Küche: Worauf man bei der Ausstattung achten sollte
Kaum ein Raum, in dem wir im Laufe unseres Lebens mehr Zeit verbringen als in der Küche. Sie ist die Lebensader der vier Wände und gilt als beliebter Treffpunkt. Nüchterner betrachtet ein Ort, an dem es täglich verschiedene Arbeiten zu verrichten gibt: Mahlzeiten zubereiten, Geschirr spülen oder Abfall trennen. Umso wichtiger, dass sie nicht nur eine Umgebung darstellt, in der wir uns wohl und sicher fühlen, sondern lange wie neu aussieht und effizient in puncto Pflege sowie ergonomisch genormt ist.
Bedenkt man, dass die Küche rund 20 Jahre gute Dienste leisten soll, kann man bei der Planung gar nicht genug auf die Details achten. Denn sie entscheiden am Ende über den gefühlten Komfort in den Räumlichkeiten und ihre tatsächliche Funktionalität. Kein noch so edles Design kann darüber hinwegtäuschen.
Küche Schritt für Schritt planen
Mit Hilfe einer Online-Planungscheckliste sind Sie auf der sicheren Seite und können Hand in Hand mit Ihrem Küchenprofi das beste Ergebnis erzielen.
Küchenvision entwerfen
Sie haben ein weißes Blatt und einen Stift vor sich.
- Wie soll Ihre Traumküche aussehen?
- Was soll sie können?
- Was soll in ihr Platz finden?
Die Vision ist eine hilfreiche Grundlage, an die Detailplanung zu gehen. Zur Visualisierung sind Bilder aus Zeitschriften, Herstellerprospekten und Social Media-Beiträge unter #küche, #einrichtungstipps oder vergleichbaren Hashtags dienlich. Ein Mood Board, auf dem man sich ausgehend von dem Bildmaterial eine Kollektion bevorzugter Farben und Materialien zusammenstellt, ist als Hilfsinstrument dazu ideal.
Design entwerfen
Wie weit lässt sich die Vision mit den Gegebenheiten in Einklang bringen? Dazu ist es nützlich, sich bei den folgenden Kriterien festzulegen:
- Küchenform: Welche ist aufgrund der Raumgröße möglich? - Gängig sind die L-Form, U-Form oder Insellösungen
- Einrichtungsstil: Welches Küchenflair behagt Ihnen? Klassisch oder modern, monochrome oder kräftige Farben, hölzerne oder metallische Oberflächen?
- Küchennutzung: Ist die Küche ein geschlossener Raum oder Koch-, Ess- und Wohnraum in einem?
Mittlerweile planen viele Händler die Küchen ihrer Kundinnen und Kunden in 3D, sodass die Traumküche noch vor ihrer tatsächlichen Umsetzung mittels Virtual Reality-Brille besichtigt werden kann, als wäre sie bereits eingebaut.
Infrastruktur überprüfen
Die Verfügbarkeit und Anordnung grundlegender Vorrichtungen ist wesentlich bei der Gestaltung der einzelnen Küchenbereiche.
- Wie groß ist die verfügbare Fläche?
- Wo befinden sich die Anschlüsse für Wasser, Lampen bzw. Steckdosen?
Will man Änderungen vornehmen, sollten sie jetzt feinsäuberlich geplant werden, da die zusätzlichen Elektro-Arbeiten Einfluss auf die finanzielle Planung, Lieferung bzw. Montage der neuen Küche haben.
Stauraum bemessen
Was soll in der Küche alles Platz finden, ist eine entscheidende Frage, wenn es um die Zahl der erforderlichen Schränke und Kästen geht:
- Was kann entsorgt werden?
- Was in andere Räume (z.B. Vitrinenschrank im Esszimmer) ausgelagert werden?
- Wie viel Platz wird in etwa benötigt, um alles, was in der Küche gebraucht wird, raumsparend zu verstauen?
Dazu kommt die sinnvolle Anordnung der Arbeitsbereiche für den größtmöglichen Komfort bei Zubereitung, Koch- bzw. Backvorgängen und Reinigung des Küchenbereichs.
