Moskito-Magnete: Das zieht Stechmücken wirklich an
Während der Partner seelenruhig schläft, wird der andere die halbe Nacht lang von penetrant summenden Stechmücken überfallen und mit Stichen gequält. Warum peinigen die Plagegeister manche mehr als andere?
„Süßes“ Blut ist nicht schuld
Ausschlaggebend sind weder Blutgruppe und „süßes“ Blut noch Geschlecht und Knoblauchkonsum – nichts davon ist wissenschaftlich belegt. Bei der Auswahl der Opfer orientieren sich Gelsen allgemein an Körpergeruch, CO2-Ausatmung und Körperwärme eines Menschen. Das trifft allerdings auf jeden zu. Es muss also noch etwas anderes geben, das die lästigen Moskitos magisch anzieht. Ein US-amerikanisches Forscherteam der Rockefeller University in New York will die Antwort gefunden haben.
Stechmücken fahren auf Fettsäure ab
In einer langfristig angelegten Studie trugen die Teilnehmer an mehreren Tagen sechs Stunden lang Nylonstrümpfe über ihren Armen. Die Forscher testeten die getragenen Strümpfe in verschiedensten Paarungen, um herauszufinden, welcher für eine Stechmücke am attraktivsten ist. Das Resultat: Nylonstrumpf 33 ging als eindeutiger Sieger hervor – er war viermal attraktiver als der Zweitplatzierte und 100-mal anziehender als der Letztplatzierte. Die Testperson des Strumpfes 33 produzierte mehr Fettsäure (Carbonsäure) als die anderen – genau das wirkte auf die Moskitos wie ein berauschendes Parfum. Eine Validierungsstudie mit 56 Teilnehmern bestätigte das Ergebnis.
Tarnung für die Haut
Eine Möglichkeit, um Gelsen von „Moskito-Magneten“ besser fernzuhalten, wäre die Manipulation der Hautmikrobiome – eine Tarnung sozusagen. Das heißt, jene Menschen, die öfter von Mücken gestochen werden, müssten sich mit einem Talg-Bakterien-Extrakt aus den Hautmikrobiom einer Person einschmieren, die Blutsauger nicht so sehr anziehend finden. Eine andere Möglichkeit wäre die Ernährungsumstellung, wodurch sich die Fettsäureproduktion auf der Haut verändert. Experimente und Datenmaterial gibt es dazu aber noch nicht.