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Umzug
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Photo_Concepts  / Getty Images

Let's MOVE! So gelingt der Umzug bestimmt.

27.09.2022 um 07:21, Laura Hegenberger
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Ortswechsel. Die Herbstmonate gelten bei uns als die beliebteste Umzugszeit. Optimale Planung ist das A und O bei einem Umzug in die neue (Miet-)Wohnung. Mit Tipps und Tricks unserer Experten gelingt er hoffentlich reibungslos!

Sechs Mal. So oft ziehen Österreicher und Österreicherinnen durchschnittlich in ihrem Leben um. Der Herbst ist dabei die Umzugszeit schlechthin im Jahr. Die Witterung ist kühl, jedoch meist regenfrei, so bleiben die Kisten und vor allem man selbst trocken. Ein Umzug ist der ideale Zeitpunkt, um wieder Ordnung zu schaffen, neue Menschen kennenzulernen und Beziehungen zu festigen. Dennoch geben nur vier von Hundert Umziehenden an, sich positiv in diese durchaus nervenaufreibende Zeit zu stürzen und sie für sich zu nutzen. 31 Prozent geben sogar an, dass ein Umzug ganz klar mit Stress und blankem Horror gleichzusetzen ist. Der Großteil der Befragten jedoch übt sich in Gelassenheit und steht den Ortswechsel durch, ohne der Situation außergewöhnliche Emotionen zuzuschreiben, so die Ergebnisse einer Umfrage von Immo(bilien) Scout24. Der Irrglaube, dass man für einen Umzug einfach nur ein paar Kisten packen muss und alles im Zeitraum weniger Tage erledigt ist, entspricht leider nicht der Wirklichkeit. Denn hinter dieser Entscheidung stecken einiges an Planung, Pflichten und vor allem mehr Stunden Zeitaufwand, als man glaubt. Der durchschnittliche Umzugsprozess dauert vom Anfang bis zum Ende in etwa drei Monate. Ein Erfolgsrezept gibt es nicht, jedoch haben unsere Experten einige Tipps und Tricks auf Lager, die sie uns verraten haben, um den Ortswechsel so gut wie möglich und ohne Kopfzerbrechen über die Bühne zu bringen.

Aller Anfang ist schwer. Bevor es an das Kistenpacken geht, sollte man erst einmal wissen, wohin die Reise führt und welche Ansprüche man an die neue Bleibe stellt. Eine Wohnungssuche kann oft ein sehr langwieriger Prozess sein. Wie viele Zimmer benötigt man? Vielleicht ist Homeoffice ein relevantes Thema? Hat man Haustiere? All das sind Fragen, die man unbedingt im Voraus beantworten muss, um die Rahmenbedingungen zu klären und die Suche nach der optimalen Wohnung starten zu können. Sobald diese festgelegt sind, ist es eine Frage der Zeit und des Glücks, bis man das perfekte Objekt gefunden hat. Wohnungsportale sind ein heißer Tipp für alle auf der Suche, da sie für jeden mit Internetverbindung zugänglich sind. Wenn man jedoch klare Wünsche und Vorstellungen hat, ist es empfehlenswert, sich direkt an einen Makler zu wenden. Diese verfügen über ein breites Portfolio an Objekten, die oftmals nicht auf den gängigen Portalen veröffentlicht werden.

