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Vincent Kriechmayr beim super-G
Vincent Kriechmayr kritisiert die neue Regel.
Vincent Kriechmayr kritisiert die neue Regel.
EXPA / APA / picturedesk.com

Ski-Revolution: FIS reagiert auf Horrorunfall

11.11.2024 um 17:11, Marcel Toifl
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Der Skiweltverband reagiert auf den Tod der italienischen Rennläuferin Matilde Lorenzi. Ab dieser Saison werden in den schnellen Disziplinen Airbags Pflicht.

Es ist offiziell: Ab dieser Saison wird im Ski-Weltcup der Airbag zur Pflicht – zumindest in den Speed-Disziplinen. Nach langer Diskussion hat der FIS-Vorstand vergangene Woche den Einsatz dieser Spezialwesten beschlossen. Man reagiert auf den tragischen Tod der jungen Rennläuferin Matilde Lorenzi, welche mit 19 Jahren beim Training gestürzt war.

FIS-Statement

FIS-Generalsekretär Michel Vion stellt klar, dass die Gesundheit der Athleten oberste Priorität hat. „Wir werden jede Maßnahme unterstützen, die nachweislich die Sicherheit der Sportler verbessert“, betont Vion in einer Presseaussendung. Zweifel bleiben, denn nicht jeder Athlet steht dem Luftpolster unkritisch gegenüber.

Airbag-Kritiker 

Stars wie Vincent Kriechmayr sind noch nicht überzeugt. Er habe das Gerät bisher nicht getragen, da es für ihn noch nicht optimal sitzt. „Ich muss mich bewegen können“, so der Oberösterreicher. Er kritisiert, dass die Weste ihn in der Bewegungsfreiheit einschränken könnte. Auch der Schweizer Marco Odermatt und die Italienerin Sofia Goggia, die bereits mit Airbags fahren, wissen, dass es bei diesem Thema keine einfache Lösung gibt. Für andere wie Dominik Paris oder Lara Gut-Behrami ist der Airbag hingegen nach wie vor verzichtbar.

Gefährliche Momente

Ein Problem bleibt der richtige Auslösezeitpunkt. Kritiker befürchten, dass ein Airbag im falschen Moment aufgehen könnte und so mehr Probleme verursacht, als er löst. Gerade bei Knieverletzungen, einer häufigen und gefürchteten Gefahr im Skisport, sei der Airbag ohnehin machtlos. Er schützt lediglich den Oberkörper und Nacken – und das auch nur unter bestimmten Bedingungen. Falls der Airbag den Sportler zu sehr einschränkt, können nationale Verbände Ausnahmen zulassen. Ob dies wirklich zur Akzeptanz beiträgt, bleibt abzuwarten.

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