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Tribute von Panem | Credit: Eventpress Herrmann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com
Deutschland ist in Top-Filmen präsent
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Eventpress Herrmann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Filmtourismus: Besuchen Sie berühmte Drehorte in Deutschland

15.09.2023 um 08:35, Helene Schweinberger
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Die Landschaften Deutschlands bilden die Kulisse so manch einer Film- oder Serienproduktion. Lesen Sie hier über bekannte Drehorte unseres Nachbarlandes.

1. „Die Tribute von Panem: Mockingjay Teil 2“ (2015)

Im letzten Teil der Verfilmung der Erfolgsreihe „Die Tribute von Panem“ geht es fast durchgehend äußerst wild zu. Das Nervenkostüm der Zuschauerinnen und Zuschauer verbleibt definitiv in einer Dauerspannung. Im Mittelpunkt des Thrillers steht wie zuvor Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence), die sich nun auf eine letzte Mission begeben muss, um Präsident Snow (Donald Sutherland) zu töten. Auf dem Weg dahin wird sie, wie in den vorherigen Filmen auch, unter anderem von Peeta Mellark (Josh Hutcherson), Gale Hawthorne (Liam Hemsworth) und Haymitch Abernathy (Woody Harrelson) begleitet.

Zwischen der ganzen Hollywood-Action blitzt jedoch ein wenig Deutschland hervor: In einer der nervenaufreibendsten Szenen des ganzen Films fliehen Katniss und ihre Gruppe vor den gegnerischen Friedenswächtern durch die Unterwelt des Capitols und kommen dabei in Berührung mit bedrohlichen Fallen. Als Schauplatz für den düsteren Untergrund diente jedoch kein Filmstudio in Hollywood, sondern die Schächte der Berliner U-Bahn. Die gekachelten orangenen Säulen, die in der besagten Flucht-Szene besonders auffällig sind, befinden sich tatsächlich in der Unterführung am ICC/Messedamm in Berlin. Auch die großen runden Deckenleuchten am Drehort wurden geschickt in das Drehbuch von „Mockingjay Teil 2“ integriert.

2. „James Bond: Der Morgen stirbt nie“ (1997)

Echte Hamburg-Fans haben die eine oder andere Kulisse im Bond-Thriller „Der Morgen stirbt nie“ von 1997 wahrscheinlich bereits wiedererkannt. Der Actionfilm ist insgesamt der 18. der beliebten „James Bond“-Reihe und der zweiten mit Pierce Brosnan als 007. In besagtem Thriller kommt der Agent dem fiesen Plan des machthungrigen Medienmoguls Elliot Carver (Jonathan Pryce) auf die Spur und muss rasch handeln, um einen Atomschlag abzuwehren.

Einige der actiongeladenen Szenen wurden in Hamburg gedreht: Als Schauplätze dienten unter anderem der Hamburger Flughafen als auch das luxuriöse Hotel Atlantic, auf dessen Dach James Bond klettert. Zeitweise warb das „weiße Schloss an der Alster“ sogar mit einer „James Bond Suite“, um filmbegeisterte Gäste anzulocken. Mittlerweile ist diese aber saniert worden und teilt kaum noch Gemeinsamkeiten mit der Suite aus dem dramatischen Film. Zudem waren die Lombardsbrücke und die Mönckebergstraße Drehorte des Actionthrillers. In letzterer wurde eine eindrucksvolle Szene gedreht, in der 007 einen ferngesteuerten BMW in die Filiale einer Autovermietung krachen lässt. In Realität gehörte das vom Stunt betroffene Schaufenster zu dem großen Kaufhaus „Galeria Kaufhof“ und wurde extra für den Dreh umgestaltet.

3. „Drei Engel für Charlie“ (2019)

Die abwechslungsreichen Kulissen der Hansestadt kommen auch in der neuesten Version von „Drei Engel für Charlie“ zur Geltung. Unter der Regie von Elizabeth Banks treiben Sabina Wilson (Kristen Stewart), Elena Houghlin (Naomi Scott) und Jane Kano (Ella Balinska) ihre Gegner durch diverse Ecken Hamburgs. Als Schauplatz für den Blockbuster diente neben der Speicherstadt auch die Hafencity.

