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Renault Studie Eolab: Das Ein-Liter-Auto zeigte auf dem Autosalon in Paris 2014 die Hybrid-Zukunft der Marke
Renault Studie Eolab: Das Ein-Liter-Auto zeigte auf dem Autosalon in Paris 2014 die Hybrid-Zukunft der Marke
Renault

Downsizing: Renault schrumpft die Motoren

13.01.2015 um 16:22, Weekend Online
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Welche Antriebe erwarten uns künftig bei Renault? Im Technologiezentrum des Herstellers in Guyancourt bei Paris gab es jetzt die Möglichkeit, mehr über die künftige Technik zu erfahren.

Klimaschutz und Ressourcenschonung stehen auch bei den Renault-Ingenieuren ganz oben im Lastenheft. Das zeigt unter anderem das Concept Car Eolab, das auf dem Pariser Autosalon 2014 als Ein-Liter-Auto mit Hybridantrieb vorgestellt wurde. Wie bei vielen Herstellern heißt das Zauberwort "Downsizing" und das nicht nur bei den Verbrennungsmotoren. Im Renault-Technologiezentrum in Guyancourt bei Paris hatten wir jetzt die Möglichkeit, mehr über die künftigen Antriebe zu erfahren.

Zur Serienreife entwickelt wird ebenfalls ein Dreizylinder-Autogas-Motor. Welche Modelle er antreiben wird, wurde noch nicht verraten

Elektromotor wird kompakter

Schon 2015 geht ein neuer Elektromotor in die Serie. Wie uns Renault-Entwicklungschef Rémi Bastien verriet, wird er zunächst die Stromer Zoe und Kangoo Z.E. voranbringen. Später wird das 88 PS und 220 Newtonmeter starke Kraftpaket auch in (noch nicht näher bezeichnete) Kleinwagen eingesetzt. Genau dafür wurde die Maschine geschrumpft: Sie braucht zehn Prozent weniger Platz als die bisherigen E-Motoren von Renault. Um den Motor verkleinern zu können, wurden nicht nur Anbaumodule ins Motorgehäuse intergriert, sondern Baugruppen näher zusammengelegt. Das hat den angenehmen Nebeneffekt, dass auch die Kabelwege kürzer werden. Ladebox, Leistungselektronik und das aus dem Zoe bekannte Batterieladesystem "Chameleon-Charger" werden in einem "Power Electronic Controller" vereint, das spart ebenso Platz wie der Umstieg von Wasser- auf Luftkühlung. Nur der Power Electronic Controller wird noch mit Hilfe von Wasser vor Überhitzung geschützt.

Ebenfalls neu ist ein Zweizylinder-Zweitakt-Diesel, der für kleine Stadt-Lieferwagen gedacht ist

Neuer Dreizylinder-Turbo läuft mit Autogas

Ebenfalls in Kürze bringt Renault den ersten Dreizylinder-Autogas-Motor auf den Markt. Die bivalente Turbomaschine lässt sich auch mit Superbenzin fahren, verfügt über ein Start-Stopp-System und kann beim Bremsen und im Schubbetrieb Energie zurückgewinnen. Das Aggregat soll rund ein Fünftel weniger Kraftstoff brauchen als seine Vorgänger ohne Turbo. Und da Autogas auch billiger ist als Benzin, spart man noch einmal an der Tankstelle. In welchen Modellen der Autogas-Turbo angeboten wird, hat Renault noch nicht verraten.

