Misstrauen: SPÖ-Chef Babler zeigt Skepsis statt Freude
Gratulierte Andreas Babler am Samstag noch seinem Kontrahenten Hans Peter Doskozil zum Sieg, so ist er heute derjenige, der Glückwünsche entgegen nimmt. Seit heute ist klar: Babler ist der neue Vorsitzende der SPÖ.
Babler bleibt verhalten
Um 1730 Uhr tritt Babler erstmals als (fast) SPÖ-Chef vor die Kameras. Der Traiskirchner Bürgermeister wirkt dabei ungewohnt schaumgebremst und durch den Wind. Statt feuriger Rede, liest er von einem Zettel ab.
Die Leiterin der Wahlkommission habe ihn kurz nach 15 Uhr kontaktiert und über den Fehler informiert. Statt mit Freude begegnet Babler der neuerlichen Wendung mit verhaltener Skepsis. "Ich möchte die Wahlkommission als Gremium ersuchen, die abgegebenen Stimmen nochmal zu überprüfen und zu zählen." Ein entsprechender Prozess sei bereits im Gange, lässt Babler wissen. Sollte das Ergebnis nach Überprüfung stimmen, dann werde er die Verantwortung, die ihm die Delegierten übertragen haben übernhemen.
Entschuldigung an Genossen
"Ich möchte mich für das Bild das Teile unseres Apparats in den letzten Wochen abgegeben haben, aus tiefsten Herzen entschuldigen", drückt Babler persönliche Betroffenheit aus. "Bleibt dabei, helft mit. Geben wir der SPÖ Stolz und Würde gemeinsam wieder zurück", so sein Appell an neue wie alte Mitglieder. Zu seinem neuen Team kann und will er noch keine Angaben machen. Auch sonst hält sich Babler noch bedeckt. Fragen von Journalisten lässt er im Anschluss an sein Statement nicht zu.