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Gedenkgarten mit Blumen | Credit: iStock.com/alan LAW
Gedenkgärten helfen bei der Trauerbewältigung
Gedenkgärten helfen bei der Trauerbewältigung
iStock.com/alan LAW

Was ist ein Gedenkgarten?

20.09.2024 um 06:15, Artikel von Passion-Autor: Jacqueline Klein
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Der Verlust eines Menschen hinterlässt für die Hinterbliebenen eine tiefe Lücke. Wie ein Gedenkgarten bei der Trauerbewältigung helfen kann.

So legt man einen Gedenkgarten an

Wer ein Patentrezept für die Trauerbewältigung nach dem Verlust eines geliebten Menschen – oder Haustieres – sucht, wird schnell bemerken, dass es das nicht gibt. Jeder trauert anders. Jeder geht mit Verlust anders um. Und jeder beschließt selbst, wann es Zeit ist, in die „neue“ Normalität zurückzufinden. Wichtig ist es aber, gesunde und hilfreiche Wege für die Trauer zu finden, um diesen schmerzlichen Verlust verarbeiten zu können. Egal, ob es die Natur, Friedhöfe oder Freunde und Familie sind – man soll die Trauer zulassen. Gartenarbeit zum Beispiel hat viele psychische wie physische Vorteile, die als Mittel zur Trauerbewältigung dienen. So könnte die Anlegung eines Gedenkgartens eine schöne Möglichkeit sein, dem Verstorbenen noch einmal nahe zu sein. Natürlich darf dies auch als therapeutische Übung mit heilendem Ergebnis betrachtet werden. Tipps, wie man einen Gedenkgarten zuhause anlegt.

Wozu braucht man einen Gedenkgarten?

Gedenkgärten sind kleine Gärten oder Gartenabschnitte, die bewusst zum Gedenken an Verstorbene bepflanzt werden. Selbstverständlich können sich diese direkt auf dem Friedhof befinden, aber ebenso zuhause angelegt werden. Friedhöfe dienen gewiss als letzte friedliche Ruhestätte. Allerdings sind diese meist nicht so privat, wie man es vielleicht gerne hätte. Ein Gedenkgarten zuhause kann daher eine gute Idee sein, die eigene Trauer und die persönlichen Erinnerungen in einer abgeschiedeneren oder geschützten Umgebung verarbeiten zu können.

Engelstatue im Gedenkgarten | Credit: iStock.com/Kevin Brine
Ein Gedenkgarten ist für Mensch und Tier

Gedenkgarten zuhause gestalten: die besten Tipps

Gedenkgärten sind persönliche Orte, die man so anlegen kann, wie man möchte. Sie sollten Ihren Garten an einem Ort einrichten, an dem Sie sich wohlfühlen. Und diese Tipps können Ihnen helfen, zuhause einen Gedenkgarten zu gestalten.

Tipp 1: Guten Standort wählen

Der Standort des Gedenkgartens sollte ein privater und ruhiger Ort in Ihrem Zuhause sein. Ein Ort, an dem Sie sich zurückziehen und in Erinnerungen schwelgen können. Haben Sie nur wenig Platz im eigenen Garten, genügt es, wenn Sie einen kleinen Teil Ihres Gartens als Vermächtnis nutzen. Haben Sie nur einen Balkon oder eine Terrasse, können Sie auch dort mit Blumentöpfen eine kleine Gedenkecke für Ihre liebsten Verstorbenen zur Erinnerung anlegen.

Gemüsegarten als Gedenkgarten | Credit: iStock.com/AHatmaker
Auch ein Gemüsegarten kann ein Gedenkgarten sein

Tipp 2: Lieblingspflanzen einbinden

Für einen persönlichen Gedenkgarten müssen aber nicht zwangsweise Blumen verwendet werden. Gerne können Sie ebenso einen Gemüsegarten als Gedenkstätte anlegen, falls der Verstorbene frisches Obst und Gemüse liebte. Darf es doch ein richtiger Garten sein, dann setzen Sie auf die Lieblingspflanzen des Verstorbenen. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, den Gedenkort unter einem Baum zu pflanzen, dieser spendet Ihnen Schatten sowie Stabilität.

Tipp 3: Sitzgelegenheiten hinzufügen

Um richtig Zeit bei seinem Verstorbenen – egal, ob Mensch oder Tier – verbringen zu können und um es so bequem wie möglich zu haben, lohnt es sich in eine Sitzmöglichkeit zu investieren. Immerhin möchten Sie ja etwas Zeit in Ihrem Gedenkgarten verbringen. Natürlich ist das Sitzen mit einer Decke im Gras eine Weile lang erträglich. Doch eine kleine Holzbank und ein Tisch zum Beispiel laden zum Schreiben und Lesen ein sowie zum längeren Verweilen.

Wasserspiel im Gedenkgarten | Credit: iStock.com/aon168
Ein Wasserspiel im Gedenkgarten hilft gegen zu viel Stille

Tipp 4: Persönliche Deko nutzen

Ein Gedenkgarten soll nicht nur an den Verstorbenen erinnern, sondern auch die verlorene Persönlichkeit widerspiegeln. Eingravierte Plaketten, solarbetriebene Lichter und Miniaturstatuen, vielleicht in Engel-Form, können dazu beitragen, dem Erinnerungsort eine persönliche Note zu verleihen. Der Garten wird so mit Leben gefüllt und ist nicht nur ein kalter Raum. Sogar ein Wasserspiel ist möglich, vor allem, wenn die Stille in der Trauer zu laut wird.

Tipp 5: Erinnerungen schaffen

Nachdenken, erinnern und ja, ebenso entspannen – das umschreibt Gedenkgärten in aller Kürze. Diese Art Garten soll ein Ventil für Ihre Trauer sein und nach einiger Zeit kann er zu einem Ort werden, wo der Verstorbene geehrt wird. Sind Sie am Anfang eher überfordert und frustriert, dann legen Sie eine Pause ein, aber hören Sie mit der Gestaltung nicht auf. Lassen Sie sich Zeit für Erinnerungen. Arbeiten Sie an Ihrer Trauer. Und freuen Sie sich, wenn der Garten fertig ist.

Die Arbeit an der Gestaltung des Gedenkgartens ist eine gute Strategie, um mit der Trauer um die verstorbene Seele umzugehen. Schaffen Sie sich einen privaten Ort, wo Sie sich erinnern dürfen, wie Sie es wollen.

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