Nachhaltig gepackt: So reist man umweltfreundlich
Es sind oft die kleinen Dinge, die Großes bewirken - das zeigen die folgenden Tipps für Vielreisende, denen Nachhaltigkeit ein Anliegen ist.
Aluminium-Trinkflasche und Wasserfilter
Wer eine Trinkflasche bei sich hat, kann diese ganz einfach immer wieder auffüllen. Besonders geeignet sind Flaschen aus Aluminium, da sie im Vergleich zu Metall- und Glasflaschen sehr leicht und außerdem sehr widerstandsfähig sind.
Wenn es in der Gegend kein Trinkwasser gibt, eignet sich alternativ ein großer Wasserkanister, den man immer wieder anzapfen kann. Auch Wasserfilter, die es bereits für einige wenige Euro zu kaufen gibt, sind ideal. Dadurch können verunreinigtes Flusswasser bzw. Leitungswasser gefiltert und trinkbar gemacht werden. Manche Modelle lassen sich dabei sogar direkt auf Trinkwasserflaschen montieren. Fehlt dem Wasser die nötige Frische, sorgen Zitrone, Limette, Ingwer oder ein paar frische Beeren im Handumdrehen für Pep.
Wenn es einmal schnell gehen muss und kein Wasserfilter zur Hand ist, sollte das Wasser erhitzt werden. Wichtig dabei ist, es mindestens drei Minuten lang richtig kochen zu lassen, damit eventuelle Bakterien und Viren abgetötet werden.
Eigenes Geschirr für unterwegs
In manchen Fällen kann es von Vorteil sein, wenn man sein eigenes Geschirr dabei hat, beispielsweise auf einem Schiff, wenn die Essensausgabe auf Einwegplastiktellern erfolgt. Bei Street Food etwa kann je nach Gericht auch einfach eine Papierserviette anstatt eines Plastiktellers verwendet werden. Auch der Coffee to-go kann ganz bequem aus der eigenen Tasse getrunken werden anstatt aus einem Plastikbecher, den man in den meisten Fällen inklusive Plastikdeckel und Plastikstrohhalm erhält. Mit dieser kleinen Gewohnheit kann man schon sehr viel bewirken und jede Menge Plastik vermeiden.
Eine Stofftasche für alle Fälle
In sehr vielen Ländern ist es noch selbstverständlich, dass man im Supermarkt eine Plastiktüte oder auch mehrere kleine bekommt. Wer seine eigene wieder verwendbare Stofftasche, einen Rucksack oder einen Korb dabei hat, kann loses Obst und Gemüse und andere Lebensmittel auf nachhaltige Weise transportieren. Generell empfiehlt es sich immer, eine Tasche dabei zu haben, denn wie oft geschieht es, dass man einen spontanen Kauf tätigt! Auch wenn man nur über den Markt schlendern will, kauft man in den meisten Fällen doch eine Kleinigkeit oder entdeckt das ein oder andere Souvenir für seine Liebsten zu Hause.
Fahrrad mieten anstatt Taxi nehmen
Wenn man in einer Stadt unterwegs ist, sollte man überlegen, ob es sich eventuell lohnt, für kürzere Strecken ein Fahrrad zu mieten. Jedenfalls ist es eine nachhaltige Alternative zu Taxi und Co. Außerdem ist das Verkehrsaufkommen in Städten meistens ohnehin sehr groß, sodass man unter Umständen mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß sogar schneller als mit dem Auto ans Ziel kommt. Das gilt noch einmal mehr bei einem Urlaub am Meer: Mit dem Fahrrad direkt an den Strand zu fahren und schon auf dem Weg dorthin die salzige Luft einzuatmen ist allemal schöner als im Taxi zu sitzen! Alternativ sind öffentliche Verkehrsmittel ideal.
Seifen für Haare und Kleidung
Für all jene, die regelmäßig mit dem Flugzeug reisen und ohnehin keine Flüssigkeiten an Bord mitnehmen dürfen, empfiehlt es sich, auf Seife zurückzugreifen. Auf diese Weise vermeidet man es, immer wieder neue Plastikfläschchen zu kaufen oder halbvolle Shampoos und Duschgels wegzuschmeißen. Desgleichen gilt auch für Waschseife, die im Urlaub eine sinnvolle Alternative zum Flüssigwaschmittel in Plastikflaschen ist.
Ein weiterer Vorteil der Handwäsche besteht darin, dass man weniger Wasser verbraucht als mit der Waschmaschine. Auch der Trockner ist in heißen Urlaubsgegenden absolut nicht erforderlich. Höchstens in Regionen mit tropischem Klima dauert es etwas länger, bis die Kleidung wieder vollständig getrocknet ist.
Eigene Handtücher
In vielen öffentlichen Toiletten werden statt Handtrocknern meist Papierhandtücher zur Verfügung gestellt. Wenn man mehrere Tage auf einem Schiff, im Flugzeug oder am Flughafen verbringt, lohnt es sich daher, ein eigenes Handtuch als alternative und nachhaltige Option bei der Hand zu haben.
Nachhaltige Pflege- und Hygieneprodukte
Nicht nur im Urlaub, sondern auch zu Hause empfiehlt es sich bei der Anschaffung einer neuen Zahn- oder Haarbürste, auf ein nachhaltiges Modell zurückzugreifen. In vielen Drogerien gibt es mittlerweile Zahnbürsten aus Bambus und Haarbürsten aus Holz. So kann ganz einfach durch die Wahl eines anderen Modells Plastikmüll vermieden werden. Außerdem sollte man sich überlegen, ob man auf Wattestäbchen und Wattepads verzichten kann. Letztere lassen sich zum Beispiel durch nachhaltige waschbare Modelle ersetzen, die immer wieder verwendet werden können.
