Reisereportage: Slowenien aus einer neuen Perspektive
Eine rund 30-minütige Autofahrt vom Bleder See entfernt, liegt der Bohinjsee, umgeben von den hohen Gipfeln des Triglav-Nationalparks. Es ist früher Vormittag, wenig später werden bereits die ersten Kanus über das Wasser paddeln, die ersten Wanderer den See umrunden. Die bereits bunten Bäume wie auch Berge spiegeln sich im ruhigen Gewässer des Gletschersees. Nebel kommt und geht. Ruhe – dieses Gefühl wird hier großgeschrieben. Von Massentourismus kann keine Rede sein, stattdessen besinnt man sich in den Boutique-Hotels der Umgebung, wie dem Sunrose 7 oder dem Hotel Bohinj auf das Wesentliche: Regionalität, Saisonalität, Tradition. Der Kunde ist König, Mutter Natur die Gastgeberin.
Zeitreise
Und die hat in Slowenien so einiges zu bieten. 20 Minuten später stehen wir am Ausgangspunkt einer leichten Wanderung. Bären, Luchse, Rehe – sie alle streifen durch die Wälder des Triglavs-Nationalparks. Rund eine Stunde wandern wir auf ihren Spuren zum Hirtendorf auf die Alm Zajamniki. Hier leben Mensch und Tier, in diesem Fall das Rind, noch im Einklang. Was daraus entsteht? Purer Genuss in Form von Milch und Käse.
Das gute Leben
Genießen – davon haben die Slowenen definitiv eine Ahnung. Das merkt man auch in den Weinregionen Karst und Brda, nicht unweit der italienischen Grenze. Einige der dort ansässigen Winzer, wie das Weingut Kabaj, zählen zu den Besten der Welt. Kein Wunder, schließlich arbeiten die Weinbauern nach dem Motto "Qualität vor Quantität". Und das schmeckt man auch, beispielsweise bei der Verkostung der für die Regionen typischen Weine, wie Orange oder Rotweine. Auch nicht nur Liebhaber der edlen Tropfen kommen hier auf ihre Kosten. Brda ist auch für saftige Kirschen, Feigen und schmackhaften Oliven bekannt.
Vorbei an Weingärten und -Gütern
Zwischen all den kulinarischen Höhenflügen muss aber auch einmal verdaut werden. Am besten funktioniert das auf einer E-Bike-Tour durch Brda, vorbei an Dörfern, Weinreben und alten Schlossmauern. Ein Zwischenstopp sollte definitiv in Šmartno eingelegt werden. Das gesamte Dorf, dessen Kirche dem Heiligen St. Martin geweiht ist, wurde zum Kulturerbe erklärt. Wer die Region von oben betrachten möchte, kann die 144 Treppen des Aussichtsturmes Gonjače erklimmen. Lässt man den Blick schweifen, sieht man an klaren Tagen vom Golf von Triest bis zu den Dolomiten. Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen die Berge. Dazwischen nichts als Ruhe. Herrlich.