Klopp: Kein „unfassbares Finanz-Package“ bei Red Bull
Inhalt
- Erste Gespräche vor zwei Jahren
- „Ich musste mich selber ohrfeigen“
- 20-Sekunden-Verhandlung
- Fokus auf Nachwuchs
Mit 1. Jänner 2025 hat Star-Trainer Jürgen Klopp einen neuen Job: Er wird bei Red Bull als Head of Global Soccer tätig sein. In einem Interview mit der deutschen Bild verrät Konzern-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff nun erste Details über die Verhandlungen mit dem Ex-Liverpool-Trainer.
Erste Gespräche vor zwei Jahren
Wie Mintzlaff erklärt, habe er schon vor zwei Jahren versucht, Klopp für das österreichische Unternehmen zu begeistern. „Es war ein sehr, sehr langer Prozess. Die erste Idee liegt mehr als zwei Jahre zurück, als ich mit Jürgen das erste Mal darüber gesprochen habe.“ Schon damals sei der Deutsche von der Idee begeistert gewesen, insbesondere davon, wie stark Red Bull sich für Nachwuchssportler engagiere. Man habe Kontakt gehalten, Mintzlaff nicht lockergelassen.
„Ich musste mich selber ohrfeigen“
Nach dem Aus bei Liverpool sei es schließlich so weit gewesen, man habe sich einige Monate danach getroffen und erneut über die Möglichkeiten gesprochen. Für Mintzlaff kam die Zusage von Jürgen Klopp offenbar selbst überraschend. „Und dann hat er gesagt: ‚Alles klar, machen wir.‘ Da musste ich mich selber ohrfeigen. Dann hat er zugesagt, und ich habe schnell die Verträge aufgesetzt.“
20-Sekunden-Verhandlung
Die Verhandlungen seien laut Mintzlaff weitaus entspannter verlaufen, als er erwartet habe. „Ich muss sagen, als das Ja da war, war das die einfachste. Nicht, weil wir ihm ein unfassbares finanzielles Package geboten haben, im Gegenteil. Wir haben über das Finanzielle 20 Sekunden gesprochen, weil er gesagt hat, ich habe Bock auf die Aufgabe“, erklärt der 49-jährige Red Bull-Boss. Wie viel Klopp geboten wurde, hat Mintzlaff freilich nicht verraten. Wenig dürfte es aber dennoch nicht gewesen sein. „Ich hoffe, dass er das jetzt nicht hört, weil dann denkt er, dass er und sein Berater schlecht verhandelt haben“, witzelt er.
Fokus auf Nachwuchs
Bei den Bullen wird Jürgen Klopp nicht ins Tagesgeschäft involviert sein, sondern die Sportdirektoren gezielt bei der Weiterentwicklung der Red Bull-Philosophie unterstützen. Außerdem wird er bei der Sichtung von Talenten sowie bei der Ausbildung von Trainern helfen. „Nach fast 25 Jahren an der Seitenlinie könnte ich nicht aufgeregter sein, mich an einem Projekt wie diesem zu beteiligen“, freute sich der 57-Jährige schon vor etwa zwei Monaten auf seinen neuen Job. Und weiter: „Mit meinem Einstieg bei Red Bull auf globaler Ebene möchte ich die unglaublichen Fußballtalente, die uns zur Verfügung stehen, entwickeln, verbessern und unterstützen.“ Los geht’s in wenigen Tagen, eine offizielle Pressekonferenz ist für 14. Jänner anberaumt.