Gründe
Gründe

Volltreffer. Nun ist die Traumwohnung nach langer Suche gefunden, die schriftliche Zusage des Vermieters in der Tasche und dem Umzug steht ab sofort nichts mehr im Weg. Planung ist von jetzt an das A und O, um einen stressfreien Wohnungswechsel zu gewährleisten. Die Aufregung steigt und die Stunden vergehen gefühlt wie Tage, da man es gar nicht mehr abwarten kann, bis es endlich losgeht. Jetzt heißt es jedoch erst einmal durchatmen und sich einen Überblick verschaffen. So gelingt es auch im größten Umzugschaos, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wie viele sperrige Objekte muss man transportieren? Hat jemand im Bekannten- oder Verwandtenkreis ein geeignetes Transportmittel oder muss eine Transportfirma herangezogen werden? Hat man genug kräftige Helfer, um Waschmaschine und Co. nach draußen zu transportieren? Fragen über Fragen, die geklärt werden müssen, bevor die Planung effizient losgehen kann. Der erste Schritt in die richtige Richtung ist es, den alten Mietvertrag zu kündigen. Achtung, um eine Doppelbelastung zu vermeiden, sollte die Kündigungsfrist im Auge behalten werden. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um drei Monate. Apropos Kündigung und Fristen, ein Umzug ist als außerordentlicher Kündigungsgrund festgelegt. Alte Verträge können somit zurückgelassen werden. Die Haushaltsversicherung muss mindestens einen Tag vor Umzug über die Übersiedlung informiert werden. Daueraufträge für Miet- und Energiekosten sollten storniert und eine Mietendabrechnung muss angefordert werden.

Planungsarbeit. Der für viele von uns schönste Teil des Umzugs ist der Neubeginn, die Spannung, wenn man die neue Wohnung bis ins kleinste Detail neu gestalten und sich selbst neu erfinden und verwirklichen kann. Von der Couch bis zum kleinsten Deko-Element, alles kann ausgetauscht werden, wenn es nicht mehr gefällt oder nicht mehr zum neu geplanten Stil passt. Ein anderes Farbschema zu kreieren, bereitet Freude und Abwechslung. Sich im Internet von Einrichtungstrends inspirieren zu lassen und verschiedene Stile durchzuschauen, wird zur neuen Lieblingsbeschäftigung. Ob modern, minimalistisch oder doch in Richtung Pop-Art, das neue Nest wird komplett neu eingerichtet und alte Einrichtungsgegenstände werden geschickt mit den neuen Teilen kombiniert. Anhand des Grundrissplans kann bereits vorab überlegt werden, welche Einrichtungsgegenstände wo ihren neuen Platz finden und wie sie perfekt ergänzt werden können. Shopping-Trips in der Stadt werden für einige Zeit durch Besuche in den verschiedensten Einrichtungshäusern abgelöst. Jeder übrige Euro wird für neue Dekoration ausgegeben, um das neue Zuhause zu schmücken. Vorsätze wie „in der neuen Wohnung wird in jedem Kasten Ordnung gehalten“ oder „Wäsche wird sofort gewaschen und nicht mehr gestapelt“ werden wie die typischen Neujahrsvorsätze gemacht. Ob diese dann auch eingehalten werden, ist eine andere Frage.

Fehler
Fehler

Los geht’s. Die Tage der Vorbereitung sind gezählt. Der Umzug ist im vollen Gange, die Kisten stapeln sich und der Stresslevel steigt. Der Aufwand wurde dank reichlicher Expertentipps nicht unterschätzt und neben dem Beruf bleibt durch geschickte Planung genügend Zeit, sich gleichzeitig um persönliche Beziehungen als auch um den Umzug zu kümmern. Ein Umzug kann eine sehr nervenaufreibende Zeit sein, in der persönliche Beziehungen auf die Probe gestellt werden. Deswegen ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und Danke für jede helfende Hand zu sagen. Persönliche Erfahrungen von Bekannten und Verwandten können hilfreich sein, um Fehler zu vermeiden. Ein besonders großes Thema, das während des Umzugs auf einen wartet, ist die Ablöse für etwaige Einrichtungsgegenstände, die vom Nachmieter der alten Wohnung übernommen werden sollen. Eine Einigung bei Vermietung ist empfehlenswert, um Stress und Ärger zu vermeiden, denn wenn der neue Mieter erst einmal unterschrieben hat und die Schlüssel in den Händen hält, ist es für Ablöse-Vereinbarungen zu spät. Im schlimmsten Fall muss man dann nämlich nehmen, was man vom Nachmieter angeboten bekommt. Außerdem wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, Zählerstände zu dokumentieren. Wenn eine Parkerlaubnis für den alten Wohnsitz vorhanden ist, kann diese ab sofort zurückgelegt werden. Mit Schönheitsreparaturen der Wände und Putzarbeiten kann man nie zu früh anfangen. Egal, ob verkrustete Essensreste oder die Delle in der Wand, durch vorzeitiges Handeln spart man sich im Nachhinein Zeit, Nerven und vor allem die Kaution, die bei Mängeln an der zurückgegebenen Wohnung sonst einbehalten wird. Sobald das Datum für die Übersiedelung steht, kann der Arbeitgeber informiert und Sonderurlaub beantragt werden. Dieser ist gesetzlich geregelt und handelt sich bei einem Umzug innerorts um einen Tag. Bei einem Ortswechsel können auch zwei Tage beantragt und genehmigt werden.