Natürliche Sonnenschutzmittel
Es ist wichtig, die Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen, um schmerzhaftem Sonnenbrand und Hautkrebs vorzubeugen. Jedoch weisen sehr viele Produkte Inhaltsstoffe auf, die sich negativ auf die Wasserqualität und damit die Gesundheit tierischer Meeres- und Seenbewohner auswirken. Chemische Substanzen in Sonnenschutzmitteln zerstören Korallenriffe, indem sie die sogenannte Korallenbleiche auslösen, andere Inhaltsstoffe chemischer UV-Filter wiederum können die Entwicklung von Meerestieren beeinträchtigen oder zu deren Tod führen. Manche Sonnencremen enthalten schädliche Mikroplastik. Nachhaltige Alternativen, die genauso wirksam sind und keine negativen Auswirkungen auf die Meereswelt haben, sind mineralische UV-Filter. Diese sind biologisch abbaubar und kommen ohne schädliche Zusatzstoffe aus.
Nadel und Faden
Nadelset-Etuis klingen nach einer altmodischen Lösung, sind jedoch ein sehr nützliches Reise-Tool, das nur wenig Platz im Gepäck beansprucht. So lassen sich kleine Löcher in Hosen, T-Shirts oder auch Mosquito-Netzen im Handumdrehen flicken und müssen nicht durch neue Teile ersetzt werden. Reparieren oder redesignen statt wegwerfen, so lautet die Devise.
Wasserfeste Kleidung
Gerade bei Städtetrips erlebt man es immer wieder, dass im Nu an jeder Straßenecke Regenmäntel und -schirme zum Verkauf angeboten werden, sobald die ersten Regentropfen fallen. Die unvorbereiteten Touristinnen und Touristen greifen natürlich gerne auf dieses willkommene Angebot zurück. Nachhaltiger wäre es jedoch, den mitgebrachten Regenschirm oder die wasserfeste Kleidung zu verwenden oder im Falle eines Platzregens einfach kurz irgendwo unterzustehen und zu warten, bis er vorüber ist.
Auf Luftmatratzen verzichten
Luftmatratzen kauft man häufig spontan am Strand oder in einem kleinen Geschäft im Urlaubsort und lässt sie dann doch zurück, weil sie kaputt gegangen sind oder zu viel Platz im Gepäck einnehmen. Fragt sich, ob sich darauf nicht doch lieber verzichten lässt. Lieber macht man es sich im Liegestuhl gemütlich und springt gelegentlich in den Pool oder erfrischt sich im Meer und mietet alternativ ein Tret- oder Paddelboot. Macht nicht weniger Spaß und schont die Umwelt.
Auf Bankomat-Quittung verzichten
An vielen Bankomaten im Ausland wird beim Bargeldabheben automatisch eine Quittung ausgedruckt; es sei denn, man wählt explizit die Option "Ohne Quittung" aus. Viele werfen sie ohnehin sofort in den Müll, ohne sie nur einmal anzusehen. Also lieber ganz darauf verzichten, wenn es möglich ist.
Kopfhörer statt Ohrenstöpsel
Ohrenstöpsel sind praktisch, wenn man im Flugzeug oder in anderen Verkehrsmitteln schlafen beziehungsweise im Hotelzimmer laute Zimmernachbarn bzw. Straßengeräusche übertönen möchte. Die hilfreichen Tools werden aber in der Regel nur einmal verwendet und landen anschließend im Müll. Eine tolle Alternative sind Kopfhörer mit Noise Canceling-Funktion bzw. herkömmliche Kopfhörer, die ihren Zweck erfüllen, ohne gleich wieder entsorgt zu werden.
Unverpackte Snacks für unterwegs
Einzeln verpackte Müsliriegel, Chips-Tütchen, Gummibärchen-Päckchen und Co. sind beliebte Reise-Snacks. Eine umweltschonendere und auch gesündere Alternative sind unverpackte Lebensmittel wie Äpfel, Bananen oder vorbereitete Sandwiches, die sich in der Jausenbox transportieren lassen.
Nur mit Handgepäck verreisen
Das Reisen mit Handgepäck hat jede Menge Vorteile. Zum einen spart man sich am Flughafen die lästige Wartezeit am Schalter für die Gepäckaufgabe und muss sich keine Sorgen machen, dass es verloren geht oder beschädigt wird. Auf der anderen Seite ist es viel bequemer, wenn man nur einen kleinen Rucksack hat, wenn man über einen Kieselweg oder einen sandigen Untergrund in Richtung Unterkunft geht. Und natürlich wirkt sich leichtes Gepäck auch positiv auf den Spritverbrauch des Flugzeuges oder Autos aus. Es lohnt sich zu überlegen, ob es gerade bei kürzeren Reisen nicht auch acht Kilogramm schweres Handgepäck tut. Und bei längeren Reisen lässt sich Kleidung auch mit Seife von Hand reinigen.
Zur Autorin
Eigentlich hat Passion Author Simone Weiskopf Translationswissenschaft und Linguistik studiert. In ihren Beiträgen für www.weekend.at entfaltet sie ihre Begeisterung für Lifestyle-Themen und teilt unter anderem Tipps, Trends und Facts aus dem Themenbereich Beauty.