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Innenminister Gerhard Karner beim Gespräch im Studio der ZIB2
Karner lässt mit seinen Aussagen zu weiteren Abschiebungen aufhorchen.
Karner lässt mit seinen Aussagen zu weiteren Abschiebungen aufhorchen.
Screenshot ZIB2/ORF/tvthek.orf.at

Brutale Kritik an Karner nach ZIB2

24.08.2022 um 07:03, Stefanie Hermann
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Nach seinen kontroversen Aussagen zum Fall Kellermayr und der Ankündigung weiterer Abschiebungen, steht der Innenminister heftig unter Beschuss.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Politiker mit einem Besuch in der ZIB2 von sich reden macht. Der Auftritt von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) wird aber wohl noch längere Zeit für Gesprächsstoff sorgen. Und nein, die Rede ist nur am Rande vom hitzigen Wortgefecht zwischen ORF-Anchorman Armin Wolf und dem ÖVP-Politiker. Inhaltlich überrascht Karner mit eigenwilligen Fakten und gelinde gesagt ausbaufähiger Sensibilität. Besonders harte Kritik hagelt es für seine Aussagen zu den Fällen Tina und Kellermayr. Damit aber nicht genug, scheint Beoabachtern vor allem das Rechtsstaat-Verständnis des Inneministers bedenklich.

>>> Streit in ZIB2: Wolf fetzt mit Innenminister

"Werden weiterhin abschieben"

Der Fall Tina hat im letzten Jahr immer wieder für Aufsehen gesorgt.  Zur Erinnerung: Das damals 12-Jährige Mädchen wurde unter heftigen Protesten abgeschoben. Ein rechtswidriges Vorgehen, wie das Bundesverwaltungsgericht kürzlich festgestellt hat. Dieses Urteil des Höchstgerichts ist eigentlich nicht anfecht- oder gar verhandelbar. Der Innenminister sieht das etwas anders und hält das Urteil "interpretierbar".

Rechtsstaatlichkeit untergraben?

Kritiker sehen darin eine Verletzung der Rechtsstaatlichkeit. "Sag einmal, seit wann akzeptieren Minister (!!!!!) nicht einmal mehr Gerichtsurteile und beschädigen Institutionen in einer derartigen Art und Weise", zeigt sich ein Twitter-User entsetzt.

Bundespräsident gefordert

Ein Zugang, der für viele Menschen eine rote Linie klar überschreitet. Einige sehen den Bundespräsidenten gefordert, zu Karners Aussagen Stellung zu beziehen.

Und einige gehen sogar noch einen Schritt weiter und fordern gar seine Entlassung:

"Vieles in ihrem Leben falsch gelaufen"

Und eine weiter Passage im Gespräch verstört: Zu Ende des Gesprächs nimmt Karner erstmals zum Fall Kellermayr Stellung. Nach dem Selbstmord der Ärztin wurde den Behörden Versagen vorgeworfen. Mehrfach musste sich die Polizei für ihr Vorgehen den Vorwurf der Täter-Opfer-Umkehr gefallen lassen. Karner wollt das so nicht stehen lassen. Zwar sei möglicherweise zu viel kommuniziert worden, aber es gebe auch einen gesellschaftlichen Aspekt.

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