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Junge Frau gießt ihre Zimmerpflanze | Credit: iStock.com/dragana991
Grünes Paradies in den eigenen vier Wänden
Grünes Paradies in den eigenen vier Wänden
iStock.com/dragana991

Rankende Pflanzen, die den Urban Jungle aufpeppen

09.12.2022 um 16:46, Artikel von Passion-Autor: Helene Schweinberger
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Kletter- und Hängepflanzen machen in jedem Zuhause eine gute Figur. Erfahren Sie mehr über die grünen Schmuckstücke, ihre Pflege und wie Sie sie in Ihren Urban Jungle integrieren können.

Die folgenden grünen Freunde sind aus Sicht von Pflanzen-Fans nicht nur ein optischer Aufputz für jeden Raum, sondern ideal, um den eigenen vier Wänden exotisches Flair zu verleihen. Das gelingt noch besser mit der entsprechenden Einrichtung.

Grünlilie (Chlorophytum Comosum)

Ihr robuster Charakter macht die Grünlilie zu eine der beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt. Ursprünglich stammt sie aus tropischen Gebieten, als Zimmerpflanze hält sie es jedoch bei so ziemlich jeder Temperatur aus – nur bei weniger als 10 Grad Celsius möchte sie nicht lange verweilen.

Ihre dünnen, langen Triebe bilden einen buschigen, dichten Schopf (daher auch der Beiname "comosum", der übersetzt "schopfartig" bedeutet), der sich besonders in Blumenampeln sehen lässt. Die herabhängenden Blütentriebe, die aus dem prächtigen Schopf wachsen, erstrecken sich oftmals bis zum Boden und schaffen ein fabelhaftes Bild.

Wer ein kleines bisschen Pepp in das einheitliche Grün bringen möchte, kann zwischen den zahlreichen Sorten der Grünlilie wählen: Die länglichen Blätter können nicht nur einfarbig sein, sondern auch grün-weiß oder grün-gelb gestreift. Optisch entzückt die Zimmerpflanze außerdem mit ihren kleinen, weißen, sternförmigen Blüten, die ganzjährig zu sehen sind.

Wenn Sie Ihrer Grünlilie etwas Gutes tun möchten, platzieren Sie sie bevorzugt an einem hellen Ort, der vor direktem Sonnenlicht geschützt ist, und setzen Sie sie in lockere, leicht lehmige Erde. Sollten Sie in den wärmeren Monaten ab und an auf regelmäßiges Gießen vergessen, verzeiht die hübsche Hängepflanze auch die eine oder andere Trockenperiode. Im Winter genießt sie eine kleine Ruhephase, in der sie nur sparsam bewässert werden möchte.

Grünlilie | Credit: iStock.com/Zolga_F
Geliebte Grünlilie

Efeutute (Epipremnum Pinnatum)

Diese spannende Kletterpflanze hat ihren Ursprung in Südostasien, den pazifischen Inseln und Australien. Hierzulande gilt sie als ausdauernde Zimmerpflanze, die am besten in Büroräumen, Wintergärten oder in Ampeln gedeiht. Auch kletternd macht sie eine Top-Figur, beispielsweise an Treppengeländern, in offenen Bücherregalen oder entlang von Moosstäben.

Ihre starken, lederartigen Blätter wachsen herzförmig an den Trieben entlang und strahlen in verschiedenen Farbvariationen. Während schon die Grundfarbe in diversen Grüntönen erscheint, variiert die Musterung von Weiß, Gelb und Hellgrün bis hin zu Creme. An halbschattigen bis hellen Orten ohne direkte Sonneneinstrahlung fühlt sich die imposante Efeutute am wohlsten, der optimale Standort hängt allerdings von der Blattzeichnung ab und sollte im Vorfeld abgeklärt werden.

Mit der richtigen Pflege sprießt sie sogar bis zu zwei Meter in die Höhe, beziehungsweise entsteht ein dicht gewebtes Netz, wenn sie als Ampelpflanze gezogen wird. Die verwobenen Triebe erscheinen fast wie ein Vorhang, daher können sie mit ein wenig Geschick als eleganter Raumteiler ihren Nutzen finden.

In Sachen Bewässerung ist die Efeutute äußerst genügsam und verzeiht anfängliche Gießfehler. In den Wintermonaten verringert sich ihr Wasserbedarf ohnehin, mit gelegentlichem Besprühen schützt man sie vor Spinnmilbenbefall und schafft eine schöne, feuchte Umgebung, in der ihr Wachstum weiter angeregt wird.