Ergonomie beherzigen
Um Rückenproblemen und Verspannungen vorzubeugen, ist es ratsam, die Höhe von Arbeitsplatte und Schränken an die Person im Haushalt, die die meiste Küchenarbeit übernimmt, anzupassen.
Als Richtwert hat sich folgende Berechnungsformel bewährt:
- Arme nach vorne strecken
- Die Ellenbogen anwinkeln
- Den Abstand zwischen Ellenbogen und Boden messen
- 10 bis 15 Zentimeter vom ermittelten Wert abziehen
Der ermittelte Wert entspricht der optimalen Höhe der Arbeitsflächen in der Küche. Bei einer Körpergröße von 180 Zentimeter entspricht das in etwa 100 Zentimeter.
Unter den Gegenständen, die man in der Küche behält, nimmt man am besten eine Priorisierung bezüglich der Anordnung vor. Für alles, was man Tag für Tag benötigt, sollte man sich weder unnötig krümmen noch strecken müssen, um es aus den Schränken zu holen. Außerdem können Arbeitsflächen je nach Tätigkeit in unterschiedlichen Höhen geplant werden. Ratsam ist es, die Spüle erhöht einbauen zu lassen, um sich nicht zu sehr bücken zu müssen, und umgekehrt die Kochplatten etwas niedriger zu montieren, um die perfekte Ergonomie auch dann zu gewährleisten, wenn hohe Kochtöpfe verwendet werden.
Optimale Raumplanung für effiziente Küchenarbeit
Am besten sind die einzelnen Küchenbereiche so angeordnet, dass sie der Abfolge der Arbeitsschritte entsprechen:
Lagerung – Zubereitung – Entsorgung – Abwasch
Lassen die Räumlichkeiten keine Anordnung der Schränke und Geräte in Form eines Dreiecks zu, werden diese alternativ in einer Reihe nebeneinander verbaut – unter Berücksichtigung, ob die Person, die überwiegend kocht und Hausarbeit macht, Rechts- oder Linkshänder ist. Am Ende geht es darum, die Arbeiten in der Küche auf dem kürzestmöglichen Weg und hindernisfrei verrichten zu können.
Um sich die Arbeit so angenehm als möglich zu gestalten, sollten die Abstände zwischen den einzelnen Küchenbereichen dazu weder zu klein noch zu groß sein. Bei der gemeinsamen Planung mit dem Küchenprofi oder Tischler lassen sich diese Werte am besten ermitteln.
Gerade, wenn der Kauf der letzten Küche schon einige Jahre zurücklegt, sind die meisten in puncto Innovationen nicht mehr auf dem letzten Stand. Die gute Nachricht: Waren Sie es gewohnt, sich mit der Entfernung hartnäckiger Fettflecken abzumühen und den Kampf gegen Gebrauchsspuren und Abnutzungserscheinungen zu verlieren, werden Sie staunen, wie pflegeleicht und resistent die Oberflächen und Materialien der neuen Küchengeneration sind - Reinigungsaufwand gleich null. Eine Investition, die sich lohnt, spart sie auf Sicht viel Zeit, Energie - und Nerven!
Budget erheben
Nach Klärung des Bedarfs geht es an das verfügbare Budget:
- Wie viel Geld können Sie maximal ausgeben?
- Ist zur Finanzierung ein Kredit erforderlich? Wenn ja, in welcher Höhe maximal, damit er in einer überschaubaren Zeitspanne zurückgezahlt werden kann
- Welche Dinge sind bei der neuen Küche unverzichtbar? Bei welchen wäre man Bescheid, Abstriche zu machen, wenn das Geld dafür nicht reicht?
Küche Schritt für Schritt umsetzen
Je besser man vorbereitet in ein Beratungsgespräch geht und je genauer man über die Ausgangssituation der Räumlichkeiten Bescheid weiß, desto zufriedenstellender kann in Abstimmung mit dem Einrichtungsberater das Küchenprojekt realisiert werden.
