Gesund und knackig mit Ernährungsexpertin Susanne Dirisamer
Wann fiel der Startschuss zu Ihrer Karriere als Diätologin und Gesundheitswissenschaftlerin?
Ich habe mich aufgrund der begrenzten Studienplätze im Jahr 2003 über die Aufnahme zum Studium sehr gefreut. Seitdem erfolgt eine kontinuierliche Weiterentwicklung, geprägt von Spaß an dem, was ich tue. Startschuss für meine Selbstständigkeit – nach 8-jähriger Praxiserfahrung – war 2015.
In welchem Zusammenhang steht Ernährung zu physischer sowie psychischer Gesundheit?
„Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen!“ – Winston Churchills Motto ist auch mein Motto. Zudem sind es meist kleine Veränderungen, die große Wirkung zeigen. Nahrung ist häufig die erste Medizin, um eine physische oder auch psychische Unausgewogenheit wieder in Balance zu bringen. Ich erlebe es immer wieder, dass minimale Optimierungen so viel Glück und Wohlbefinden bringen können.
Welche Informationen sind notwendig, um herauszufinden, ob man sich gut ernährt?
In Bezug auf die Ernährung ist wichtig, WANN wird WAS und WIE VIEL gegessen – dafür ist das Protokollieren der Ernährung und der eventuellen Beschwerden für zumindest sieben Tage sehr hilfreich. Zudem sind Informationen über den Gesundheitszustand, den Alltag und die Gewohnheiten essenziell – also blicke ich immer über den Tellerrand und sehe genau hin. Es geht um den jeweiligen Menschen und seine Bedürfnisse und darauf basierend wird dann das passende, individuelle Ernährungskonzept erarbeitet.
Welche Tipps haben Sie parat, um sich geschmackvoll, aber dennoch gesund zu ernähren?
Das Allerwichtigste ist, bei jeder Mahlzeit sollte etwas Frisches und Knackiges mit dabei sein. Die Hälfte der jeweiligen Mahlzeit sollte optimalerweise aus Obst oder Gemüse sowie Kräutern bestehen. Dadurch erreicht man die empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, die für die Gesundheitserhaltung an oberster Stelle stehen! Ungesündere Speisen lassen sich dadurch ideal aufpeppen.
Wie managen Sie Ihren Alltag als Ehefrau mit drei Kindern?
Ich möchte nicht lügen, aber es ist für mich eine sehr große Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen. Ich habe so viele Ideen im Kopf, die sich schlichtweg derzeit mit kleinen Kindern nicht realisieren lassen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Derzeit bin ich hauptberuflich Mama und nebenberuflich Diätologin. Und das ist auch gut so. Alles hat seine Zeit und ich muss schon sagen, dass ich durch das Leben mit meinen Kindern sehr viel lerne und mich positiv weiterentwickelt habe, unter anderem durch Organisation, Fokussieren und öfter mal „Nein“sagen.
Wie stark wird das Thema „Gesunde Ernährung“ bei Ihnen zu Hause gelebt?
Ich lebe das, was ich selbst predige. Bei mir ist das Gelernte in Fleisch und Blut übergegangen, ohne nachzudenken. Auch mein Mann kocht sehr gerne und ist sehr gesundheitsbewusst. Unseren Kindern leben wir somit bei den täglichen gemeinsamen Mahlzeiten alles vor. Es gibt natürlich Regeln, aber wenig Verbote. Davon halte ich nichts bei der Ernährungserziehung.
Welche Hobbys entführen Sie weg vom Alltag?
Definitiv viel Bewegung. Für mich bedeutet Sport Psychohygiene. Ich kann dabei super abschalten und liebe es, meinen Körper zu spüren – auch wenn es nur zehn Minuten sind. Dabei entscheide ich jeden Tag spontan, worauf ich Lust habe: Dance- Workout, Bauch-Bein-Po, Spinning, Laufen, Wandern oder Pilates.
Macht uns Brot dick?
Nein, denn ein Lebensmittel allein macht nicht dick. Es kommt immer auf die Menge und die Qualität an. Ich bin ein Gegner von Verboten und zu strikten Restriktionen. Wichtig ist, wie viel Brot wird wann gegessen, welche Sorte und was drauf kommt.
Ist Dinkelbrot gesünder als Weizenbrot?
Dinkel zählt zu den Urkorn-Getreidesorten, die wegen ihres höheren Nährstoffgehalts wieder mehr in den Fokus rücken. Sie machen uns länger satt, schmecken intensiver und stecken vor allem voller Ballaststoffe. Jedoch ist das Beste, zwischen verschiedenen Getreidesorten zu wechseln, da jedes Korn für sich positive Inhaltsstoffe liefert.
Wie bleibt Brot länger frisch?
Allgemein bleibt Brot, das Sauerteig enthält, länger frisch. Will man es richtig für mehrere Tage aufbewahren und knusprig genießen, eignen sich ein Ton- oder Römertopf, eine Holzdose oder ein Leinensack. Plastikverpackung eignet sich nicht, da es darin schnell zu schimmeln beginnt. Wird das Brot hart, nicht in den Müll werfen, sondern weiterverarbeiten! Es gibt viele simple Rezepte, um daraus Köstlichkeiten zu zaubern à la Semmelknödel oder Brotauflauf.