Qualität vor Quantität in der Welt der Trachten
Früher galt Tracht als altmodisch und langweilig. Dies hat sich jedoch gewandelt und mittlerweile sind Dirndl & Co. bei keiner Feierlichkeit mehr wegzudenken – ob traditionell oder modern. Doch Tracht ist nicht gleich Tracht. Tatsächlich gibt es einige Merkmale, woran man hochwertige Dirndl-Tracht erkennt. Ob das Trachten-Outfit von hoher Qualität ist, merkt man bereits bei der Stoffauswahl. Grundsätzlich gilt: Je mehr Polyester in einem Dirndl enthalten ist, desto günstiger das Material. Reine Leinen-, Baumwoll- oder auch Stretchstoffe sorgen wiederum für luftig-leichten und vor allem angenehmen Tragekomfort selbst an heißen Sommertagen. Auch die Schürze kann ein Dirndl zu etwas ganz Besonderem machen. Zum Beispiel gibt es edle Handdruckschürzen, die wirklich noch von Hand in Österreich bedruckt werden.
Ein hochwertiges Dirndl erkennt man weiters an handgenähten Verzierungen. Je mehr davon die Tracht zieren, desto höher der Wert. „Bei Wenger wird Handwerk geliebt und gelebt, denn so finden sich auf jedem Dirndl handgenähte Kunstwerke, wie etwa die klassischen Froschgoscherl oder Herzrüschen. Rund eine Stunde braucht eine gute Näherin allein für die Verzierung am Ausschnitt und etwa vier bis sechs Stunden Handarbeit stecken in jedem Dirndl“, erzählt Wenger-Geschäftsführerin Julia Buchfink.
Eine hochwertige Verarbeitung erkennt man auch an der großzügigen Nahtzugabe an der Seite und am Saum. Durch diese wachsen die Kleider buchstäblich mit und verzeihen das eine oder andere Extra-Kilo, da sie stets um eine Größe vergrößert werden können. Durch diese Änderungsfreundlichkeit können Dirndl auch über Generationen weitergegeben werden.
Der Ursprungsort des Dirndls gibt dem Konsumenten auf der Suche nach Qualität Aufschluss. Nach wie vor kommt Billigware leider auch bei der Tracht aus Fernost und hat somit lange Transportwege, die unsere Umwelt belasten, und oftmals herrschen auch zweifelhafte Arbeitsbedingungen beim Herstellungsprozess. Ein genauer Blick auf das Dirndl oder sein Etikett lohnt sich daher in jedem Fall.
Grundwerte wie Nachhaltigkeit und Regionalität haben einen immer höheren Stellenwert in unserem Konsumverhalten. Auch wir als Produzent sind uns unserer Verantwortung bewusst und produzieren ein Produkt für Jahre, wenn nicht sogar Generationen. Je mehr Naturmaterialien verarbeitet sind, desto teurer wird ein Dirndl mit dem klaren Vorteil, dass es besser waschbar ist. Je höher der Polyester-Anteil ist, desto leichter sind die Dirndl zu bügeln. Jedem muss klar sein, dass ein Dirndl unter 200 Euro vermutlich nicht in Europa gefertigt wurde. Neben der Zusammensetzung muss das Ursprungsland am Produkt angegeben werden, daher lohnt sich ein Blick aufs Etikett, um herauszufinden, woher das Dirndl kommt.
