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Russland hat die ORF-Korrespondentin als "Spiegelmaßnahme" ausgewiesen.
Russland hat die ORF-Korrespondentin als "Spiegelmaßnahme" ausgewiesen.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Vergeltung: Russland weist ORF-Korrespondentin aus

11.06.2024 um 06:38, Stefanie Hermann
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Die diplomatischen Verstimmungen zwischen Österreich und Russland nehmen weiter zu. Moskau hat aus Vergeltung eine Mitarbeiterin des ORF ausgewiesen.

In einer überraschenden diplomatischen Wendung hat Russland der ORF-Korrespondentin Maria Knips-Witting die Akkreditierung entzogen und sie zur Ausreise aufgefordert. Der Schritt erfolgt als offen deklarierte Vergeltungsmaßnahme.

Österreich weist Popow aus

Österreich hatte dem russischen TASS-Korrespondenten Iwan Popow am 30. April Akkreditierung und Aufenthaltstitel entzogen und ihn aufgefordert, das Land innerhalb von zwei Wochen zu verlassen. Am 7. Juni ist er ausgereist.

Im März war Popow in einer Veröffentlichung des "Falter" ohne Namensnennung als Nachrichtendienstler dargestellt worden. Mitunter seltsam schien, dass die russische Nachrichtenagentur ihr Büro in Wien mit zwei statt wie in den letzten Jahrzehnten üblich mit nur einem Korrespondenten besetzt hatte. Der doppelte Personalstand war insofern auch auffällig, als es aufgrund des Ukrainekrieges weniger hochrangigen Besuch aus Russland gab, über den sonst berichtet wurde.

Russische Gegenmaßnahme

Für den Entzug der eigentlich unbefristeten Akkreditierung und die Ausweisung habe man keine Erklärung erhalten, so die Darstellung des Kremls. "Am 31. Mai wurde der Botschafter Österreichs in das russische Außenministerium zitiert. Es wurde im Zusammenhang mit den diskriminierenden Maßnahmen gegen russische Journalisten heftiger Protest eingelegt. Der Leiter der diplomatischen Vertretung wurde gewarnt, dass, falls Wien seine Entscheidung, die Rechte russischer Journalisten zu verletzen, nicht überdenke, Gegenmaßnahmen in Bezug auf die in Russland ständig akkreditierten österreichischen Korrespondenten ergriffen würden", heißt es in der Stellungnahme.

"Diese Entwicklung geschieht nicht auf Wunsch Moskaus, sondern ist eine erzwungene Maßnahme", so der Kreml zu der als "Spiegelmaßnahme" ergriffenen Ausweisung. Russland würde sich weitere Schritte gegen österreichische Journalisten vorbehalten, falls die Diskriminierung russischer Journalisten fortgesetzt werde. Sobald sich die Bedingungen wieder verbessern und das TASS-Büro seine Arbeit wieder uneingeschränkt aufnehmen könne, sei man bereit, neue ORF-Mitarbeiter zu akkreditieren, heißt es in der Stellungnahme.

Unverständnis beim ORF

Der ORF bedauert die Entscheidung und kann diese nicht nachvollziehen. Man wolle alle nötigen Schritte unternehmen, um weiterhin unabhängig aus Russland berichten zu können.

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