Kryptobetrug: Ex-Teamkicker muss ins Gefängnis
Inhalt
- Geständnis im Gerichtssaal
- Vorstrafen und neue Vorwürfe
- Luxusleben und Pleite
- Festnahme und Untersuchungshaft
- Das Urteil
Am Wiener Landesgericht hat am Mittwoch ein aufsehenerregender Prozess stattgefunden: Ein früherer Nationalteamspieler hat sich wegen schweren Betrugs und Veruntreuung verantworten müssen. Der 33-Jährige soll seine Bekannten durch den Handel mit teuren Uhren und angebliche Investitionen in Kryptowährungen um rund 250.000 Euro gebracht haben. Das Urteil: zwei Jahre Haft, davon sechs Monate unbedingt. Zukünftig will der Angeklagte „kleine Brötchen backen“.
Geständnis im Gerichtssaal
Vor Richter Christian Gneist zeigt sich der Ex-Sportler reumütig. Nach seiner aktiven Karriere habe er versucht, seinen Lebensstil mit risikoreichen Investitionen zu finanzieren. „Ich habe Technologien erworben, durch die ich neue Kryptoeinnahmen generieren wollte“, erklärt er. Doch das gesamte Geld habe er verspekuliert. „Ich war gierig und süchtig nach dem Adrenalin bei Investitionen“, gesteht er.
Vorstrafen und neue Vorwürfe
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, über Jahre hinweg mehrere Geschäftsmodelle genutzt zu haben, um Geld zu ergaunern. Einerseits versprach er lukrative Renditen durch den Handel mit Kryptowährungen, andererseits bot er Bekannten an, deren Luxusuhren zu verkaufen – behielt jedoch die Erlöse für sich. Insgesamt hat er so rund 250.000 Euro erbeutet. Besonders brisant: Der ehemalige Fußballprofi ist bereits einschlägig vorbestraft.
Luxusleben und Pleite
Im Prozess wird deutlich, dass der Angeklagte nach seinem Karriereende ein Leben im Luxus führte, das er nicht finanzieren konnte. Trotz eines monatlichen Einkommens von bis zu 12.000 Euro investierte er 400.000 Euro in sogenannte „Shitcoins“, hochspekulative Kryptowährungen ohne langfristigen Wert. Immobilienkäufe in Dubai und Österreich endeten ebenfalls im finanziellen Fiasko.
Festnahme und Untersuchungshaft
Nach einer Verurteilung im Jahr 2024 in Korneuburg floh der Mann nach Deutschland, wurde jedoch im Juli 2024 in Düsseldorf festgenommen, als er nach Dubai reisen wollte. Die Untersuchungshaft, in der er sechs Monate verbrachte, beschreibt er als „Hölle“, die ihn geläutert habe. Er wolle sich ändern und sei bereit, eine Psychotherapie zu machen.
Das Urteil
Der Angeklagte wurde zu zwei Jahren Haft, davon sechs Monate unbedingt, verurteilt. Da er den unbedingten Teil bereits in der Untersuchungshaft verbüßt hat, kann er bald seine Familie wiedersehen. Das Urteil akzeptiert er: „Ja, das passt.“ Seine Opfer werden allerdings auf Entschädigungszahlungen warten müssen, da der Verurteilte derzeit keine finanziellen Mittel hat.