Besonders angetan hat es der Regisseurin jedoch die Elbphilharmonie, das festliche Konzerthaus mit dem Spitznamen „Elphi“. In der neuesten Verfilmung von „Drei Engel für Charlie“ stellt das prächtige Gebäude die Firmenzentrale des Konzerns „Brock Industries“ dar. Gedreht wurde am bzw. um das ganze Gelände: Beispielsweise sind Treppenhäuser, Rolltreppen und Eingangsbereich im Film wiederzuerkennen. Für einen spektakulären Auto-Stunt wurde zusätzlich am Kaiserkai gedreht. Mehr als elf Tage verbrachte das Filmteam in Hamburg, um die perfekten Szenen mit den Kameras einzufangen. Vier Tage davon wurde einzig und allein für den Dreh in der Elbphilharmonie genutzt.

4. „Das Damengambit“ (2020)

Die 2020 auf Netflix erschienene Mini-Serie „Das Damengambit“ begeistert Millionen von Zuschauerinnen und Zuschauern auf der ganzen Welt. Auf einzigartige Art und Weise wird die außergewöhnliche Geschichte von Elizabeth „Beth“ Harmon (Anya Taylor-Joy) erzählt, eine junge Frau, die ihre große Leidenschaft fürs Schachspielen entdeckt und sich in der männerdominierten Weltmeisterschaft durchsetzen möchte. Die meisten Szenen der ergreifenden Drama-Serie spielen eigentlich in den USA, Moskau, Paris und Mexico-Stadt, gedreht wurde der Großteil jedoch in bzw. rund um Berlin. Die international beliebte Produktion zeigt dadurch die vielseitigen Facetten der deutschen Hauptstadt auf und beweist, wie wandelbar Berlin sein kann.

Der Schauplatz für das Waisenhaus, welches in der Geschichte eine bedeutsame Rolle spielt, war demnach nicht in Kentucky, sondern in Brandenburg. Dort durfte das leerstehende Schloss Schulzendorf als Kulisse herhalten. Anstelle des Hotels Mariposa in Las Vegas, in dem die Protagonisten der Serie vor dem U.S. Open nächtigen, wurde tatsächlich am Berliner Messegelände gedreht. Hier wurde das Palais am Funkturm mit seinem glänzenden Kronleuchter als eindrucksvolle Kulisse verwendet. Neben den angeführten Drehorten wurden die Filmkameras auch im Berliner Zoo, im Friedrichstadt-Palast, an der Monbijoubrücke und im Foyer des Bode Museums aufgestellt.

5. „Grand Budapest Hotel“ (2014)

Die malerische Altstadt von Görlitz in Sachsen durfte dank Regisseur Wes Anderson viel Zeit auf den internationalen Kinoleinwänden verbringen. Die gut erhaltenen Gassen und zauberhaften Kulissen der östlichsten Stadt Deutschlands boten den idealen Schauplatz für die Oscar-prämierte Tragikomödie, welche 2014 Premiere feierte. Der deutsch-US-amerikanische Film erzählt die außergewöhnliche Geschichte des titelgebenden Hotels, das sich in der fiktiven Republik Zubrowka befindet, sowie des Hoteleigentümers Zéro Moustafa (jung: Tony Revolori, alt: F. Murray Abraham). Von großer Bedeutung sind dabei zudem zahlreiche Gäste und Angestellte.

Zu sehen sind in „Grand Budapest Hotel“ zum Beispiel der Untermarkt, welcher sich in der Altstadt befindet, der Nikolaifriedhof, die Dreifaltigkeitskirche sowie das Jugendstil-Kaufhaus. Das äußerst prächtige Setdesign wurde sogar mit einem Oscar für das beste Szenenbild belohnt. Außerdem gut zu wissen: Görlitz trägt den netten Beinamen „Görliwood“, da in der Stadt an der Lausitzer Neiße des Öfteren Hollywood-Kameras anrücken. Gedreht wurden in der sächsischen Stadt unter anderem Szenen für Quentin Tarantinos Kultfilm „Inglorious Basterds“. Auch die Verfilmung von „Der Vorleser“ (2008) mit Kate Winslet wurde zum Teil in Görliwood gedreht. Es sind also schon einige Hollywoodsternchen über den Görlitzer Boden spaziert!

6. „The First Avenger: Civil War” (2016)

Anders als in vielen Hollywood-Filmen ist Deutschland in „The First Avenger: Civil War“ tatsächlich Teil der Handlung. Daher ist es wenig verwunderlich, dass verschiedene Szenen des Superheldenfilms hier gedreht wurden. Das Sequel der „Captain America“-Reihe mit Chris Evans in der Hauptrolle gilt als erfolgreichster Film des Jahres 2016 und fand wenig verwunderlich großen Gefallen seitens der Marvel-Fangemeinde. In dem actionreichen Film kämpfen die „Avengers“ zum ersten Mal nicht Seite an Seite, wie es die Zuschauerinnen und Zuschauer gewöhnt sind, sondern gegeneinander. Grund dafür ist eine Regelung der Regierung, die zum Ziel hat, die Superhelden stärker zu kontrollieren. So sind sie dazu verpflichtet, nur noch auf Anweisung des Staates zu handeln.