Stichwort „Psychohygiene“. Es ist an der Zeit, die Umzugskartons zu kaufen und mit dem Einräumen zu beginnen. Hier gibt es ebenso Details, auf die man achten sollte, die zu einem späteren Zeitpunkt sehr nützlich sein können. Nun ist außerdem der optimale Zeitpunkt für Psychohygiene und das Aussortieren von alten Sachen gekommen. Was übersiedelt mit und was bleibt in der alten Wohnung? Den meisten Menschen fällt dieser Prozess des Loslassens sehr schwer, auch wenn einige Kleidungsstücke im Schrank seit Jahren verstauben. Die gute Nachricht ist, dass – sobald man über seinen Schatten springt und den Anfang wagt – der Abschied nicht mehr allzu schwerfällt. Vielleicht stößt man dabei sogar auf den einen oder anderen Wertgegenstand, den man unter Umständen verkaufen könnte. Abgesehen davon ist das Ausmisten eine tolle Gelegenheit, um sich einen Überblick über die eigenen Habseligkeiten zu verschaffen und Platz für Neues zu machen.

Kartons
Kartons

Neuanfang. Der Mietvertrag ist unterschrieben und die neuen Schlüssel sind endlich in den eigenen Händen. Das Meer aus Kisten lichtet sich langsam, die persönlichen Dinge finden im neuen Nest ihren eigenen Platz und es fühlt sich mit jedem Tag mehr nach Zuhause an. Innerhalb der nächsten drei Werktage nach dem Einzug muss der neue Wohnsitz beim Meldeamt angemeldet werden. Eine Nachsendeadresse bei der Post bekannt zu geben, ist empfehlenswert, damit auch alle Briefe und Pakete den Weg ins neue Heim finden. Sollte sich der Wohnbezirk geändert haben, ist es außerdem zwingend, dies rasch bei der Kfz-Zulassungsstelle zu deponieren, da in diesem Fall ein neues Kennzeichen ausgestellt werden muss. Wenn sich der Heimatbezirk nicht geändert hat, ist nur die Kfz-Versicherung auf den neuen Wohnort umzumelden. Allenfalls muss die neue Adresse bei wichtigen Ämtern, Geldinstituten und sonstigen Einrichtungen bekannt gegeben werden. Kosten fallen bei diesen Ummeldungen normalerweise nicht an.

Angekommen. Wenn dann all die Amtsgänge erledigt und die Kisten ausgepackt sind, ist es Zeit zum Durchatmen und Entspannen. Der Stress der vergangenen Monate fällt ab. Zeit, Freunde und Verwandte einzuladen, die Korken knallen zu lassen und zu feiern. Eine Einweihungsfeier ist heutzutage gang und gäbe, um den Stress, den Schweiß und die harte Arbeit hinter sich zu lassen und das neue Kapitel zu beginnen.

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