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Beleuchtetes modernes Wohnhaus in der Abenddämmerung | Credit: iStock.com/piovesempre
Auch Stars achten beim Hauskauf auf den Preis
Auch Stars achten beim Hauskauf auf den Preis
iStock.com/piovesempre

Traumhaus finden mit den Tipps berühmter Wohnprofis

30.07.2024 um 07:32, Ute Daniela Rossbacher
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Ob weniger oder mehr Geld, kleines oder großes Haus – gut zu wissen ist, in welchen Punkten Stars beim Kauf eines Hauses keine Kompromisse eingehen.

Mit ihrem 2017 erschienen Ratgeber "Dream Home: The Property Brothers‘ Ultimate Guide To Finding & Fixing Your Perfect House" landete das kanadische Zwillingsbrüderpaar Jonathan und Drew Scott in seiner Wahlheimat USA einen Bestseller.

Der Weg zum eigenen Haus

Von Grund auf erklären sie darin anschaulich, wie man sich auch mit kleinerem Budget langfristig den Traum vom Eigenheim finanziert, welche Kriterien einen vor Fehlkäufen schützen, in welcher Reihenfolge man die Investitionen vornimmt, ohne sich zu übernehmen, und mögliche Sparpotenziale erkennt. Dabei bringen die beiden ihre jahrelangen beruflichen Erfahrungen als Bauunternehmer bzw. Makler ein, mit denen sie in ihrer erfolgreichen Sendung "Property Brothers" von Folge zu Folge Familien halfen, ihr Traumhaus zu finden.

Stars, die im Grünen leben

Bereits vor der Pandemie hat diese Frage auch für viele Stars an Brisanz gewonnen: Großstädterinnen aus Leidenschaft wie "Sex And The City"-Autorin Candace Bushnell tauschten ihr Apartment in Manhattan gegen ein Landhaus auf Long Island. Ariane Grande oder die Kardashians zieht es von Beverly Hills Richtung Vorstadt ins Grüne.

Die neuen Traumziele der Stars

So heißen die neuen Traumziele der Stars Montecito in Kalifornien, wo neben Meghan Markle und Harry Katy Perry oder Ellen DeGeneres leben, Telluride oder Denver in Colorado, die Hamptons oder Miami. Gegenden, die einst bevorzugt Ferienorte waren, wandeln sich zunehmend zu begehrten Lebensmittelpunkten. Geschätzt werden die höhere Privatsphäre, die kürzeren Fahrdistanzen, die Erreichbarkeit der wichtigsten Orte zu Fuß, die Nähe zum Strand oder die freie Natur.

Günstiger leben auf dem Land

Nicht zu unterschätzen ist, dass sich Stars angesichts sinkender Filmgagen und höherer Lebenskosten beim Hausbau oder -kauf vom Spargedanken leiten lassen: Denn auch wer viel Geld hat, schätzt es, wenn er weniger auszugeben braucht. Nicht nur, dass das Landleben ruhiger ist und vom Trubel der Glitzerwelt verschont bleibt, gestaltet es sich auch unaufgeregter und bodenständiger.

Drew Scott und sein Zwillingsbruder Jonathan | Credit: Richard Shotwell / AP / picturedesk.com
Drew und Jonathan Scott

Hauskauf ohne faule Kompromisse

Hier einige Kriterien, an die sich Stars beim Bau oder Kauf ihrer Immobilien halten. Diese sind auch dann hilfreich, wenn man finanziell über deutlich geringere Reserven verfügt als Hollywood-Berühmtheiten. Den Schlüssel dazu halten Drew und Jonathan Scott in der Hand - ihr Rat: das Haus so auszuwählen, als ob man vorhätte, es eines Tages weiterzuverkaufen.

Wohnlage

Die Scott-Brüder wissen: Vieles lässt sich ausgleichen oder ändern, nur eines nicht: die Wohnlage des Hauses. Auch wenn es nach außen noch so ansprechend erscheinen mag, liegt es zu abgeschieden, zu schattig oder in einer unsicheren oder lärmgeplagten Gegend, sollte man sich ernsthaft überlegen, ob man auf Sicht zu diesem Zugeständnis bereit ist. Noch weniger wird es am Ende ein potenzieller Kunde sein, dem man das Haus zu einem angemessenen Preis weiterverkaufen will.

Lichtverhältnisse

Es lohnt sich, Häuser erst am Nachmittag oder sogar zu verschiedenen Tageszeiten anzusehen. Denn Schattenlage bringt gleich mehrere Nachteile mit sich: Man ist längere Zeit des Tages auf Kunstlicht angewiesen, ebenso wie auf längere Heizperioden. Heißt auf Sicht höhere Betriebs- und Energiekosten. Je länger man vom natürlichen Tageslicht profitiert, desto besser. Vor allem die Arbeit im Homeoffice geht vielen Menschen unter diesen Voraussetzungen leichter von der Hand.

