Direkt zum Inhalt
Fitness-Armband zeigt Herzfrequenz an
Fitness-Armbänder können zum Beispiel auch die Schrittzahl messen.
Fitness-Armbänder können zum Beispiel auch die Schrittzahl messen.
Michel Winde/APA

Neue Studie: So viele Schritte sollte man wirklich machen

13.01.2025 um 11:46, Julia Klein & APA, Red
min read
Eine neue Studie hat den Zusammenhang zwischen Schrittzahl und Depressionen untersucht. Schon 1.000 extra Schritte pro Tag können das Risiko deutlich senken.

Die tägliche Schrittzahl beeinflusst das Risiko, an einer Depression zu erkranken. Bei größeren Gehstrecken sinkt die Gefährdung um fast ein Drittel. Das zeigte eine Analyse von vorliegenden Studien mit rund 96.000 Probanden, welche spanische Wissenschafter jetzt in der Online-Publikation der Amerikanischen Ärztegesellschaft (JAMA Network Open) veröffentlicht haben.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse

"Neuere wissenschaftliche Evidenz hat die schützende Wirkung der täglich absolvierten Schritte bei der Verringerung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Gesamtmortalität untermauert. Allerdings sollten Empfehlungen, die auf der Anzahl der Schritte basieren, auch andere gesundheitliche Auswirkungen berücksichtigen", schrieben Bruno Bizzozero-Peroni und seine Co-Autoren von der Universität von Kastillien-La Mancha in Spanien. Die Frage sei deshalb gewesen, ob objektiv gemessene Schritte pro Tag in einem Zusammenhang mit Depressionen bei Erwachsenen stehen könnten.

1.000 Schritte mehr, weniger Risiko

Analysiert wurden 33 Studien, in denen die täglich absolvierten Schritte mit Geräten gemessen wurden. Daten von 96.173 Probanden standen damit zur Verfügung. Die Hauptergebnisse: Mit einem Plus von 1.000 Schritten pro Tag verringerte sich die Häufigkeit auftretender Depressionen um jeweils neun Prozent. Bei mehr als 7.000 Schritten pro Tag kam es bei den Probanden im Vergleich zu Menschen, die weniger als 7.000 Schritte pro Tag absolvierten, zu einer Verringerung des Depressionsrisikos um 31 Prozent.

Über 10.000 Schritte: Halbiertes Risiko

Im Vergleich zu weitgehend sitzender Lebensweise (unter 5.000 Schritte) brachten mehr als 10.000 Schritte pro Tag etwa eine Halbierung der Gefährdung, an einer Depression zu erkranken. "In dieser systematischen Übersicht und Metaanalyse von 33 Beobachtungsstudien mit 96.173 Erwachsenen wurde festgestellt, dass höhere tägliche Schrittzahlen in Querschnitts- und Längsschnittstudien in der allgemeinen erwachsenen Bevölkerung mit weniger depressiven Symptomen in Zusammenhang stehen", fassten die spanischen Wissenschaftler ihre Analyse zusammen.

Bedeutung für Österreich

Jede erfolgreiche Maßnahme zur Verhinderung oder Linderung von Depressionen hätte auch in Österreich große Auswirkungen: So dürften laut einer wissenschaftlichen Untersuchung des Wiener Sozialpsychiaters Johannes Wancata (MedUni Wien/AKH) zu jedem gegebenen Zeitpunkt rund 730.000 Menschen an Depressionen leiden. Weniger als ein Drittel davon sind Männer. Im Laufe eines Jahres leiden 7,4 Prozent der Männer und 12,6 Prozent der Frauen an der Erkrankung mit für die Betroffenen schwer belastenden Symptomen.

more