Noch liegt der Winter auf Eis - Winterreifen
Mobil zu sein kann im Winter auf österreichischen Straßen oft mal richtig herausfordernd sein, da alles ein bisschen komplizierter ist als sonst. Schlechte Fahr- bedingungen wie unerwartetes Blitz-Glatteis, Mengen an Schnee und matschiges Aquaplaning sowie viele andere Überraschungen erfordern spezielle Maßnahmen und sind hoffentlich auch Fahranfängern bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Wahrscheinlich ist es sogar oft hilfreich als junger Lenker, mit dem Fahrschulkurs im verschneiten Winter zu beginnen – da bekommt man die Tücken der eisigen Straßen gleich von Stunde null an mit. Man muss in der kalten Jahreszeit aber nicht nur sein Auto, sondern auch das eigene Verhalten den verschärften Bedingungen anpassen. Als Autofahrer wird man zu dieser Jahreszeit mit Situationen konfrontiert, die bei „schönem“ Wetter überhaupt keine Rolle spielen. Manche Verhaltensregel möge zwar auf den ersten Blick banal wirken, sorgt aber für ein selbstkritisches Aha-Erlebnis, wenn diese tatsächlich schlagend wird. Wie etwa, wenn sich der Winterliebling schlechthin – der Eiskratzer für die Windschutzscheibe – nicht wie gedacht in der Handtasche, sondern im Handschuhfach des zugefrorenen Autos befindet. Da auch nicht anzunehmen ist, dass jeder eine Standheizung sein Eigen nennen kann, kommt ein solcher Vorfall mit Sicherheit vielen bekannt vor. Wer weiß schon, was im nächsten Moment passieren bzw. wie schnell das Wetter um- und uns somit ein Schnippchen schlagen wird. Unsere Empfehlung lautet daher, um so optimal wie nur möglich auf fast alles in der bevorstehenden kalten Jahreszeit vorbereitet zu sein, gleich einen Termin für den Wintercheck des Fahrzeugs in der Werkstatt Ihres Vertrauens zu vereinbaren und dabei das Herzstück Winterreifen vorrangig zu behandeln.
Pflicht oder Kür. Alle Jahre wieder und bereits in der DNA der autofahrenden Österreicher verankert, gilt bei uns ab 1. November die Winterreifenpflicht. Diese ist unter anderem für Pkw nur bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen genau definiert und gültig und auch nur dann, wenn wirklich gefahren wird. Der Dschungel an gesetzlich vorgeschriebenen Reifenkennungen ist jedoch für den Laien oft aussichtlos. Kurz und knackig gesagt gibt es aber nur zwei ganz simple und klare Kennzeichnungen, die am erworbenen Reifenmodell einfach zu finden sind bzw. sein sollten. Diese geben uns die Sicherheit, dass es sich beim gekauften Pneu tatsächlich um einen voll funktionsfähigen Winterreifen handelt. Das schwarze Gold benötigt die gängigste Aufschrift „M+S“ oder auch „M.S.“ und „M&S“, jedoch unbedingt in Kombination mit dem zusätzlichen Schneeflocken-Symbol. Wenn dieses am Reifen vorhanden ist, kann man sozusagen rechtlich durchatmen und dem Flockentanz auf den heimischen Straßen gewappnet gegenübertreten.
Die Qual der Wahl. Unsere Winter-Pneus sind die wichtigste Bereifung des Fahrzeugs, da die Anforderungen der Fahrer und Konsumenten viel höher sind als bei der sommerlichen Variante. Bei Sommerreifen kann man über die mögliche Wahl eines günstigen Allrounders streiten, der sich hauptsächlich gut auf Nässe eignet, eine moderate Laufleistung sowie ein akzeptables Abrollgeräusch mit sich bringt. Die Liste an Eigenschaften, die aber das Pendant im Winter mit sich bringen sollte, ist da um ein gutes Stück länger. Speziell bei Matsch und eisigen Straßen macht sich der Kauf einer hervorragenden Qualität an Reifen bezahlt. Die Mischungen, aber auch die angebotenen Profilierungen der Hersteller müssen nämlich auf Nässe, Glatteis und ebenso am Trockenen sowie logischerweise bei kalten Temperaturen performen und allen voran den notwendigen Grip aufbauen, um die gewünschte Haftung bei Kälte zu erzielen. Die Auswahl beim Reifenhändler des Vertrauens an Produkten der unterschiedlichsten Marken über alle Preissegmente hinweg ist prinzipiell nicht enden wollend, wobei nicht jedes Produkt das hält, was es verspricht. Wie so oft im Leben sind gute Ratschläge à la „Wer billig kauft, kauft teuer“ leider bei winterlichen Fahrverhältnissen und einem billigen Reifen-Fehlkauf nicht wegzudiskutieren.
