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Weekend/Steinberger-Weiß

Weekend-Test: Suzuki Swace - ein alter Bekannter?

29.03.2021 um 09:48, Lukas Steinberger-Weiß
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Aufmerksame Autokenner kratzen sich am Kopf. Das ist ein Suzuki? Das Auto kenn ich doch von einer anderen Marke. Richtig! Toyota und Suzuki arbeiten bei diesem Modell zusammen. Der Swace ist also ein Corolla unter anderer Flagge. Der Test.

In der Autowelt sind Kooperationen nichts außergewöhnliches. So auch zwischen Toyota und Suzuki. Die beiden großen japanischen Hersteller kooperieren seit geraumer Zeit und jetzt gipfelt die Kooperation in zwei Modellen, die Suzuki sozusagen von Toyota fast 1:1 übernimmt. Einerseits das Plug-IN-SUV Across (Link zum Weekend-Test), also der Toyota RAV4 und andererseits der Swace, ein Bruder des Toyota Corolla Touring Sports Hybrid. Wie fährt sich also der ToySuzu?

Technik und Fahrleistungen

Unter der Haube des Swace findet sich bewährte Hybrid-Technik. Man nutzt den gleichen Antrieb wie im Toyota Corolla, allerdings bietet Suzuki den Swace nur mit dem "schwächeren" System, welches 122 Systemleistung bietet. Den Corolla gibt es auch mit 184 PS Systemleistung.

Das System im Swace bietet einen 1,8-Liter Saugmotor (Benziner) mit 98 PS und einen Elektromotor mit 72 Pferdchen. Ergibt laut japanischem Adam-Riese 122 PS, weil nie die volle PS-Zahl beider Motoren addiert wird wie bei anderen Herstellern. Das ist insofern nicht tragisch, da wir uns im Swace nie untermotorisiert gefühlt haben. Das Zusammenspiel beider Motoren funktioniert sehr gutund man hat stets ordentlich Leistung auf Lager. Mit 11,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h gewinnt man zwar kein Drag-Race, aber zum Mitschwimmen auf Autobahn/Landstraße und zum flotten Fortkommen in der Stadt braucht man nicht mehr.

Und einen Hybrid kauft man nicht wegen der Sprinterqualitäten, sondern den Spritsparmöglichkeiten. Die sind definitiv vorhanden! In unserem Test hatten wir oft eine 4 vor dem Komma des Durchschnittsverbrauches. Vor allem im Stadtverkehr und auf Landstraßen schaltet sich der E-Motor oft ein und hilft beim Spritsparen. Auf der Autobahn steigt zwar der Durchscnittsverbrauch, aber viel über 5 Liter waren es in unseren Testrunden auch nicht. Für einen kompakten Kombi mit knapp 1,5 Tonnen Leergewicht ein hervorragender Wert und sonst  nur mit einem Dieselmotor zu erreichen.

Der Swace fährt sich sehr komfortabel und auch das für diesen Hybrid konzipierte eCVT-Getriebe hält sich mit dem Aufheulen beim Beschleunigen zurück. Da wurde gut gearbeitet und gedämmt. Alles in allem ein gemütlicher und komfortabler Lademeister für die Family.

Innenraum und Platzangebot

Der Arbeitsplatz des Fahrers ist schön gestaltet und modern, mit einer Ausnahme. Aber zuerst zum Positiven, viel weiche Materialien, abgestepptes Leder und Druck- sowie Drehknöpfe bieten eine hervorragende Mischung aus Bedienbarkeit und schöner Optik. Die Sitze sind beim Swace aus Stoff, bieten aber gute Eigenschaften und sind auch auf längeren Strecken gemütlich. Durch den längeren Radstand, verglichen zum Toyota Auris (dem direkten Vorgänger), sitzen auch die Passagiere im Fond gemütlicher. Die Batterien des Hybridsystems sind platzsparend unter den Fondsitzen untergebracht. In den Kofferraum passen mehr als ordentliche 596 Liter. Und wer kein Reserverad mitführt hat unter dem Ladeboden des Kofferraums nochmal ein "Loch" mit sehr viel Platz für kleineren Kram.

Was hat uns weniger gefallen? Leider das Infotainmentsystem. Auch das ist von Toyota übernommen und hat seine besten Tage bereits hinter sich. Die Darstellungsqualität erinnert eher an Windows 95 als an ein modernes Infotainmentsystem und das Gehäuse in dem der 8-Zoll- Monitor untergebracht ist wirkt groß und unförmig. Suzuki verbaut ab Werk außerdem kein Navigationssystem (auch nicht als Option). Käufer müssen also, sofern sie eines wollen, Android Auto oder Apple CarPlay mit dem eigenen Smartphone benutzen. Positiver Nebeneffekt, die Darstellungsqualität der beiden Systeme wertet das Gesamtsystem auf. Aber wer das Smartphone nicht benutzen will/kann, hat kein Navi und ein sehr altmodisch wirkendes "Infotainmentsystem". Eine Wireless-Ladeschale für moderne Smartphones ist mit dabei.

Fazit - gutes Gesamtpaket

Der Swace ist ein gelungener Einstieg der Japaner in die hybride Kombiwelt. Der Schachzug von Suzuki einfach ein Auto, welches im Portfolio fehlt, von Toyota zu übernehmen ist ein guter. Bei Ausstattung und Motorisierung bietet man aber nicht alles an, was Toyota beim Corolla ermöglicht. Die Einstiegsvariante "shine" ist jedoch bereits gut ausgestattet, wer mehr will greift zu "flash". Die wichtigsten Sicherheitsassistenten sind serienmäßig.

Das Motorensystem ist sowieso bewährt und fast unkaputtbar. Die erzielten Verbrauchswerte sind sehr nah an der Werksangabe (4,5 Liter kombiniert) und wer sich mit dem Gasfuß zurückhält kann den Swace wirklich sparsam bewegen. Der Einstiegspreis des Swace liegt bei EUR 29.490,- die etwas bessere "flash"-Ausstattung (unser Testauto) gibt es ab EUR 30.690,-. Aufpreis bezahlt man nur für Metallic-Lackierungen. Erwähnt sei auch, dass die Motorensteuer nur für den Verbrenner anfällt und damit mit unter 100 PS das Portemonnaie nicht allzu zu sehr belastet.

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