Solarstrom selbst erzeugen: Die häufigsten Fragen und Antworten
Erneuerbare Energien sind das Gebot der Stunde, um den negativen Folgen des Klimawandels auf Mensch, Tier- und Pflanzenwelt Einhalt zu gebieten und den Planeten für nachfolgende Generationen als Lebensraum zu erhalten. Auch wenn dieses Ziel breite Unterstützung findet, scheuen viele noch konkrete Schritte - nicht zuletzt infolge irreführender Informationen. Die folgenden Fragen geben all jenen Orientierung, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Kraft von Solarstrom auch für eine Wohnraumerweiterung nutzen wollen.
Was ist Photovoltaik?
Mittels Photovoltaik wird Sonnenlicht in Strom umgewandelt. Der Begriff setzt sich aus dem griechischen Wort für Licht (Photon) und Volta (Familienname des italienischen Physikers und Begründers der Elektrizitätslehre, Alessandro Volta, nach dem die Maßeinheit für elektrische Spannung "Volt" benannt ist) zusammen.
Woraus besteht eine Photovoltaik-Anlage?
Eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) besteht aus Solarmodulen, deren Zellen Sonnenlicht in Gleichstrom umwandeln. Für die nötige Stabilität bzw. Wetterfestigkeit sowie den optimalen Neigungswinkel sorgt ein entsprechendes Montage-Gestell auf dem Dach. Mit Hilfe eines Wechselrichters wird der Gleich- zu 230 Volt starkem Wechselstrom umgewandelt.
Je nach Wunsch und Bedarf wird der Strom ausschließlich zum Eigenverbrauch genutzt oder in das Stromnetz eingespeist. Wie viel, lässt sich am Einspeisezähler ablesen. Wer einen Teil seines Solarstroms erst zu einem späteren Zeitpunkt nutzen möchte, benötigt zusätzlich einen Stromspeicher.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Photovoltaik-Anlage gegeben sein?
Im Falle eines Mietverhältnisses auf jeden Fall die Zustimmung durch den Vermieter – auch bei mobilen Solarenergie-Lösungen; im Falle mehrerer Eigentümer das Einverständnis aller Beteiligten.
Auch bezüglich der Montage der Photovoltaik-Anlage gibt es gesetzliche Bestimmungen einzuhalten, die nur dann gewährleistet sind, wenn man sie dem Fachmann überlässt.
Zu klären ist außerdem, ob es bauliche Gründe gibt, die gegen eine Photovoltaik-Anlage bzw. für Alternativen sprechen, etwa Denkmalschutz-Bestimmungen.
Technisch gesehen sind total verschattete Objekte schlecht bis gar nicht für Photovoltaik-Anlagen geeignet. Ist wenigstens eine Teilfläche des Daches gegeben, zu der Sonnenlicht durchdringen kann, ist die wichtigste Grundlage bereits erfüllt. Auch Flachdächer stellen schon lange kein Hindernis mehr dar. Bei der Installation werden in diesem Fall die Solarmodule für die größtmögliche Energieerzeugung entsprechend geneigt.
Weiters können im Vorfeld der Inbetriebnahme einer Photovoltaik-Anlage zusätzliche Installationen erforderlich sein.
Wie viel kostet eine Photovoltaik-Anlage?
Je nach Anzahl und Größe der Solarmodule fallen rund 10.000 Euro für Anschaffung und Montage an. Hinzu kommen laufende Nebenkosten, die sich im Schnitt auf rund 300 Euro pro Jahr belaufen.
Wie viel Strom erzeugt eine Photovoltaik-Anlage?
In unseren Breiten pro Kilowatt-Peak circa 1.000 Kilowattstunden Strom. Zur Relation: Im Durchschnitt benötigt ein Haushalt mit vier Personen durchschnittlich mindestens 4.000 Kilowattstunden. Grundsätzlich hängt die Menge an erzeugtem Strom durch eine Photovoltaik-Anlage von mehreren Faktoren ab, darunter ihrer Größe, dem Standort und den klimatischen Gegebenheiten.
Was versteht man unter Kilowatt-Peak?
Kilowatt-Peak ist eine Maßeinheit im Zusammenhang mit der Erzeugung von Solarstrom. Sie gibt an, wie viel Strom ein Solarmodul im besten Fall – sprich unter anderem in der Mittagszeit, wenn die Sonnenstrahlung am intensivsten ist - erzeugen kann.
Ab wann rentiert sich eine Photovoltaik-Anlage?
Je nach Größe und Nutzung der Photovoltaik-Anlage kann sie sich bereits nach zehn Jahren rechnen. Vor allem, wenn man den täglichen Stromverbrauch an die solare Energieerzeugung anpasst und sich Smart Home-Technologien zur Steuerung der Abläufe bedient. Als Faustregel dient dazu: Am meisten Solarstrom wird während der Mittagszeit erzeugt, wenn die Sonnenstrahlung – auch bei bewölktem Himmel – am intensivsten ist. Je mehr selbst erzeugten Strom man für den Eigenverbrauch nutzt bzw. mittels Stromspeicher für die lichtarmen Zeiten des Jahres auf Vorrat produziert, desto mehr sinken die laufenden Energiekosten.
Wie lange dauert die Installation einer Photovoltaik-Anlage?
In der Regel dauert die Installation sowie Inbetriebnahme einer Photovoltaik-Anlage im Schnitt zwei Tage.
Wie lange hält eine Photovoltaik-Anlage?
Tendenziell werden Photovoltaik-Anlage immer langlebiger, aktuell halten sie durchschnittlich 20 Jahre.
Muss eine Photovoltaik-Anlage gereinigt werden?
Nein, eine Photovoltaik-Anlage braucht in der Regel nicht gereinigt zu werden. Zumal aufgrund der Neigung der Solarmodule Regenwasser und Co. abperlen.
Kann man eine Photovoltaik-Anlage auch selbst auf dem Dach installieren?
Man kann eine Photovoltaik-Anlage selbst installieren, bringt sich damit aber um den Genuss der Garantieleistungen durch den Hersteller, für die eine fachgerechte Montage Voraussetzung ist. Die technische Verknüpfung mit dem Stromnetz erfolgt ohnehin ausschließlich durch den Fachmann.
Was versteht man unter Prosumer?
Mit dem Begriff Prosumer bezeichnet man Personen, die nicht nur Strom nutzen, sondern auch selbst welchen erzeugen.
Erzeugt eine Photovoltaik-Anlage auch Strom, wenn keine Sonne scheint?
Solarstrom wird erzeugt, sobald es hell wird – ob an einem strahlenden Sommertag oder bei Sonnenstrahlung, die durch Wolken gebrochen wird (diffuses Licht), spielt dabei keine Rolle. Die Zahl der Sonnenstunden zwischen April und September in Mitteleuropa ist für die rentable Nutzung einer Photovoltaik-Anlage demnach ausreichend.