festgenommen
Nach den ethnisch motivierten Auseinandersetzungen in Wien wurden vier weitere Verdächtige festgenommen und 25 mutmaßliche Täter identifiziert. Damit dürften die Anführer der gewaltsamen Zusammenstöße gefasst worden sein. Gerhard Winkler, Leiter des Ermittlungsdienstes des Landeskriminalamts, bestätigte zudem die Sicherstellung einer Pistole vom Kaliber neun Millimeter.
Razzia-Erfolg
Neben der Schusswaffe wurden bei den Razzien eine Gaspistole, sechs Messer, sieben Handys, zwei Pfeffersprays, vier Computer und ein Pkw sichergestellt. Die Neun-Millimeter-Pistole soll bei den Vorfällen im Anton-Kummerer-Park zum Einsatz gekommen sein. Dort hatten sich junge Männer aus Syrien und Tschetschenien im Juli zu einer brutalen Auseinandersetzung mit Latten, Messern und Schusswaffen versammelt. Drei Personen wurden verletzt.
Schusswechsel bestätigt
Winkler bestätigte, dass bei den Vorfällen mindestens sechs Schüsse abgegeben wurden. Dies wurde bei einem Medientermin am Wiener Praterstern bekanntgegeben, bei dem Innenminister Gerhard Karner, Polizeipräsident Gerhard Pürstl und Dieter Csefan, Leiter der Einsatzgruppe Jugendkriminalität (EJK), ebenfalls anwesend waren. Innenminister Karner erklärte, dass die Haupttäter nun ermittelt seien.
Festnahmen international
Unter den vier neu festgenommenen Verdächtigen befinden sich ein Syrer, zwei Russen tschetschenischer Abstammung und ein Österreicher. Bereits zuvor waren Festnahmen von zwei Syrern, einem Tschetschenen und einem Kroaten mit türkischen Wurzeln bekannt. Sie alle sollen an den bewaffneten Konflikten im Juni und Juli beteiligt gewesen sein, die sich über mehrere Wiener Bezirke erstreckten und die Polizei über den Sommer hinweg stark beschäftigten.
Öffentliche Reaktionen
Die Vorfälle sorgten für breite Diskussionen in der Öffentlichkeit. Die ethnisch motivierten Auseinandersetzungen und die damit verbundene Gewalt hatten Wien in den Sommermonaten in Atem gehalten und auch politische Debatten angestoßen.