Ukraine: Liga-Start mit Bomben-Alarmen
Bei der Partie zwischen Ruch Lemberg und Metalist Kharkiv im alten Stadion der west-ukrainischen Stadt Lemberg tönten die Sirenen, die einen Luftangriff ankündigen, gleich dreimal – zwischen dem Anpfiff und dem Schlusspfiff, bei dem der 2:1-Sieg von Metalist feststand, lagen viereinhalb Stunden...
Wie alle Spiele der Liga fand auch diese Partie ohne Zuseher im Stadion statt und alle Arenen, in denen gespielt wird, sind mit Schutzbunkern ausgerüstet worden. In einem solchen warteten auch die Spieler von Ruch und Metalist gemeinsam ab.
Eine Stunde Bunker, dann geht's weiter
Die Vorgabe der Liga ist, dass eine Stunde Unterbrechung in Ordnung ist, danach kann es reltiv zügig wieder weitergehen. Dauert die Unterbrechung länger, soll von Fall zu Fall mit den Beteiligten entschieden werden.
Die 16 Teams tragen ihre Heimspiele in insgesamt acht Stadien aus, die Teams aus dem Kriegsgebiet im Osten haben Ausweichquartiere in der Hauptstadt Kyiv (Schachtar Donetsk, 1925 Kharkiv, Lugansk und Odessa) sowie an der an der Westgrenze gelegenen Stadt Uschgorod (Poltava und Metalist) gefunden; die Europacup-Spiele der ukrainischen Teams gehen in Polen über die Bühne.
Zeichen nach innen und außen
Dass in den Kriegswirren überhaupt wieder gespielt wird, soll auch als Symbol im Sinne von "Wir lassen uns nicht unterkriegen" dienen. Die meisten Legionäre, die bis zum Krieg vor allem bei den großen Klubs wie Donetsk gespielt haben, sind nicht mehr dabei. Einige Unentwegte – wie der Pole Kedziora von Dynamo Kyiv oder der Kroate Neven Djurasek bei Schachtar – hielten ihren Klubs aber die Treue.