Knalleffekt: Traiskirchner Bürgermeister will SPÖ-Vorsitz
Erst gestern wurde bekannt, dass die Kandidatur um den SPÖ-Vorsitz jedem Mitglied offen steht. Jetzt erweitert sich das Feld der Bewerber um ein weiteres prominentes Gesicht: Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler hat seine Kandidatur für den SPÖ-Vorsitz bekannt gegeben. Er kandidiere, weil die Sozialdemokratie Teil seines Lebens sei. "Und weil es mir sehr weh tut, was wir da in den letzten Monaten mit dieser Partei aufgeführt haben - und damit bin ich nicht allein", begründet Babler seine Entscheidung. Die SPÖ sei kein Haus auf dem "SPÖ" stehe. "Die SPÖ sind Menschen, die für unsere Visionen brennen. Die SPÖ sind wir alle."
Ich kandidiere für den Vorsitz der SPÖ, weil die Sozialdemokratie ein Teil meines Lebens ist. Und weil es mir sehr weh tut, was wir da in den letzten Monaten mit dieser Partei aufgeführt haben - und damit bin ich nicht alleine.
Die Sozialdemokratie ist kein Haus, (1/7) pic.twitter.com/iJD55w3D3q— Andi Babler (@AndiBabler) March 23, 2023
Traiskirchner Bürgermeister
Babler gilt als starke Stimme für den linken Flügel der SPÖ. Als Traiskirchner Bürgermeister wurde der Niederösterreicher im Zuge der Flüchtlingskrise einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Das dort ansässige Erstaufnahmezentrum für Asylwerber ist weit über die niederösterreichischen Landesgrenzen ein Begriff. Immer wieder sorgte es in der Vergangenheit für unrühmliche Schlagzeilen.
Konsequent linker Kurs
Babler hat sich stets offen für eine Verbesserung der dort herrschenden Zustände ausgesprochen und vehement auf eine Politik des Humanismus statt der Ausgrenzung gepocht. In seiner politischen Ausrichtung stellt er mit seinem liberal-inklusiven Ansatz in der Asylfrage eine Art Antithese zum harten Law & Order-Kurs des burgenländischen Landeshauptmanns dar.
Erfolgreiche Landtagswahl
Die klare Linie beschert ihm unter Anhängern hohe Sympathiewerte. Bei der vergangenen Landtagswahl in Niederösterreich fuhr der 50-Jährige einen historischen Wahlerfolg ein. Während die SPÖ landesweit herbe Verluste einstecken musste, freute sich Babler in seiner Gemeinde über ein Plus von 3,8 Prozentpunkten. Vom letzten Listenplatz weg, schaffte er es mit 21.000 Vorzugsstimmen in den Landtag.