Direkt zum Inhalt
Babler kritisiert KTM und Eigentümer Stefan Pierer scharf.
Babler schießt scharf gegen Pierer.
Babler schießt scharf gegen Pierer.
Elisabeth Mandl / REUTERS / picturedesk.com

Babler zu KTM: "Aktionäre stopfen sich Geld in die Tasche"

29.11.2024 um 14:02, Stefanie Hermann
min read
Drücke "Play" zum laden und hören
  • Lädt Sprachdatei
  • Buffering...
  • In Kürze bereit zum Abspielen
Beim Erstellen der Sprachdatei ist ein Fehler passiert
0:00 /
Corona-Kurzarbeitshilfen in Millionenhöhe und satte Dividenden: Nach Rekordgewinnen ist KTM unerwartet pleite. SPÖ-Chef Babler findet deutliche Worte.

Jetzt ist es fix. KTM hat Insolvenz angemeldet. Bereits bis Ende des Jahres werden mehrere hundert Arbeitsstellen abgebaut. Bei der SPÖ zeigt man für die Unternehmensschwierigkeiten kein Verständnis – im Gegenteil. SPÖ-Chef Andreas Babler und PRO-GE-Vorsitzender Reinhold Binder orten klare Schuldige.

Management unter Beschuss

Babler erhebt schwere Vorwürfe gegen KTM Eigentümer Stefan Pierer: "Die Arbeitnehmer*innen der KTM bekommen nicht einmal die Löhne und Gehälter, die ihnen zustehen. Steuerzahler*innen zahlen Millionen Hilfsgelder, und gleichzeitig stopfen sich die Aktionäre Millionen in die Taschen", wettert Babler via Aussendung. "Das darf nicht passieren!"

Wie es zur Milliardenpleite des einstigen Vorzeigebetriebs kommen konnte, stellte viele vor ein Rätsel. Trotz eines Schuldenanstiegs auf das Fünffache wurden in den letzten Jahren Millionen an Dividenden ausgeschüttet. Zudem hat das Unternehmen über zehn Millionen Euro an Corona-Kurzarbeitsgeldern kassiert. "Das Management hat vollkommen versagt und sich auf dem Rücken der Arbeitnehmer*innen und zulasten der Steuerzahler*innen bereichert", ist Babler sicher.

Forderungen für die Beschäftigten

Besonders drängt Gewerkschafter Binder darauf, dass die ausstehenden Gehälter und das Weihnachtsgeld über den Insolvenzentgeltfonds ausbezahlt werden. „Die Menschen müssen ihr Geld jetzt bekommen – und zwar um keinen Cent zu wenig“, fordert er. Gleichzeitig warnt er vor Plänen, die Lohnnebenkosten zu senken, aus denen der Fonds gespeist wird. „Die Beschäftigten müssen bestmöglich geschützt werden, und wir haben großes Vertrauen in die Gewerkschaft“, betont Babler.

„Pleitewelle hätte verhindert werden können“

Die SPÖ sieht eine Mitschuld auch in der Regierung. "Die letzte Bundesregierung hat nichts getan, um die Pleitewelle zu verhindern", kritisiert Babler. Vor allem die steigenden Energiekosten seien ein wesentlicher Faktor. Sie hätten in der Produktionswelt am massivsten aufgeschlagen.

Neuausrichtung gefordert

 Bei KTM wackeln jetzt hunderte Stellen. Löhne und Gehälter werden vorerst nicht ausgezahlt. Hier springt der Insolvenzfonds ein.

more