Von Frau zu Frau. Folgende goldene Regel kann den oft als unangenehm oder sogar als Muss empfundenen Kauf der vier neuen Schuhe fürs Auto vielleicht erleichtern. In erster Linie empfiehlt es sich, ein Produkt einer bekannten Marke zu kaufen, die für Qualität bürgt, immerhin gibt es sie ja noch, die Hersteller, die teils sogar noch in Europa produzieren. Unwesentlich, wo genau sich der Standort der Produktion befindet, sind bekannte Brands wie Goodyear, Vredestein oder Pirelli renommierte Marken, die als sogenannte Premium-Hersteller gehandelt werden. Je nach Fahrzeugtyp, Einsatz des Pkw, eigenem Fahrverhalten und auch je nach persönlicher Erwartungshaltung an den Pneu kann aus der Riege der besten Marken, wo sich viele klingende Namen finden, fast alles bedenkenlos gekauft werden, auch wenn man selbst kein Experte ist. Die klassische goldene Mitte könnte man mit Falken, Fulda und Semperit schließen, und als Autobesitzer wird man auch hier je nach Dimension und Gängigkeit der benötigten Größe fündig und zufrieden sein. Abzuraten ist mit Sicherheit von Herstellern, deren Namen kaum auszusprechen sind bzw. von jenen, die eher an ein asiatisches Gewürz als auf die handflächengroße Verbindung des Autos zur Straße schließen lassen. Auch kann man sich sicher erinnern, schon mal den Satz „Kauf nie einen Winterreifen aus einem Land, wo es keinen Winter gibt“ gehört zu haben, was wiederum auf das verbaute Know-how und die sogenannte technische Sichtweise auf den Reifen abzielt. Selbst wenn sich wohl kaum ein Autobesitzer für den genauen technischen Aufbau der Seitenwand von Winterreifen interessiert, steckt viel Technik in den schwarzen Allroundern. Verlassen Sie sich also auf die Beratungsqualität vom Profi, denn ein Reifenhändler, der von sich aus behaupten kann, seinen Job gut zu machen, kennt seine Kunden und weiß somit sicher, für wen welches Produkt das richtige ist.
S(no)w go. Zu Beginn der Saison mit stark veralteten, gar einseitig oder komplett abgefahrenen Reifen in den Winter zu starten ist nicht ratsam, denn nicht nur Ihre kostbare Zeit, wenn Sie zweimal pro Saison zum Händler fahren müssen, sondern auch Lieferzeiten und terminlich passende Montagetermine werden da oft zum Deal Breaker. Zwar könnte man auch hier über das Alter einer Bereifung diskutieren und ebenso diverse Regeln erörtern, jedoch ist am Ende des Tages jeder für sein Fahrzeug selbst verantwortlich. Wenn also alles am Pkw gut in Schuss ist und die Reifen stets optimal gelagert wurden, ist das Reifenalter der Pneus per se kein Ausfallsgrund. Oftmals können Reifen, die deutlich über vier Jahre alt sind, bedenkenfrei verwendet werden, wenn sie sich in einem guten Zustand befinden. Jeder Halter eines Kfz, der im Straßenverkehr unterwegs ist, sollte mit Sicherheit und Leichtigkeit die bekannte DOT-Nummer am Reifen in absehbaren Zeitabständen im Blick behalten. Rechtzeitig vor Saisonbeginn wird empfohlen, über den Zustand seiner Reifen Bescheid zu wissen oder das Thema „Sichere Bereifung“ in die Hände seines Monatgepartners zu legen.
On time. Wenn Sie Ihren Montage-Termin für Ihre „Neuen“ oder einfach nur den klassischen Umstecktermin bereits vereinbart haben, können Sie sich glücklich schätzen. Die heurige Saison wird so wie jedes Jahr zur Belastungsprobe für die vielen Betriebe, die uns stets verlässlich und echtzeitig die Reifen wechseln. Die vermeintliche Knappheit an verfügbaren Modellen in sogenannten Schlüsselgrößen, die jährlich stark nachgefragt werden, hat sich bereits durch die Medien verbreitet. Auch wenn wir jedes Jahr aufs Neue an den Wechsel erinnert werden wollen, ist es heuer besonders ratsam, zeitgerecht zu handeln und sich auf den Winter vorzubereiten. Allenfalls sind die Reifen durch zeitnahes Montieren bereits vor Wintereinbruch gut eingefahren, denn dann haften diese bekanntlich etwas besser und sorgen für die Sicherheit, die wir uns alle wünschen.
Man(n) kann. Für viele Frauen ist es nach wie vor selbstverständlich, dass sich der Lieblingsmann in ihrem Leben um die weibliche Mobilität bzw. eigentlich um fast alle Auto-Angelegenheiten kümmert. Dennoch gibt es einige wichtige Handgriffe, an die man selbst regelmäßig denken sollte. Gerade bei frostigen Temperaturen, besonders aber vor längeren Fahrten sollten unbedingt die Brems- und Kühlflüssigkeit sowie das Scheibenfrostschutzmittel und das Motoröl kontrolliert bzw. nachgefüllt oder eventuell sogar ausgetauscht werden. Wenn man(n) selbst Hand anlegt und ganz klassisch Reifen umsteckt, ist vor allem der Reifendruck das A und O der eigenen Sicherheit auf vier Rädern. Dieser ist beim Tankwart des Vertrauens oder beim Reifenpartner dank stets geeichter Geräte jedenfalls direkt nach jedem Wechsel zu kontrollieren und im besten Fall im kalten Zustand einzustellen bzw. aufzufüllen. Gerade in Zeiten wie diesen ist ein Minderluftdruck etwa nicht nur ein Gefahrenpol, sondern auch ein leiser Räuber von zu viel teurem Benzin oder Diesel sowie der Restprofiltiefe vom bestehenden Reifen.
1-2-3 GO! Last, but not least ist es ratsam, beim Umstecken die besseren Reifen punkto Profiltiefe immer an der Hinterachse zu montieren. Es ist unwesentlich, ob es sich beim eigenen Fahrzeug um einen Vorder- oder Hinterradantrieb handelt, denn die griffigeren Pneus auf der Hinterachse sorgen stets für die Stabilität des Fahrzeugs auf winterlichen Straßen.