Großer Preis von Österreich: Unglaubliches von Ring!
Von der ungeliebten Rumpelpiste am Flugfeld bis zum allseits geliebten Red-Bull-Ring mit rund 200.000 Besuchern: Das ist die nicht immer reibungslos verlaufende Erfolgsstory des Grand Prix von Österreich, die vor 55 Jahren begonnen hat. Dazwischen gab es immer wieder Umbauten und zwei Unterbrechungen, in denen die Formel 1 jeweils ein Jahrzehnt lang nicht in der Steiermark gastierte.
Begeisterte Fahrer
Passiert ist in dieser Zeit viel. Nachdem die Fahrer gegen den Flugplatzkurs von Zeltweg revoltiert hatten, auf dem 1964 der erste Österreich-GP gefahren wurde, entstand fast direkt daneben der Österreichring. Dieser erlebte im Jahr 1970 seine Grand-Prix-Premiere und war phasenweise die schnellste Strecke der Formel 1. Der damals traditionelle Termin Mitte August war perfekt für den Fremdenverkehr und mit Niki Lauda gab es ein Zugpferd – aber erst bei seinem zehnten Anlauf gelang ihm 1984 der einzige Heimsieg.
Optimal für Fans vor Ort
Weil der alte "Ö-Ring" in den 1980ern zu schmal und zu schnell und damit zu gefährlich für die PS-Monster geworden war, folgte der totale Umbau und das Comeback 1997. Seither ist praktisch die gesamte Strecke für Zuseher vor Ort einsehbar und, was besonders attraktiv für die Fans ist: Auf keiner anderen Formel-1-Strecke kommen die Boliden in so kurzen Abständen an den Fans auf den Tribünen vorbei. Der Rundenrekord liegt bei knackigen 1:03,1 Minuten!
1964
Geburtsstunde! Das erste offizielle Rennen findet als „Grand Prix von Österreich“ am Zeltweger Flugplatz statt. Die Strecke ist eine arge Rumpelpiste und die Fahrer hassen es, hier zu fahren.
1970
Legende! Auf dem neuen Österreichring in Spielberg startet Jochen Rindt aus der Pole – drei Wochen später stirbt er in Monza.
1975
Autsch! Das Regen-Chaos-Rennen entscheidet Vittorio Brambilla für sich. Im Siegesrausch crasht er gleich nach Start-Ziel in die Boxenmauer.
1982
Knapp! Elio de Angelis gewinnt den Österreich-Grand Prix mit 0,05 Sekunden Vorsprung vor Keke Rosberg. Dies war einer der knappsten Zieleinläufe der Formel-1-Geschichte.
1997
Doppel-Autsch! Rennfahrer Stefan Johansson überfährt im Training ein Reh und Rennlegende Nigel Mansell schlägt sich am Weg zur Siegerehrung den Kopf an.
2002
Skandal! Rubens Barichello lässt Michael Schumacher auf Befehl des Teams in der Zielkurve vorbei und schenkt ihm den Sieg. Ein Pfeifkonzert folgt.
2018
Dosen-Power! Nach dem erneuten F1-Aus 2003 übernimmt Red Bull die Anlage und bringt die Strecke nach vielen Diskussionen 2014 in den F1-Kalender zurück. Die Belohnung: 2018 gewinnt Red-Bull-Pilot Max Verstappen am Red-Bull-Ring vor seinen knapp 20.000 holländischen Fans.