Das ist der neue Elektromotor, der ab 2015 unter anderem im Zoe eingesetzt wird. Er nimmt weniger Platz ein als der Vorgänger

Mildhybrid-Diesel für Nutzfahrzeuge

Ein weiteres Novum ist der Prototyp eines Mildhybrid-Diesels. Getestet wird das System zunächst im Lieferwagen Master, der im Langstreckenbetrieb zehn Prozent weniger Sprit brauchen soll. Der Versuchsmotor basiert auf dem Serien-Vierzylinder-Diesel mit Twin-Turbo-Aufladung und 165 PS. Zwischen der Maschine und dem Getriebe sitzt ein 48-Volt-Starter-Generator. Der holt beim Bremsen durch Rekuperation Energie zurück, die in einer 48-Volt-Batterie gespeichert wird. Da der Elektromotor beim Beschleunigen zusätzlich antreibt, gibt's dank Boost-Effekt sogar noch eine ordentliche Leistungsspritze. Da die Twin-Turbo-Technologie schon bei niedrigen Drehzahlen ab 1.000 Umdrehungen ein gutes Durchzugsvermögen bietet, konnte das Getriebe drehzahlsenkend lang übersetzt werden. Das - und spezielle Stahlkolben - senken die innermotorische Reibung, was nochmals zu weniger Durst führt. Darüber hinaus wurde der Einspritzdruck auf 2.500 bar erhöht, das sind 500 bar mehr als in der Serie. Das bringt mehr Power und sorgt dank besserer Verbrennung auch für weniger Schadstoffe. Für die Serieneinführung des Mildhybriden gibt es noch keinen Termin, sagt uns Rémi Bastien, "aber er wird kommen."

Bei der Fahrzeug-Entwicklung arbeiten Designer und Ingenieure Hand in Hand

Neuer Zweizylinder-Zweitakt-Diesel

Das gleiche gilt auch für den neu entwickelten Zweitakt-Diesel mit zwei Zylindern. Der kleine Motor schöpft seine Kraft aus 730 Kubikzentimeter Hubraum sowie aus Aufladung per Turbolader und Kompressor. Er ist für kleine City-Lieferwagen gedacht. Zweitakt-Diesel sind nicht neu, sie sind vor allem als Schiffsmotoren bekannt. In Containerfrachtern und anderen Ozeanriesen glänzen sie mit einem Wirkungsgrad von nahezu 50 Prozent. Zum Vergleich: Der Wirkungsgrad von Viertakt-Selbstzündern im Auto liegt bei lediglich rund 35 Prozent. Der kleine Motor wiegt 40 Kilogramm weniger als ein herkömmlicher Viertakt-Diesel mit ähnlicher Leistung und hat eine auf 4.000 Touren begrenzte Höchstdrehzahl. Beides hilft noch mal beim Spritsparen. Dank Dieselpartikelfilter und NOX-Falle lassen sich laut Renault selbst zukünftige Abgasgrenzwerte problemlos einhalten. Der Zweitakter soll zudem auch nicht lauter klingen als konventionelle Viertakt-Aggregate. Und: Da weniger Bauteile benötigt werden, könnte der Preis in etwa auf dem Niveau eines Benzinmotors liegen.

Auch der Kangoo Z.E. wird den neuen 88 PS und 220 Newtonmeter starken Antrieb bekommen

Delivery Concept: Twizy mit Anhänger

Das Twizy Delivery Concept ist, einfach ausgedrückt, ein Twizy mit windschnittig angefügtem Kastenanhänger. Dessen Laderaum misst immerhin einen Kubikmeter. Die Studie entstand im Rahmen eines Projekts für Elektrofahrzeuge und eine nachhaltige Logistik in der Stadt. Zu diesem Projekt gehört auch ein intelligentes Fuhrparkmanagement, um die Fahrzeugflotte optimal auszunutzen und Leerfahrten zu vermeiden. Dabei kann beispielsweise der Hänger mit Waren gefüllt beim Kunden abgestellt, und ein leerer Hänger mitgenommen werden. Das Konzept stößt auf Interesse: Ein Lieferunternehmen und die Stadt Paris hätten sich schon für den Einsatz der Liefer-Twizys interessiert. Im Jahr 2015 soll daher ein Versuch mit mehreren Fahrzeugen gestartet werden, so Entwicklungschef Bastien.

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