Herbert Kickl wirft Grazer Stadtchefin aus Partei
Der Grazer FPÖ steht am Freitag ein heißer Stadparteitag bevor. Erst gestern hatte Landesparteichef Mario Kunasek den Klubchef im Grazer Gemeinderat, Alexis Pascuttini aus der Partei geworfen. Heute sprach Bundesparteiobmann Herbert Kickl ein Machtwort und schloss auch Stadtparteiobfrau Claudia Schönbacher aus.
Kettenreaktion
Dies hatte sich gestern hinter Pascuttini gestellt, der sich zuvor geweigert hat, den vom Klub ausgeschlossenen Mandatar Roland Lohr wieder aufzunehmen. Lohr war im September wegen seiner unklaren Rolle im FPÖ-Finanzskandal um Ex-Vizebürgermeister Mario Eustacchio und Klubobmann Armin Sippel aus der Partei ausgeschlossen worden. Er war unter anderem Finanzreferent der Partei und des Klubs und hatte wichtige Positionen in den Vereinen inne, in denen ein Teil des FPÖ-Geldes geflossen ist. "Er wusste mehr, als er sagte", so Pascuttini. Und Claudia Schönbacher, Obfrau der Grazer FPÖ, errgänzt: "Ich kann niemanden schützen, der mich anlügt."
Unübersichtliche Lage
Wie es mit der FPÖ im Grazer Gemeinderat weitergeht ist derweil unklar. Pascuttini betont, den Klub weiter hinter sich zu haben, was zu weiteren Parteiausschlüssen führen könnte. Ihr Mandat würden die ausgeschlossenen Gemeinderäte allerdings nicht verlieren. Ob der Stadtparteitag am Freitag wie geplant über die Bühne gehen kann, darf zumindest bezweifelt werden.