Hyundai 30 Jahre in Österreich - Vom Billiganbieter zum Global Player
Der Start 1992.
Wie die Marke Hyundai den Weg nach Österreich gefunden hat, ist doch außergewöhnlich. Der spätere Hyundai Österreich Geschäftsführer Alfred Stadler hat einfach einen Brief an Hyundai nach Korea geschickt. Eine Art Bewerbungsschreiben, das prompt nicht beantwortet wurde. Nach dem zweiten Schreiben und einige Jahre später sind die Koreaner doch nach Österreich gekommen, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Los ging es dann mit dem Hyundai Lantra 1992. Pony, S-Coupé und Sonata waren zu Beginn in den Schauräumen zu finden.
Design
Anfangs war Hyundai eine eher unbekannte Billigmarke. Mit der Zeit haben sich die Koreaner über die Jahre zu einer beliebten Marke hochgearbeitet, die teilweise durchaus am Premiumsegment kratzt. Immerhin wurden bisher 320.000 Hyundai in Österreich verkauft und die Marke ist in den Top 10 zu finden. Vielleicht auch deshalb, weil Hyundai und auch Kia (ist die Schwestermarke von Hyundai) auf europäisches Design setzen. Werner Schreyer, ein Autodesigner aus Deutschland, der unter anderem für Audi (A2) und VW (Golf) arbeitete, hat der Marke ein gutes Design verpasst, das uns Europäer anspricht.
Elektrisch.
Hyundai hat früh erkannt, dass Autos „unter Strom“ gesetzt werden müssen. Deshalb war man 2016 der erste Hersteller der mit dem Ioniq drei verschiedene elektrifizierte Antriebe angeboten hat (rein elektrisch, als Hybrid und Plug-In). Aktuell verkauft Hyundai Österreich ganze 19 Prozent aller Autos mit rein elektrischem Antrieb. Stolze 38 Prozent sind elektrifiziert (Hybrid, Plug-In). Und eines muss man dem Hersteller durchaus zugestehen – man setzt bzw. setzte sehr früh auf alternative Antriebsformen. Roland Punzengruber, Geschäftsführer Hyundai Österreich seit 2014: „Noch bevor man in Österreich mit dem ersten Diesel durchstartete, wurde schon am an der Brennstoffzellenentwicklung gearbeitet“. Aber vor allem startete man früh mit der Produktion von Wasserstoffautos in Kleinserie. Der ix35 Fuel Cell war schon 2014 erstmals in Österreich unterwegs. Der Nexo ist so etwas wie ein Blick in die Zukunft – schon heute. Das Brennstoffzellenfahrzeug wird seit 2018 in Südkora produziert. Hyundai will in Europa aber vor allem im Bereich Busse und LKW die Wasserstofftechnologie zum Einsatz bringen. In Wien fährt deshalb schon ein Test-Bus mit Brennstoffzelle und ein großangelegtes Projekt widmet sich damit LKW umweltfreundlich über Wasserstoff zu betreiben. Punzengruber sieht generell eine ganz besondere Entwicklung von Hyundai in Zukunft: „Wir entwickeln uns vom Autohersteller zum Mobilitätsanbieter auf vielen Ebenen. Busse , LKW, Carsharing.“