Modernes Wohnhaus vor herbstlicher Kulisse | Credit: iStock.com/sl-f

Zustand des Hauses

Ist man im Heimwerken geübt, kann es Freude machen, aus einem Haus, an dem vieles zu richten ist, ein Schmuckkästchen zu machen, zumal sich der Wiederverkaufswert dadurch deutlich steigern lässt. Ist man bei allen Renovierungen und Reparaturen auf Handwerksbetriebe angewiesen, lohnt es sich, den Rechenstift anzusetzen: Kommt es am Ende wirklich teurer, von vornherein in eine wertigere Immobilie zu investieren beziehungsweise mit Hilfe von Förderungen oder Boni ein Haus zu bauen als ein günstiges zu erwerben, bei dem das Meiste erst instandgesetzt werden muss? Schätzen Sie realistisch auch die erforderlichen Zeitaufwände ein und beantworten Sie ehrlich für sich, wie viel Freizeit Sie dafür zu opfern bereit sind.

Entfernung

So schön es ist, im Grünen zu leben, sollte die Entfernung zur Arbeitsstätte, den Schulen der Kinder und Geschäften für den täglichen Bedarf eine gewisse Fahrzeit nicht überschreiten. Ist man zu Zugeständnissen in puncto Entfernung bereit, ist es hilfreich, wenn die Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel gut ist, und Haltestellen oder Bahnstationen in Gehweite sind.

Moderne Reihenhaussiedlung in der Abenddämmerung | Credit: iStock.com/sl-f
Die Wohnlage will gut gewählt sein

Ausblick

Zumindest die Räume, in denen man sich am häufigsten aufhält, sollten die schönste Aussicht auf die umliegende Umgebung freigeben. Wo es nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, lohnt es sich, auf blickdichte Vorhänge oder Jalousien mit dekorativem Charme zu setzen – für ein wohliges Ambiente und höchstmöglichen Wohnkomfort.

Größe der Küche

Die Küche zählt im Schnitt zu den höchsten Kostenfaktoren im Eigenheim. Komfortabel soll sie sein, ergonomisch, von zeitlosem Chic und hell. Fixpreisgarantie und Baubonus helfen, die Ausgaben - etwa bei einem Hausbau - überschaubar zu halten; bei einer thermischen Sanierung bereits vorhandener Immobilien sorgen dafür allfällige Förderungen durch Land und Bund.

Als ob Thriller-Regisseur Alfred Hitchcock den aktuellen Wohntrend schon geahnt hätte, wusste er schon vor Jahrzehnten: Glück ist, in einem kleinen Haus mit einer großen Küche zu leben. Angesichts steigender Preise für Immobilien machen zunehmend mehr Menschen Abstriche bei der Größe der Wohnfläche, wie auch die Tiny House-Bewegung sowie die wachsende Zahl an Single-Haushalten deutlich machen. Damit kein Gefühl von Beengtheit aufkommt, behelfen sich viele damit, Wände abzutragen und einen fließenden Übergang zwischen Koch-, Ess- und Wohnbereich zu schaffen.

Einrichtung und Ausstattung

Das begrenzte Budget hilft, das verfügbare Angebot an Häusern auf eine erschwingliche Auswahl einzugrenzen. Kann man sich schon nicht das Beste leisten, dann zumindest das Bestmögliche. Das gilt insbesondere für die Einrichtung und die Ausstattung.

Miniatur eines modernen Wohnhauses auf dem Tisch eines Architekturbüros | Credit: iStock.com/sl-f
Energiesparhäuser - auch unter Stars der Renner

Sicherheit

Fragen zur (gefühlten) Sicherheit, die man sich bei der Besichtigung der Immobilie stellen sollte, bevor man sich für ein Haus entscheidet:

  • Wie gut ist die Zufahrtsstraße zum Haus bei Nacht beleuchtet?
  • Könnte die Wohnstraße eine Einladung für potenzielle Einbrecher sein, weil sich in der Nähe der Siedlung günstige Fluchtwege wie beispielsweise Autobahnauffahrten befinden?
  • Wie fühlt es sich an, bei Dämmerung oder in der Dunkelheit noch unterwegs zu sein?
  • Führen die wichtigsten Wege an undurchsichtigen Parkanlagen vorbei, durch dunkle Seitengassen oder abschnittsweise durch den Wald oder an einem entlang?

Fazit

Zu abgelegen, zu verwinkelt, zu baufällig, nicht barrierefrei: Wenn driftige Gründe gegen ein Haus sprechen, auch wenn es noch so attraktiv erscheint, besteht kein Grund, nervös zu werden, wissen die Scott-Brüder nur zu gut aus eigener Erfahrung: Es gibt immer auch noch ein anderes Haus, auf das es sich zu warten lohnt.

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