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Norbert Hofer in der ZIB2
Norbert Hofer (FPÖ) kehrt ins Burgenland zurück.
Norbert Hofer (FPÖ) kehrt ins Burgenland zurück.
Screenshot ZIB2/ORF

"Brauner Wolf": Hofer in der ZIB2

24.10.2024 um 08:32, Stefanie Hermann
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Norbert Hofer (FPÖ) gibt heute sein Amt als Dritter Nationalratspräsident ab. In der ZIB2 verteidigt er seinen Nachfolger Walter Rosenkranz.

Norbert Hofer (FPÖ) räumt heute sein Amt. Zum Abschied hat der Dritte Nationalratspräsident noch einmal bei Martin Thür in der ZIB2 Platz genommen – und sich zu seinem umstrittenen Nachfolger Walter Rosenkranz geäußert.

Hofer zeigt sich überzeugt, dass Rosenkranz trotz erheblicher Skepsis aus anderen Parteien die notwendige Mehrheit für das Amt erhalten werde. "Die ÖVP hat bereits angekündigt, Rosenkranz zu unterstützen. Damit haben wir zusammen schon eine Mehrheit im Parlament. Natürlich wird es taktische Abstimmungen geben, aber ich bin sicher, dass alles reibungslos funktionieren wird“, so Hofer. Auch frühere Nationalratspräsidenten wie Wolfgang Sobotka von der ÖVP hätten oft nur knapp die erforderliche Anzahl an Stimmen erreicht.

Kritik an der IKG

Auf die heftige Kritik der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), die Rosenkranz als „braunen Wolf im blauen Schafspelz“ bezeichnet hatte, reagiert Hofer mit Unverständnis. Der Präsident der IKG hatte auf frühere Aussagen Rosenkranz’ hingewiesen, in denen dieser Mitglieder von Burschenschaften aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg als „Leistungsträger“ bezeichnet habe. „Ich kenne Walter Rosenkranz seit vielen Jahren. Er ist ein sehr erfahrener und integrer Mann, der als Volksanwalt hervorragende Arbeit geleistet hat. Wenn man ihn persönlich kennen würde, wüsste man, dass er mit dieser dunklen Zeit nichts zu tun hat“, so Hofer.

Wunsch nach Heimkehr

Auch bei Thür will Hofer nichts von etwaigen Querelen mit Parteichef Herbert Kickl wissen. Dass er nicht selbst das zweithöchste Amt im Staat anstrebt – nur der Bundespräsident ist formal mächtiger – erklärt der Pinkafelder mit seinem Wunsch nach Rückkehr. "Wenn Sie einmal wie ich ein Jahr im Krankenhaus gelegen sind, sind diese Dinge nicht mehr so wichtig", so Hofer. Ob dritter oder erster Nationalratspräsident auf seinem Grabstein stehe, sei letztlich egal. "Ein hohes Amt ist schön und gut, aber für mich ist die Heimkehr ins Burgenland eine Herzensangelegenheit", sagt Hofer, der bei den kommenden Landtagswahlen als freiheitlicher Spitzenkandidat antreten wird. "Ich will nach Hause, ins Burgenland, und für die Menschen dort arbeiten." Hofer, der selbst viele Jahre nach Wien gependelt ist, sieht in der Landtagswahl eine Chance, die Anliegen der Pendler und regionalen Arbeitnehmer stärker in den Fokus zu rücken.

Koalitionsgespräche in der Sackgasse

Zu den anstehenden Koalitionsverhandlungen in Wien hat Hofer naturgemäß nichts Positives zu sagen. Dass die Zusammenarbeit mit der FPÖ ausgeschlossen wird, kann Hofer nicht verstehen. "So funktioniert Demokratie nicht." Insbesondere der Wunsch der ÖVP nach einer anderen Person an der Spitze der Freiheitlichen als Bedingung für Gespräche stößt Hofer sauer auf. Er selbst stehe voll und ganz hinter seinem Parteichef, "weil ich in jeder Konstellation die Gesamtpartei unterstütze. Und da dürfen wir uns als Partei schon aussuchen, wer an unserer Spitze steht." 

Landespolitik statt Nationalratsamt

Im Hinblick auf die Landtagswahl im Burgenland im Jänner 2024 sieht Hofer taktische Überlegungen der SPÖ gelassen. Die Sozialdemokraten fürchten eine Koalition zwischen FPÖ und ÖVP, falls die SPÖ ihre absolute Mehrheit verlieren sollte. „Das ist natürlich Wahlkampf-Taktik, um ihre Wähler zu mobilisieren. Aber der Respekt vor dem Wählerwillen ist für mich das Wichtigste. Zuerst wird gewählt, dann sieht man weiter“, betont Hofer.

Die stärkste Partei solle wie gehabt den Landeshauptmann stellen. „Das ist der Wille des Volkes, und den werde ich respektieren“, so Hofer. "Die Menschen wollen Veränderung, und wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen."

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