Hausbau als Altersvorsorge: Die besten Tipps
Sein eigenes Haus zu bauen ist eine Entscheidung mit großer Tragweite. Denn wer sich dafür entscheidet, legt sich immerhin nicht nur fest, wo er sein restliches Leben verbringen will, sondern auch wie und mit wem. Mit der für vielen entscheidenden Perspektive, im Alter mietfrei und kostengünstig wohnen zu können.
Worauf man beim Hausbau achten sollte
Dabei ist es ratsam, den Hausbau sorgfältig zu planen, die Finanzierung verantwortungsvoll zu durchdenken und sein Eigenheim bestmöglich für den Fall der Fälle abzusichern. Vor allem mit Blick auf die Pension, wenn sich die Grund- und Lebenskosten mit weniger Geld bestreiten lassen müssen als während des Erwerbslebens. Im Idealfall können Hausbesitzer mehrere Hundert Euro gegenüber Mietern sparen – am besten unter den folgenden Voraussetzungen.
Wohnlage vorausschauend wählen
Wer sein Haus danach plant, als ob er es nach der Fertigstellung wieder verkaufen wolle, leistet bereits einen wertvollen Beitrag zu seiner Altersvorsorge, weil er nüchterner abwägt. Das beginnt bereits mit der Wahl des Ortes und der Lage des geplanten Hauses.
Ein Haus im Grünen ist reizvoll, vor allem, solange man mobil ist und weitere Anfahrtsstrecken finanziell und nervlich stemmt. Der Hund steckt jedoch im Detail. Je abgeschiedener die Wohnlage ist, desto größer das Risiko, dass der Standort sukzessive an Attraktivität einbüßt. Damit sinkt auch der Wiederverkaufswert der Immobilie, in die man so viel Geld, Zeit und Energie gesteckt hat, deutlich, weil die entsprechende Nachfrage für Wohnobjekte in Regionen fehlt, in denen die Abwanderung groß, die Nahversorgung im Schwinden begriffen und Arbeitsplätze rar sind.
Wer dennoch verführt ist, sich in strukturschwächeren Gebieten anzusiedeln, sieht sich meist in der Lage, lange Pendelzeiten in Kauf zu nehmen, was – je nach körperlicher oder seelischer Beanspruchung – die Lebensqualität stark mindern kann. Vor allem auf Sicht gesehen kann es zur Belastung werden, stets weitere Distanzen überbrücken zu müssen, um zum nächsten Arzt oder Supermarkt zu kommen. Erst recht, wenn man alters- oder gesundheitsbedingt nicht mehr Autofahren kann.
Wer eine ruhige Wohnlage im Grünen bevorzugt, ist daher in der Nähe größerer Städte gut beraten, auch wenn die Grundstücke dort begehrter und entsprechend teurer sind. Die Wahrscheinlichkeit jedoch, dass in Einzugsgebieten mit einer höheren Bevölkerungsdichte auch die Versorgung und damit die Lebensqualität auf lange Sicht gewahrt bleiben, ist tendenziell größer. So ist durch die Wohnlage altersentsprechende Lebensqualität gegeben, und das Haus auch für die kommende Generation zukunftssichernd.
Setzt man zusätzlich auf energieeffiziente Bauweise, beispielsweise, indem man in ein Plusenergiehaus investiert, hat man gute Aussichten, durch öffentliche Förderungen und Rabattaktionen von Baufirmen bares Geld zu sparen.
Finanzierung gut planen
Als kleine Faustregel gilt: Je älter man zum Zeitpunkt des Hausbaus ist, desto höher sollte das verfügbare Eigenkapital sein. Kombiniert mit Kredit, Förderungen und Rabatten lässt sich die Finanzierung langfristig absichern – vor allem, wenn man auf eine Baufirma setzt, deren Bonität gesichert ist, und man sich genau in puncto langfristige Immobilienfinanzierung beraten lässt, die am besten bis zum Pensionsantritt abgeschlossen sein sollte. Lässt sich die Kreditrate bei Bedarf vorübergehend von nur einem Gehalt bestreiten, wird der Traum vom Haus nicht zum finanziellen Stolperstein. Die Kalkulation sollte überdies Spielraum für Ersparnisse lassen, die man zu einem späteren Zeitpunkt für die Instandhaltung des Hauses benötigen wird.
In Instandhaltung investieren
Es ist eine Sache, die Finanzierung des Hauses auf solide Beine zu stellen. Es ist eine andere, das Haus bestmöglich in Stand zu halten und Rücklagen für größere Renovierungen zu schaffen. Diese sind im Schnitt alle 15 bis 20 Jahre fällig, in Abhängigkeit von den jeweiligen Abnutzungserscheinungen.
Am teuersten zu Buche schlagen dabei die Erneuerung von Dach, Heizung, Bad beziehungsweise Küche, die sich jeweils schnell auf 10.000 bis 20.000 Euro belaufen. Dafür im Jahr im Schnitt 5.000 Euro pro Jahr zurückzulegen sichert einen gegen finanzielle Engpässe ab.
Barrierefrei bauen
Wer sein Haus von vornherein barrierefrei plant, erspart sich vor oder in der Pension aufwändige Umbaumaßnahmen. Bei mehr als einem Stockwerk bedeutet das, dass ebenerdig Bad/WC, Küche und Schlafmöglichkeiten vorhanden sind. Baulich, dass die Türen entsprechend frei, die Böden rutschfest und die Räume gut beleuchtet sind. Vor diesem Hintergrund sind auch Bungalows eine gute Wahl.
Wohnraum clever organisieren
Mit Kindern unter einem Dach zu leben – da scheint das größte Haus rasch zu klein. Wer nicht vorhat oder davon ausgehen kann, dass aus seinen vier Wänden eines Tages ein Mehrgenerationenhaus wird, für den kann die Immobilie in der Pension allerdings leicht zur finanziellen Bürde werden.
Clevere Planung kann dabei helfen, auch auf ökonomischen Wohnflächen Rückzugsmöglichkeiten für alle Familienmitglieder zu schaffen. Etwa, indem man nichttragende Wände bei Bedarf abträgt beziehungsweise einzieht, um das Haus an die sich ändernden Wohnbedürfnisse anzupassen. Häuser mit kleinerer Wohnfläche sind außerdem energieeffizienter. Auch der Aufwand, sie sauber zu halten und zu pflegen, ist geringer, was vor allem im Alter von Vorteil ist.
Energieeffizient wirtschaften
Bei der Frage, wo sich etwas einsparen lässt, um den Kredit zu stemmen oder Geld für die Instandhaltung beiseitezulegen, sind alle, die ein energieeffizientes Haus bauen, klar im Vorteil. Vor allem, wer in ein Plusenergiehaus investiert, das mehr Energie erzeugt als für den Eigenbedarf benötigt wird, zahlt zwar für die Anschaffung mehr, spart aber monatlich 100 bis 300 Euro an Energie- und Betriebskosten, wodurch sich die Investition schon binnen weniger Jahre rechnet.
Den Traum vom eigenen Haus verwirklichen
Barrierefrei, energieeffizient und finanziell abgesichert: Wenn man bereit ist, eineinhalb bis zwei Jahre Zeit, Geld und Energie in den Bau eines Hauses zu investieren, sollte man auch solange als möglich seine Freude daran haben. Noch mehr nach der Pension, wenn die neuen finanziellen Verhältnisse eine Anpassung der Ausgaben erfordern. Wer vorausschauend zu Werke geht, hat seinen Lebensabend in jeder Hinsicht abgesichert. Und darüber hinaus die Existenz seiner Nachkommen. Eine nachhaltige Investition, die sich lohnt.