Bali-Reiseerfahrung – Was ist dran an dem Hype?

Mittlerweile ist Bali wohl jedermann bzw. jederfrau zumindest dem Namen nach bekannt. Traumhafte Strände, malerische Reisfelder, ein Paradies für Mindset-Coachs, Yoga-Lehrer und Digitale Nomaden – das ist Bali. Doch was ist Bali nun: traumhaftes Paradies oder überbewerteter Touristenmagnet?

Landschaftlich gesehen hat die indonesische Insel Bali definitiv einiges zu bieten – von paradiesischen Stränden über faszinierende Wasserfälle bis hin zu majestätischen Vulkanen. Darüber hinaus ist Bali reich an kulturellen Schätzen, was besonders für Touristen eine faszinierende Erfahrung ist. Außerdem wird Spiritualität großgeschrieben, wodurch ein breites Angebot an Yoga-Stunden, Meditationen und Heilungsritualen entstanden ist. Das stellt für Touristen, die auf der Suche nach neuen Erfahrungen sind, eine spannende Facette dar. Ein weiteres Highlight vieler Touristen sind die Affen, die sich im Monkey Forest in Ubud sogar auf deinen Schoß für das perfekte Urlaubsfoto setzen.

In den vergangenen Jahren ist die Besucherzahl in Bali rapide in die Höhe geschossen. Auf den Straßen herrscht Verkehr wie in einer Großstadt, obwohl es sich um eine Insel im Indischen Ozean handelt. Besonders in der Stadt Ubud gibt es vermehrt Chaos und Lärm auf den Straßen. Der Touristenansturm hat zwangsläufig zu einer verstärkten Bauaktivität geführt, was wiederum mit der Zerstörung von natürlichen Lebensräumen und Umweltverschmutzung einhergeht. Die hohe Besucherzahl bedeutet außerdem einen gesteigerten Verbrauch an Wasser und Strom sowie eine enorme Müllproduktion. Eine Strom- und Wasserkrise scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Ein weiteres Problem sind die krassen Preisanstiege. Uns Europäern mögen die Preise in Bali zwar immer noch sehr günstig erscheinen, doch die einheimische Bevölkerung verfügt über ein deutlich niedrigeres Einkommen. Dies führt zu erheblichen Anstiegen der Lebenshaltungskosten, wodurch sich die Einheimischen vieles nicht mehr leisten können. Selbst beliebte Fotospots wie das Heaven Gate sind total überlaufen und Besucher müssen mehrere Stunden warten, um das heiß ersehnte Foto zu schießen.

Was viele vergessen: Bali ist kein eigenständiges Land, sondern eine von zahlreichen Inseln in Indonesien – einem Land, das weit mehr zu bieten hat als nur Bali! Da der Hype um Bali gerade so groß ist, gibt es natürlich ausgezeichnete Flugverbindungen dorthin. Dennoch bietet sich von Bali aus die Gelegenheit, zu den wunderschönen Nachbarinseln zu gelangen:

Die landschaftliche Vielfalt Lomboks ist mindestens genauso beeindruckend wie die Balis. Im Vergleich zu Bali ist es auf der Insel Lombok erstaunlich einfach, einen kilometerlangen Traumstrand zu entdecken, ohne dabei auch nur einer einzigen Menschenseele zu begegnen. Außerdem bewahrt diese Insel eine äußerst intakte Tradition, bei der man hautnah erleben kann, wie ganze Dörfer Prozessionen durch die Straßen veranstalten, um eine Hochzeit zu feiern – und das ohne jegliche Inszenierung!

Obwohl diese Inselgruppe aus drei Inseln besteht, empfiehlt sich besonders die Insel Gili Trawangan. Diese Insel zeichnet sich dadurch aus, dass es keine Autos gibt; alle sind zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs, was eine entspannte Hippie-Atmosphäre auslöst. Unweit der Insel kann man sogar Meeresschildkröten sehen. Auch die berühmten Unterwasser-Statuen, die oft mit Bali in Verbindung gebracht werden, sind tatsächlich vor dieser Insel zu finden und nicht auf Bali selbst. Gili Trawangan ist jedoch nicht für jeden geeignet, da die Partyszene im Zentrum sehr lebhaft ist!

Ich habe mich mit zahlreichen Personen unterhalten, die Bali besucht haben und die Wahrheit ist: Die Meinungen darüber gehen stark auseinander – die einen lieben es, die anderen hassen es. Letztendlich ist es eine reine Geschmackssache. Ich persönlich habe vor meinem Besuch auf Bali die beiden zuvor genannten Inseln erkundet und meine Erwartungen an Bali waren aufgrund von Social Media sehr hoch. Leider wurde ich dann regelrecht enttäuscht. Man sollte sich also vor Augen halten, dass das wirkliche Leben nicht immer so idyllisch ist, wie es auf Instagram und Co. dargestellt wird.

Eigentlich studiert Passion Author Simone Weiskopf Translationswissenschaft und Linguistik. In ihren Beiträgen für www.weekend.at entfaltet sie ihre Begeisterung für Lifestyle-Themen und teilt unter anderem Tipps, Trends und Facts aus dem Themenbereich Beauty.