Kurioser ZIB2-Auftritt: Giraffe bewirbt sich um Vorsitz
Lebenslauf, Strafregisterauszug, 30 Unterstützungserklärungen und Bewerbungsschreiben: Jetzt steht der Modus für die SPÖ-Mitgliederbefragung. Dass die Regeln jetzt doch anders aussehen als urprünglich angekündigt, sorgt für Verstimmung. In der ZIB2 verteidigt Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch das Vorgehen.
SPÖ ändert die Regeln
"Wir haben sicher nicht damit gerechnet, dass es 73 Personen sind", so Deutsch. Derzeit sei man dabei zu überprüfen, ob sie die Voraussetzungen erfüllen würden. Versichern wolle man sich, dass die Bewerber um eine Parteimitgliedschaft verfügen und nicht "fake" seien. "Es hat sich auch eine Giraffe beworben, die ein Zeitungsjournalist eingereicht hat", wirft Moderator Martin Thür ein. "Die Giraffe hat auch eine Adresse", so Deutsch. Die verlangten 30 Unterstützungserklärungen sollen unterdessen belegen, dass der Bewerber in der Partei verwurzelt ist.
Thür: „Es hat sich zum Beispiel eine Giraffe um den Vorsitz beworben.”
Deutsch: „Ja, eine, die über eine e-Mail Adresse und eine Telefonnummer verfügt.“
Ein Dialog für die Geschichtsbücher.#zib2— Philipp Brokes (@philbrokes) March 27, 2023
Ergebnis nicht bindend
Für zusätzlichen Ärger sorgte Deutsch rund um das Präsidium mit seinen Aussagen, dass man mit der Befragung die Stimmungslage abfragen wolle. "Das sagt schon der Name, es ist eine Befragung", bekräftigt Deutsch bei Thür. Die Mitgliederbefragung ist nicht und könne auch nicht bindend sein, so der Bundesgeschäftsführer. Sie habe aber einen sehr hohen Stellenwert, das Votum würde entsprechend ernst genommen. Den Vorschlag für den Parteitag müsse aber die Wahlkommission festlegen. Deutsch zeigt sich überzeugt, dass die Delegierten sich an die Empfehlung halten würden.
Rücktrittsforderung an Deutsch
Für sein Vorgehen erntet Deutsch heftige Kritik. Drei steirische Bürgermeister haben mittlerweile öffentlich den Rücktritt des Bundesgeschäftsführers verlangt. Damit konfrontiert zeigt sich Deutsch gelassen. Solange er das Vertrauen der Parteivorsitzenden und des Vorstandes habe, gebe es "hier keinerlei Änderungen".