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FPÖ-Chef Herbert Kickl im Rahmen einer Parlamentssitzung
FPÖ-Chef Herbert Kickl reitet eine erste Attacke gegen Andreas Babler.
FPÖ-Chef Herbert Kickl reitet eine erste Attacke gegen Andreas Babler.
ALEX HALADA / picturedesk.com

"Linker Vogel": Kickl schießt sich auf SPÖ-Chef ein

13.06.2023 um 14:34, Patrick Deutsch
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Herbert Kickl holt zum Rundumschlag gegen Andreas Babler aus. Der FPÖ-Chef leistet sich dabei aber einen äußerst peinlichen Fehler.

Von Herbert Kickl war in den letzten Wochen nicht sonderlich viel zu hören. Mit einer Pressekonferenz zum Thema "illegale Masseneinwanderung" meldet sich der FPÖ-Chef jetzt auf der politischen Bühne zurück. Den Auftritt nützt er für eine Abrechnung mit der SPÖ und deren neuem Parteivorsitzenden. Dem ehemaligen Philosophiestudenten unterläuft dabei allerdings ein kapitaler Fehler.

"Schlag ins Gesicht"

Noch bevor er gemeinsam mit Wiens Landesparteiobmann Dominik Nepp,eine "völlige Schubumkehr in der Asylpolitik" fordert, erklärt Kickl, warum es in den letzten Wochen so still um ihn geworden war. Er habe sich absichtlich "zurückgenommen, um das Finale Grande der Steißgeburt erste Reihe fußfrei zu genießen". Gemeint war natürlich die Wahl des neuen SPÖ-Parteiobmanns, für den es gleich darauf scharfe Kritik hagelt. Babler sei ein "linker Vogel aus Traiskirchen" und ein "marxistischer Geiserfahrer", durch den eine "Bobo-Bonzenblase" in der Löwelstraße Einzug halte. Das Ergebnis sei ein "ein Schlag ins Gesicht der SPÖ-Basis, die Hans Peter Doskozil an der Spitze der SPÖ haben wollte".

Peinliche Verwechslung

Für die FPÖ, die aktuell in den Umfragen auf Platz eins liegt, sei es das Ziel, nach der nächsten Wahl in einer Zweierkoalition den Ton anzugeben. So würde man sicherstellen, dass potenzielle Koalitionspartner "nicht alle ihrer Positionen durchbringen". Damit würde man auch "diesem Aufkeimen des Marxismus die Stirn bieten". Diese Aussage wollte Kickl mit einem intelektuellen Schmäh unterstreichen, der allerdings ziemlich in die Hose ging. "Sie kennen das ja eh, Karl Marx: 'Gott ist tot' – Ich bin da lieber auf der Seite Gottes: 'Marx ist tot'", so der ehemalige Philosophie-Student. Dass Kickl sein Studium nicht abgeschlossen hat, erklärt vielleicht, weshalb der FPÖ-Chef Marx mit seinem Zeitgenossen Nietzsche verwechselt hat, von dem das Zitat eigentlich stammt.

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