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Entspannung
Eurothermen

Wohltuende Wasserwelten

18.11.2024 um 00:00, Andreas Hamedinger
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Kraft tanken. Ein Aufenthalt in einer Therme wirkt als Kurzurlaub für die Seele. Heilendes ­Wasser belebt Geist und Körper gleichermaßen.

Mens sana in corpore sano.

Schon die Römer wussten, dass nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohnen kann. Und sie erkannten auch die positiven Wirkungen, die warmes Wasser, das mit Mineralien angereichert ist, auf unser Wohlbefinden hat. Die Römer waren es auch, die den Badekult in fast ganz Europa verbreiteten. Und es hätte sie wohl ebenso gefreut, dass 2.000 Jahre später der Siegeszug der Thermen auch vor Österreich nicht haltgemacht hat. 

Magma erhitzt Wasser.

Doch warum gibt es etwa in Österreich heiße Quellen, die Linderung für -Leiden und Erholung für die Seele versprechen? Ganz einfach: Bruchlinien in der Erdkruste ermöglichen, dass Magma Wasser unter der Erde erhitzt. Dort wartet der wertvolle Schatz geduldig, bis er von den Menschen entdeckt sowie entsprechend genutzt wird. 

Vergnügen für die ganze Familie
Bad Schallerbach. In der Therme Tropicana fühlen sich auch die kleinen Thermenbesucher wohl, die Piratenwelt Aquapulco verspricht Vergnügen für die ganze Familie.

Heiße Heilquellen. 

In Geinberg ist es einem Zufall zu verdanken, dass Menschen heute eine Therme genießen können. Auf der Suche nach Erdöl stieß man auf einen anderen Schatz, nämlich auf eine der ergiebigsten und heißesten Heilquellen Mitteleuropas. Heute warten unter anderem drei Wasserwelten mit Frisch-, Thermal- und Salzwasser, zahlreiche Saunen und eine Oriental World mit Hamam auf die Besucher der Thermenlandschaft. 

Den Kaiser hätt‘s gefreut.

Solebäder gibt es in Bad Ischl schon seit dem 19. Jahrhundert. Im Lauf der Zeit gab es immer wieder Erweiterungen, bis 1994 schließlich die Salzkammergut-Therme das Licht der Welt erblickte. Kaiser Franz Joseph I., der Bad Ischl liebte, hätte wohl seine Freude mit dem Angebot der Therme gehabt, das etwa eine Sole-Grotte, einen Outdoor-Bereich und ein Sole-Becken mit 34 °C beinhaltet. Auch in Bad Schallerbach suchte man einst Erdöl. 1918 fand man aber kein Öl, sondern eine schwefelhaltige Quelle, die seit 1922 für den Kur- und Badebetrieb genutzt wird. Heute entspannen Gäste in der Therme Tropicana, die mit einem 1.000  Quadratmeter großen Wintergarten, Palmenstrand und einer Thermenlagune aufwartet. Und für die jüngsten Besucher bietet die Piratenwelt Aquapulco Abwechslung. 

Geinberg
Geinberg. Das gesamte Thermen-Areal wird von einer der heißesten und ergiebigsten Mineralquellen Mitteleuropas gespeist.

Jod-Sole-Therme.

Mediterranes Flair, Thermalwasserbecken und ein Römerbad – über diese Dinge dürfen sich Thermenbesucher in der Therme Mediterrana in Bad Hall freuen. In der oberösterreichischen Gemeinde wurde bereits 1826 die erste kleine Badeanstalt gegründet. 1827 wurde erstmals das Wasser analysiert und ein hoher Jodgehalt festgestellt, der bei verschiedenen Leiden Linderung verspricht. Und das ist etwas ganz Besonderes, denn in Bad Hall, nur rund 40 Kilometer von Linz entfernt, befindet sich die einzige Jod-Sole-Therme Mitteleuropas. 

Wasser aus 1.100 Metern.

Vulkanischen Aktivitäten ist es zu verdanken, dass es auch außerhalb Oberösterreichs zahlreiche Thermen gibt, etwa im Thermen- und Vulkanland Steiermark. Das mineralstoffreiche Wasser der Thermen in Bad Gleichenberg, Loipersdorf, Bad Blumau oder Bad Waltersdorf bietet die Möglichkeit, dem Stress und der Hektik des Alltags zu entfliehen. Und auch in der Steiermark verdankt man der Suche nach Erdöl die Entstehung von Wellnesszentren, wie etwa das Beispiel der Heiltherme Bad Waltersdorf zeigt. 1975 beginnt die österreichische Rohöl-Aufsuchungs AG (heute RAG) in der Region nach Öl zu bohren. Öl findet sie wieder keines, dafür in einer Tiefe von etwa 1.100 Metern heißes Wasser. Zunächst dient es nur der Warmwasserversorgung, erst später als gesundheitsförderndes Heilwasser.

Entspannungsmöglichkeiten
Vulkanland. Die Thermen in der Steiermark bieten Erholungsuchenden ein breites Angebot an Entspannungsmöglichkeiten und Wellnesseinrichtungen.

Abwechslung ist Trumpf.

Doch die heimischen Thermen bieten nicht nur Wellness für Geist und Körper. Wenn der ganzen Familie nach Erholung ist, werden Eltern vor allem in thermeneigenen Saunas und Spas fündig, während die Kleinen beim dortigen Tagesprogramm gut unterhalten werden. Rutschen- oder Wasserspielpark, Baby- oder Outdoor-Bereich und Kinderspielzimmer –das sind nur einige der vielen Highlights, die österreichische Thermen bieten. Und während Eltern ihre Kinder in den besten Händen wissen, können Erstere in aller Ruhe entspannen und sich guten Gewissens -ausklinken. So wird der Aufenthalt in der Therme für die ganze Familie zum perfekten Urlaub. Und wenn der Badespaß einmal pausieren soll, dann warten kinderfreundliche Thermen mit einem regen Alternativprogramm für die ganze Familie auf. Oft gibt es spezielle -(Kinder-)Zimmer mit Billard-, Tischtennistisch oder Wuzler im Angebot. Manche Thermen haben sogar ein eigenes Ferienprogramm mit Kinderkino, einem Zauberer oder Bastelstunden. 

Salzkammergut-Therme
Bad Ischl. Die Salzkammergut-Therme bietet neben einer Sole-Grotte und einem Sole-Becken auch einen großzügigen Outdoor-Bereich.

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