Jagdaffäre: Jetzt wird gegen Dornauer ermittelt
Die Jagd-Affäre um Georg Dornauer zieht immer größere Kreise. Nach dem eher unfreiwilligen Rücktritt als SPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter wird nun wegen Verstößen gegen das Waffenverbot ermittelt.
Pikanter Schnappschuss
Die Kronen Zeitung hat Anfang der Woche ein Foto veröffentlicht, das Dornauer jetzt nicht nur politisch unter Druck setzt. Der Schnappschuss zeigt Dornauer auf einem gemeinsamen Jagdausflug mit René Benko vor einem geschossenen Hirsch. Dornauer trägt einen Jägerhut mit dem sogenannten "Beutebruch", der den Schützen ausweist. Brisant: Gegen Dornauer besteht ein aufrechtes Waffenverbot.
Waffenverbot gegen Dornauer
2019 hat Dornauer sein Jagdgewehr mit angestecktem Magazin bei geöffnetem Fenster in seinem Auto am Innsbrucker Flughafen zurückgelassen. Die Folge: Waffenverbot, Verlust der Jagdkarte und Beschlagnahmung seiner Waffe. Seither darf der Tiroler keinen Gebrauch von Schusswaffen machen. Das Jagdfoto wirft hier naturgemäß einige Fragen auf, wie mittlerweile auch Dornauer einräumt.
War ein Fehler, aber ...
Auch wenn von Einsicht bis zu seinem Rücktritt keine Rede war, zeigt der mittlerweile von allen Ämtern zurückgetretene Politiker zumindest in einem Punkt einen Anflug von Reue. Den gemeinsamen Ausflug mit Benko würde er nicht wiederholen. Er habe aber weder den Hirsch erlegt, noch von einer Waffe überhaupt Gebrauch gemacht, beteuert Dornauer – auch eidesstaatlich.
Polizei ermittelt
Der Justiz ist das nicht genug. Für Dornauer könnte der Vorfall jetzt auch ein rechtliches Nachspiel haben. Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft eröffnet jetzt das Verfahren. "Das Bild begründet einen Anfangsverdacht, dass Dornauer der Schütze war und eine Waffe besessen haben soll", erklärt Staatsanwaltschaftssprecher Hansjörg Mayr gegenüber der APA. Geprüft werde nun, ob Dornauer tatsächlich eine Waffe besessen und genutzt hat.