Rosenkrieg: Polster verklagt ÖFB
Die Beziehung zwischen dem Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) und dem ehemaligen Weltklassestürmer Toni Polster galt lange Zeit als Inbegriff der Harmonie. Der Kultkicker, dessen Karriere auch Stationen in europäische Topligen wie der deutschen Fußball-Bundesliga (1. FC Köln, Borussia Mönchenglachbach) oder der spanischen Primera División (FC Sevilla, CD Logroñés, Rayo Vallecano) beinhaltete, fungierte als Rekordtorschütze des österreichischen Nationalteams (44 Treffer/ 95 Partien) stets als eines der legendären Aushängeschilder der heimischen Fußballszene. Ein "statistischer Streitfall" ließ das jedoch merkbar abkühlen. Nun gipfelt die Causa in einer Klage vor dem Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien.
Polster fordert drei zusätzliche Treffer ein
Polster stört sich nämlich daran, dass der ÖFB drei als inoffiziell eingestufte Länderspiele nicht in die Leistungsstatistik seiner aktiven Laufbahn aufnehmen möchte. Konkret handelt es sich dabei um die Begegnungen mit Liechtenstein (07. Juni 1984), Tunesien (07. Februar 1987) und Marokko (02. Februar 1988). Polster hat in diesen Partien, die zum Teil von chaotischen Szenen begleitet wurden, gegen Liechtenstein wurde Alfred Drabits etwa während des Matches aus- und anschließend wieder eingewechselt, drei Treffer erzielt. Würden ihm diese gutgeschrieben, würde sein Tore-Konto auf 47 anwachsen und sich sein Vorsprung auf seinen schärfsten Konkurrenten, Marco Arnautović (36 Tore / 111 Spiele), merklich ausbauen.
Keine Angst vor dem Verlust des Tor-Rekords
Der aktuelle Trainer der Wiener Viktoria weist eine derartige Motivation jedoch weit von sich und will in dem Vorgehen des ÖFB lediglich eine "Ungerechtigkeit, die gen Himmel stinkt" ausgemacht haben. Sollte der Inter Mailand-Legionär Artnautović seinen Rekord tatsächlich einmal brechen, versprach Polster, ihm als Erster zu gratulieren.