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Junges Paar in Schwarz gekleidet im Porträt | Credit: iStock.com/Kiuikson
Je symmetrischer das Gesicht, desto gesünder der Mensch?
Je symmetrischer das Gesicht, desto gesünder der Mensch?
iStock.com/Kiuikson

Was das Gesicht über unsere Lebensweise verrät

22.10.2024 um 13:42, Simone Weiskopf
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Körperhaltung, Mimik und Gewohnheiten verändern im Lauf der Jahre unser Gesicht. Wie man unliebsamen Asymmetrien vorbeugt und wodurch man sie ausgleicht.

Viele Studien haben sich bereits mit der Symmetrie des Gesichtes befasst und untersuchen seit vielen Jahren, was an einem Gesicht als besonders schön empfunden wird. Tatsache ist, dass es keine zu 100 Prozent symmetrischen Gesichter gibt, sei es, dass eine Augenbraue ein wenig höher sitzt als die andere, ein Mundwinkel weiter nach unten hängt, die Nase ein bisschen schief ist oder die Augen unterschiedlich groß sind.

Warum wir symmetrische Gesichter schön finden

Studien belegen, dass wir annähernd symmetrische Gesichter als sehr attraktiv empfinden. So wurden beispielsweise die schönsten Frauen der Welt gewählt und deren Gesichtssymmetrie von Forschungsteams überprüft. Über den Titel als eine der schönsten Frauen der Welt dürfen sich unter anderem Selena Gomez, Jennifer Lawrence, Scarlett Johansson, Kendall Jenner und Kim Kardashian freuen. Die Symmetrie ihrer Gesichter liegt zwischen sagenhaften 89 und 92 Prozent. Dass wir symmetrische Gesichter schön finden, ist kein Zufall, sondern liegt in der Natur des Menschen. Evolutionsbedingt bringen wir symmetrische Gesichter und Körper mit einem potenziell gesunden "Paarungspartner" und einem guten Immunsystem in Verbindung. Asymmetrien deuten hingegen auf eine ungleiche Entwicklung aufgrund von Krankheiten hin.

Warum wir asymmetrische Gesichter schön finden

Andere Studien, bei denen die Gesichtshälften gespiegelt wurden, zeigten wiederum, dass komplett identische Gesichtshälften auf die Versuchspersonen einen eher langweiligen und unnatürlichen Eindruck machten. Kleine Asymmetrien im Mund-, Nasen- oder Augenbereich kamen bei diesem Experiment sogar sehr gut an.

Wie Gesichter wirken

Es ist also wissenschaftlich bewiesen, dass nahezu symmetrische Gesichter dem Schönheitsideal entsprechen, gänzlich symmetrische Gesichter zwar als perfekt, dafür aber langweilig empfunden werden, und zu stark asymmetrische Gesichter mit Krankheiten in Verbindung gebracht werden und daher als weniger attraktiv gelten.

Rothaariger Mann und rothaarige Frau im Porträt | Credit: iStock.com/master1305
Augen - nicht nur der Spiegel der Seele, sondern auch der Gesundheit

Symmetrie und Asymmetrie: Alles nur Genetik?

Manche Asymmetrien im Gesicht sind auf erbliche oder unfallbedingte Verformungen des Knochengewebes zurückzuführen, doch die meisten Asymmetrien werden durch unser persönliches Verhalten und unsere Gewohnheiten beeinflusst und mit zunehmendem Alter auffälliger. Hier ein paar Faktoren, die ein asymmetrisches Gesicht begünstigen:

Mimik

Wenn wir beim Sprechen immer denselben Mundwinkel nach oben ziehen oder immer dieselbe Augenbraue anheben, so wird diese Gesichtshälfte intensiver trainiert. Es handelt sich dabei quasi um ein Muskeltraining für unser Gesicht. Meist machen wir diese Mimik mehrmals täglich und ganz unbewusst. Die trainiertere Augenbraue ist dann etwas höher als die andere. Ein möglicher Effekt: Auf der untrainierteren Seite beginnt das Augenlid zu hängen und erweckt dadurch einen müderen Eindruck. Durch Gesichtsübungen, Face-Yoga oder bewusstes Anheben der schwächeren Augenbraue lassen sich diese Ungleichheiten bei regelmäßigem Training beheben.

