Erfolg braucht den Mut der Frauen
Sie sind Landesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft OÖ“, Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin von Oftering. Wie bringen Sie das alles unter in einem Leben?
Na ja. Es gelingt einem dann, wenn man alle diese Funktionen gerne ausübt und mit Leidenschaft an die Dinge herangeht. Aber natürlich braucht es auch ein straffes Zeit management und ein gutes Team.
Wie können Sie sich als Landesvorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“ für Frauen als Unternehmerinnen am besten einsetzen?
Wir wollen Unternehmerinnen inspi rieren, Mut zu haben, neue Ideen zu verfolgen, neue Wege zu gehen oder aber auch manchmal ihr Business modell zu überdenken. Manchmal entsteht durch einen guten Kontakt ein neues Geschäft, ein neuer Auf trag. Aber oft ist das Wesentliche nicht nur der neue Kunden und Unternehmenskontakt, sondern manchmal sind es auch ein Tipp oder die Sichtweise einer anderen Unter nehmerin, die für das Weiterkom men im Business ausschlaggebend sind. Wir unterstützen Unternehme rinnen darin, sich zu trauen, ent schlossen in den Vordergrund zu treten, Projekte, Erfolge und Leistun gen nach außen zu kommunizieren und auch mit anderen Unternehme rinnen, Kundinnen etc. zu teilen. Das soll unser Netzwerk sein.
Was sind Ihre wichtigsten Forderungen für die nächste Zukunft?
Ein zentrales Kernthema für die Zukunft ist das Thema „Bildung“. Vor allem die Ausbildungsvielfalt aufzuzeigen und Lehrbilder schmack haft zu machen. Der aktuelle Fach kräftemangel zeigt, welche Chancen eine Ausbildung in den verschiedensten Bereichen eröffnet. Deshalb ist es uns ein wesentliches Anliegen, noch mehr die Berufsorientierung, die Berufsentscheidung und die Verbindung zu den Unternehmerinnen in den Mittelpunkt zu rücken.
Der Spagat zwischen Familie und erfolgreiches Berufsleben obliegt doch meist den Frauen. Was braucht es da?
Tatsächlich ist für Unternehmerinnen mit Kindern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine große Herausforderung. Die Betreuungsangebote müssen daher flexibel weiterentwickelt werden, vor allem, was die Öffnungs- und Schließzeiten betrifft. Hier passiert momentan sehr viel.
Wie wird das Bewusstsein für und das Angebot an Regionalität gestärkt?
Die über 39.100 oberösterreichischen Unternehmerinnen schaffen Ausbildungs- und Arbeitsplätze, tragen wesentlich zur Wertschöpfung in der Region bei und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die positive Entwicklung des regionalen Standorts. Das Bewusstsein für Regionalität und starke Unternehmerinnen stärken vor allem die Bezirksorganisationen von „Frau in der Wirtschaft“.
Welches Serviceangebot von „Frau in der Wirtschaft“ hat sich besonders bewährt?
Im Rahmen der Ideenwerkstatt haben sich bereits mehr als 500 Teilnehmerinnen in Spezialworkshops weitergebildet und neu orientiert. Neue Vertriebskanäle, mehr Regionalität und Nachhaltigkeit, digitale Angebote, eine straffere Kalkulation oder auch das persönliche Marketing sind Themen, die viele Unternehmerinnen nutzen, um ihr Business und ihr Geschäftsmodell neu auszurichten.