Efeutute | Credit: iStock.com/Firn
Ergiebig rankt die Efeutute

Schwertfarn (Nephrolepis Exaltata)

Bekannt ist diese zauberhafte, filigrane Pflanze nicht nur für ihre Optik, sondern auch für ihre nützliche Funktion. Sie filtert nämlich Schadstoffe aus der Luft und trägt dadurch neben der Raumverschönerung auch zur Besserung des Raumklimas bei – wie praktisch!

Seinen Ursprung findet der hübsche Farn in tropischen Wäldern, wo er als Epiphyt gedeiht. Epiphyten sind Aufsitzer-Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen. Der auffallende Schwertfarn begeistert mit seinen hellgrünen, feinen, sichelförmigen Wedeln, die aufrecht oder überhängend wachsen können. Als immergrüne Zimmerpflanze hat er sich als äußerst ausdauernd bewährt, seine Wedel können sogar bis zu einem Meter lang werden. Daher macht er in Pflanzenampeln eine perfekte Figur.

Besonders fleißig gedeiht der Schwertfarn in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit, etwa im Badezimmer. Auch auf Helligkeit und Wärme legt der Exot großen Wert, ebenso auf ein lockeres Substrat, welches regelmäßig gegossen werden sollte. Um ihn in seinem üppigen Wachstum zu unterstützen, wird zusätzlich angemessenes Düngen empfohlen. So kann die Urwaldpflanze sich von ihrer allerbesten, bezaubernd grünen und mächtigen Seite zeigen. Werden diese Pflegetipps nicht oder falsch umgesetzt, kann es passieren, dass der Schwertfarn seine zarten Federn abwirft. Wer diese Schönheit also lange und gesund in seinem Zuhause leben lassen möchte, muss ihr ein wenig Aufmerksamkeit schenken!

Junge Frau mit einem Topf Schwertfarn in der Hand | Credit: iStock.com/Marina Meshcherskaia
Schmucker Schwertfarn

Gemeiner Efeu (Hedera Helix)

Der Gemeine Efeu ist schon seit unzähligen Jahren als robuste, so gut wie unsterbliche (Zimmer-) Pflanze bekannt, die aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit als Symbol der Treue und langlebiger Liebe gilt. Während er sich vielerorts als störende Fassaden-Bewucherung Feinde macht, ist er der beste Freund all jener, die eine unkomplizierte, rasch wachsende Rank- oder Hängepflanze suchen.

Als Zimmerpflanze kommen ihm seine Eigenschaften zugute, er benötigt lediglich eine stabile Rankhilfe, und schon gedeiht er innerhalb kürzester Zeit zu einem prächtigen Geflecht, das unter anderem Wandregale, Blumenampeln oder Treppengeländer begrünt. Im Garten kann die immergrüne Pflanze hervorragend als Sichtschutz in Form einer Hecke zum Einsatz kommen. Auch für diese Form der Nutzung benötigt man nicht mehr als eine robuste, starke Rankhilfe, um das Wachstum zu unterstützen.

Mit einem schattigen Standort ist der Gemeine Efeu mehr als zufrieden und benötigt so gut wie keine weitere Pflege. Steht die Pflanze an einem trockenen Plätzchen, muss sie hin und wieder gegossen werden, wobei sie generell sehr anspruchslos ist. Hedera Helix eignet sich also perfekt für Ihre vier Wände, wenn Sie auf der Suche nach einer pflegeleichten, schnell wachsenden und attraktiven Hänge- oder Kletterpflanze sind!

Gemeiner Efeu in einem Topf im Regal | Credit: iStock.com/flil
Edler Efeu

Erbsenpflanze (Curio Rowleyanus)

Die robuste Hängepflanze, die in Südafrika ihren Ursprung findet, zählt aufgrund ihres phänomenalen Aussehens zu den beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt und findet gleichzeitig Platz auf der Liste der begehrtesten Hängepflanzen. Die Pflanze, die der Familie der Korbblütler angehört, trägt noch viele weitere Namen. Sie ist auch als Perlenkette, Perlenschnur oder Erbsen am Band bekannt, auch ihr englischer Name "String of Pearls" ist im deutschsprachigen Raum geläufig.

Die grüne Schönheit zeichnet sich durch ihre langen, feinen Triebe aus, die sogar mehrere Meter lang werden können. Ihre runden sukkulenten Blätter haben einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter und wachsen üppig an den Trieben entlang. Sie machen den Look der Erbsenpflanze so richtig einzigartig, vielleicht sogar ein wenig niedlich.

Um der hübschen Pflanze ein großartiges Leben in Ihrem Zuhause zu ermöglichen, sollten Sie einen hellen bis sonnigen Platz wählen, der vor direktem Sonnenlicht geschützt ist. Als Sukkulent zeichnet sich die Erbsenpflanze auch als ausgezeichneter Wasserspeicher aus, der nicht übergossen werden möchte. Im Sommer reicht es tatsächlich, sie nur ein Mal pro Woche zu bewässern, im Winter sogar monatlich.

