ÖSV-Alpin-Team ohne Kugel: Geht es aufwärts oder nicht?
Sechs Rennsiege bei den Herren (alle von Mayer und Kriechmayr) und elf weitere Podestplätze, gar nur zwei Erfolge (darunter ein Zufallssieg von Nina Ortlieb) und neun weitere Podestplätze, im Nationencup von den Schweizer hergewatscht: Die Weltcup-Saison 2019/20, die erste nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher, war für österreichische Verhältnisse eine Katastrophe. Erstmals seit 1995 war der ÖSV bei der Vergabe sowohl der großen Kristallkugeln für den Gesamt-Weltcup als auch bei den kleinen Kristallkugeln für die Disziplinen-Wertungen leer ausgegangen.
Zwei Jahre später wird aller Voraussicht nach wieder keine einzige der zehn Weltcup-Kugeln nach Österreich gehen. Sowohl Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher als auch Frauen-Chefcoach Andreas Mitter sind ihre Jobs am Ende der Saison los, mit Herbert Mandl – dem Erfolgs-Übungsleiter aus der Zeit der "Golden Girls" Götschl, Meißnitzer, Dorfmeister – wird es ein neuer Alpin-Sportchef installiert.
Entweder oder?
Einerseits ist die Lage anders, als sie 2020 war. Österreich wird den Nationencup mit einem deutlichen Vorsprung vor dem Schweizer Team um Odermatt, Feuz, Suter und Gut-Behrami gewinnen. Anderserits sind die nackten Zahlen, was Top-Platzierungen angeht, sowohl bei den Männern (6 Siege und 15 weitere Podestplätze) als auch bei den Frauen (2 Siege und 13 weitere Podestplätze) nur unwesentlich besser als in der Saison 2019/20. Zumal zwei der Erfogle bei den Herren erst nun, in der letzten Weltcup-Woche, eingefahren wurden.