Eckdaten für Beratung
Folgende Basisdaten und Unterlagen erleichtern es dem Küchenprofi, Sie in Ihrem Sinne bestmöglich zu beraten und Ihnen einen realistischen Kostenvoranschlag sowie Zeitplan zu offerieren:
- Maße der Küche
- Aussagekräftige Fotos von der Küche, aus denen deren Form und die Anordnung von Kühlschrank, Geschirrspüler und Co. hervorgeht
- Vorstellungen in puncto Design und Funktionalität
- Budgetäre Ausgangslage: Wie viel darf die Küche maximal kosten?
- Was sollte in der Küche auf keinen Fall fehlen?
- Sind im Vorfeld noch zusätzliche Handwerksarbeiten erforderlich?
- Werden im Zuge der Neuplanung auch die Küchengeräte erneuert oder sollen die bestehenden in die neue Einrichtung integriert werden?
- Wie sieht es mit der Anordnung der Lichtquellen aus?
- Zu welchen Konditionen kann der Küchenprofi die Entsorgung der alten Küche übernehmen?
- In puncto Ergonomie: Soll die Küche auf einen Rechts- oder Linkshänder ausgerichtet werden? Auf welche Körpergröße sollte sie hin ergonomisch angepasst werden?
Wer als Alternative eine Küche zu günstigen Pauschalpreisen erwägt, sollte wissen, dass erforderliche Anpassungen in Ausstattung und Ergonomie den Rabattvorteil rasch dahinraffen. Es lohnt sich daher, eine nach Maß gefertigte Küche zu erwägen.
Küche Schritt für Schritt abnehmen
Schön, wenn alles wie am Schnürchen klappt und man nahtlos die alte gegen die neue Küche tauschen kann. Für den Fall der Fälle ist es hilfreich, Verzögerungen bei der Lieferung oder Montage einzuplanen und sich für einen möglichen Übergang zu rüsten, an dem man keine Küche zur Verfügung hat.
- Auf welche Räume kann man vorübergehend ausweichen, um Mahlzeiten zuzubereiten und zu essen, Geschirr zu spülen und Lebensmittel bzw. die nötigen Utensilien zu verstauen?
- Welche Küchenutensilien braucht man in dieser Übergangssituation, welche können getrost in den Kartons verstaut bleiben, bis die neue Einrichtung vollständig montiert und betriebsbereit ist?
- Wohin könnte man im Notfall ausweichen, um zu essen oder verderbliche Lebensmittel zu lagern?
Erledigungen vor der Küchenlieferung organisieren
Bevor die alte Küche entsorgt und die neue geliefert wird, plant man am besten Zeit für die folgenden Erledigungen ein:
- Küchengeschirr, -zubehör und -deko nach System in Kartons verpacken und diese beschriften
- Alles, was man im Übergang, bis die neue Küche geliefert wird, braucht, separat lagern
- Kartons an einem Ort verstauen, an dem sie bei der Lieferung und Montage der neuen Küche niemandem im Weg sind
- Für barrierefreien Durchgang zur Küche sorgen, damit das Montage-Team effizient seine Arbeit verrichten kann
- Kühlplatz für verderbliche Lebensmittel organisieren
- Lebensmittel, die man in der Zeit des Übergangs benötigt, sowie Spülmittel, Schwämmchen, Küchenrolle, Servietten, Müllsäcke, Schere, Geschirrtuch etc. in einem Karton griffbereit halten
Gut geplant heißt schnell verstaut
Die Küche ist geliefert und betriebsbereit. Nun geht es daran, die Lebensmittel sowie Küchenutensilien und das Geschirr entsprechend zu verstauen. Erst jetzt wird einem meist bewusst: Die sorgfältige Planung und Vorbereitung hat sich ausgezahlt. Spätestens jetzt, wenn man sieht, wie viel schneller man mit dem Einräumen fertig ist als wenn man alles dem Zufall überlassen hätte. Ein gutes Gefühl, steht dem Vorhaben, sich entspannt in die neue Wohn- und Arbeitsumgebung einzuleben, ab jetzt nichts mehr im Wege!