Die immergrüne Perlenkette eignet sich zudem als ideale Einsteigerpflanze, da sie weder gedüngt, besprüht noch regelmäßig umgetopft werden muss. Aufpassen muss man lediglich beim Handling, denn der Saft der bezaubernden Zimmerpflanze ist giftig und kann Hautreizungen verursachen. Tragen Sie daher immer Gartenhandschuhe, wenn Sie die Pflanze zurechtschneiden und halten Sie sie von Haustieren sowie Kleinkindern fern.

Junge Frau mit einer Erbsenpflanze in der Hand | Credit: iStock.com/Dima Berlin
Erfrischend eigenwillig sind Erbsenpflanzen

Kletternder Baumfreund (Philodendron Scandens)

Diese Art der Philodendren ("Baumfreunde") findet ihre Heimat in den tropischen Wäldern von Mittel- und Südamerika, wo sie natürlicherweise an Bäumen emporklettern und ihre fantastischen, langen Luftwurzeln bis zum Boden herabbaumeln lassen. Nun freut man sich auch in Europa über die wunderschöne Kletterpflanze, die natürlich auch als Ampelpflanze oder Hängepflanze eine tolle Figur in jedem Zimmer macht.

Der Kletternde Baumfreund kann bis zu fünf Meter in die Höhe und 40 Zentimeter in die Breite wachsen. Seine sattgrünen Blätter wachsen zunächst zart und herzförmig, bevor sie sich in ihre feste, dunkelgrün glänzende Endform entwickeln. In diesem Stadium sind sie etwa 20 bis 30 Zentimeter groß.

Wie viele ähnliche Zimmerpflanzen benötigt auch Philodendron Scadens einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung, wobei halbschattige Plätze ebenfalls gut vertragen werden. Wer die hübsche Pflanze in ihrer ganzen Pracht präsentieren möchte, setzt sie am besten in eine Ampel, doch auch mit Rankhilfen wie Wandgittern entsteht eine wunderschöne, prächtige Raumdekoration, die sich sehen lassen kann.

Halten Sie den Kletternden Baumfreund insbesondere von Frühling bis Herbst mäßig feucht und gießen Sie ihn stets mit zimmerwarmem Gießwasser, sobald die Oberfläche des Substrats vollständig abgetrocknet ist. In trockenen Räumen kann die üppige Zimmerpflanze zusätzlich mit Wasser besprüht werden.

Kletternder Baumfreund in Gesellschaft anderer Zimmerpflanzen | Credit: iStock.com/Grumpy Cow Studios
Der Baumfreund - Belebung für das Fensterbrett

Korallenkaktus (Rhipsalis Cassutha)

Dieser coole Kaktus besticht eindeutig mit seinem unverkennbarem Äußeren. Seine langen, zierlichen Triebe wachsen in einer zylindrischen Form, wobei die Kanten von gerippt bis flach variieren. Diese einzigartigen Triebe gedeihen zumeist hängend und bilden an ihren Spitzen stets neue, frische Triebe aus. Daher erscheinen sie immer üppiger und verwandeln sich nach und nach in ein dichtes Netz, das einem wirren, sattgrünen Korallenriff ähnelt. Dieser buschigen Wachstumsform verdankt die anfängergeeignete Pflanze - wie unschwer zu erraten - ihren Namen, wobei sie auch unter dem Synonym Rutenkaktus bekannt ist. In der Natur kommen fast alle Rhipsalis-Kakteenarten in Mittel- und Südamerika vor, vorzugsweise in Brasilien. Doch auch in unserem Klima fühlen sie sich als Zimmerpflanze wohl.

Wie es für Kakteen typisch ist, ist auch der Korallenkaktus genügsam und unkompliziert. Mit regelmäßiger Wassergabe, etwa wöchentlich, und gelegentlichem Besprühen tut man ihm einen großen Gefallen. An warmen, halbschattigen Orten steht der stattliche Kaktus am liebsten. Rhipsalis Cassutha sieht sowohl als Topfpflanze als auch in einer Blumenampel hervorragend aus, seine überhängenden Triebe machen ihn in einfach jedem Raum zum Star!

Junge Frau sitzt an ihrem Notebook, umgeben von Zimmerpflanzen | Credit: iStock.com/Dima Berlin
Entspannung pur im Urban Jungle 

Zur Autorin

Kulinarik, Reisen, Film & Musik, Psychologie und kreative Hobbys - nur eine kleine Auswahl an Dingen, die Passion Author Helene Schweinberger aus Niederösterreich zu ihren vielfältigen und informativen Textbeiträgen für www.weekend.at inspirieren.

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