Körperhaltung und Muskulatur

Kaum zu glauben, doch auch die Körperhaltung und Muskulatur spielen eine wesentliche Rolle, wenn es um mögliche Asymmetrien in unserem Gesicht geht. Beispielsweise können verspannte Nacken- und Rückenmuskeln Stirnfalten begünstigen. Das gleiche Phänomen lässt sich auch in die entgegengesetzte Richtung beobachten: nämlich, dass Nackenverspannungen durch häufiges Stirnrunzeln herbeigeführt werden können. Verkürzte Halsmuskeln wiederum tragen dazu bei, dass die Wangen nach unten gezogen werden. Durch entsprechendes Training kann die Halsmuskulatur gestärkt werden, wodurch sich die Wangen wieder heben. In Bezug auf die Haltung sollte darauf geachtet werden, den Kopf nicht nach vorne hängen zu lassen, sondern aufrecht zu halten, um Verspannungen und Veränderungen im Gesicht vorzubeugen.

Frau begrüßt ihren Kollegen im Büro | Credit: iStock.com/Harbucks
Das Mienenspiel sagt viel über einen Menschen aus

Einseitige Bewegungen

Ein weiterer Punkt, der enorm zu Gesichtsasymmetrien beiträgt, sind einseitige Bewegungen. Meist handelt es sich dabei um jahrelange Angewohnheiten, die sehr schwer abzulegen sind. Zu diesen Gewohnheiten gehören das regelmäßige einseitige Kaugummikauen, das Tragen der Handtasche auf ein und derselben Schulter sowie das Abstützen des Kopfes auf den Händen. Außerdem bevorzugen es die meisten Menschen, immer auf derselben Seite zu schlafen oder dasselbe Bein über das andere zu schlagen. Manche dieser einseitigen Bewegungen wirken sich direkt auf das Gesicht aus, andere wiederum beeinträchtigen zuerst die Körperhaltung im Allgemeinen und rufen erst im Zuge dieser Fehlstellungen Ungleichheiten im Gesicht hervor.

Einseitige Sonneneinstrahlung

Die UV-Strahlen der Sonne haben einen negativen Einfluss auf unser Hautbild und begünstigen die frühzeitige Hautalterung. Bei manchen Berufen oder in manchen Situationen ist einseitige Sonneneinstrahlung sogar unvermeidbar. Auf diese Weise altert eine Gesichtshälfte viel schneller als die andere Hälfte. Diese einseitige Hautalterung ist vor allem bei LKW-Fahrern, die immer durch das Fenster auf der Fahrerseite von der Sonne angeschienen werden, zu beobachten.

Gesichts-Check

Haben Sie während des Lesens vielleicht schon in den Spiegel gesehen und kontrolliert, inwieweit sich Ihre beiden Gesichtshälften unterscheiden? Oder haben Sie auch bei sich bemerkt, dass eine deiner beiden Augenbrauen trainierter ist und sich leichter anheben lässt als die andere? Die gute Nachricht ist, dass man durch regelmäßige Gesichtsgymnastik Assymetrien ausgleichen kann. Dabei sollte man nicht vergessen, dass es gerade kleine Unebenmäßigkeiten sind, die uns am Ende einzigartig machen und in den Augen anderer Menschen attraktiv erscheinen lassen können.

Zur Autorin

Eigentlich studiert Passion Author Simone Weiskopf Translationswissenschaft und Linguistik. In ihren Beiträgen für www.weekend.at entfaltet sie ihre Begeisterung für Lifestyle-Themen und teilt unter anderem Tipps, Trends und Facts aus dem Themenbereich Beauty.

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