Der dramatische Showdown der „Avengers“, welcher zweifelsohne der Höhepunkt des Films ist, wurde am Flughafen Leipzig gedreht. Weitere Sequenzen wurden im Regierungsviertel, am Potsdamer Platz, am Olympiastadion und am Sony Center inszeniert und von den Kameras eingefangen. Zudem ist in „The First Avenger: Civil War“ ein Einsatz der Spezialeinheit GSG9 (Grenzschutzgruppe 9) der deutschen Bundepolizei zu sehen.

7. „Verschwörung“ (2018)

Die Handlung der düsteren Buchverfilmung von Stieg Larssons Krimi spielt eigentlich in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, der Großteil der Drehorte befindet sich jedoch in Deutschland, genauer gesagt in Hamburg, Berlin und Thüringen. In der filmischen Fortsetzung der Millennium-Trilogie dreht sich alles um die dramatische Geschichte der Hackerin Lisbeth Salander (Claire Foy) und ihrer Schwester Camilla (Sylvia Hoeks).

Lisbeth wird rekrutiert, um ein machtvolles Computerprogramm zu stehlen, das auf Atomraketen weltweit zugreifen kann. Doch schon bald wird ein NSA-Agent auf die Hackerin aufmerksam. Um das gewünschte dunkle Ambiente mit den Kameras einzufangen, nutze das Filmteam rund um Regisseur Fede Alvarez unter anderem den Leipziger Flughafen oder den Technoclub „Tresor“ in der deutschen Hauptstadt. Die Kulissen für die atemberaubende Verfolgungsjagd und die erste Begegnung der beiden Schwestern waren zudem ein Abschnitt der A7 und die Hamburger Kattwykbrücke. Als mystischer Schauplatz des beliebten Krimifilms präsentiert sich der historische Schieferpark Lehesten in Thüringen.

8. „Dark“ (2017)

Obwohl die Serie aus deutscher Produktion stammt, erfreut sie sich mittlerweile auch internationaler Beliebtheit. Die mystische Netflix-Serie nimmt ihre Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine nervenaufreibende Reise durch die Zeit: Im Mittelpunkt stehen dabei der Protagonist Jonas Kahnwald (Louis Hofmann) und die fiktive Kleinstadt Winden. Das Leben in der scheinbar durchschnittlichen deutschen Stadt gerät aus den Fugen, als plötzlich zwei Kinder verschwinden.

Mittlerweile gibt es drei Staffeln, wobei der Erfolg der Serie bereits 2018 mit dem Grimme-Preis in der Kategorie Fiktion belohnt wurde. Schauplätze der spannenden Science-Fiction-Produktion gibt es en masse rund um bzw. in Berlin und Brandenburg zu entdecken: Unter anderem spielte die Reinfelder Schule, welche sich im Berliner Stadtteil Charlottenburg-Wilmersdorf befindet, eine entscheidende Rolle in der Geschichte. Ein weiterer Drehort von „Dark“ war der Saarmunder Wald südlich von Potsdam. Hier wurde zum einen eine einfache Senke verwendet, um den auffälligen Eingang zu den Windener Höhlen darzustellen. Zu finden ist diese auf dem Fontane-Weg zwischen Saarmund und Tremsdorf. Zum anderen wurde im Saarmunder Wald die Hütte der Familie Doppler aufgebaut. Als Kulisse für das demolierte Atomkraftwerk diente das ehemalige Chemiewerk Rüdersdorf in der Nähe von Berlin. Weitere Drehorte der deutschen Erfolgsserie befinden sich unter anderem auf dem Krampnitzer Kasernengelände, der Raststätte Dreilinden, dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf und im Schlosshotel Grunewald.

9. „Inglourious Basterds“ (2009)

Nicht nur „Görliwood“ ist in Quentin Tarantinos Erfolgsfilm „Inglourious Basterds“ aus dem Jahr 2009 zu sehen. Für die Produktion des starbesetzten Films besuchte das Dreh-Team unter anderem Berlin, Sebnitz, Nauen und Potsdam. Der kontrafaktische Kriegsfilm ist in fünf Kapitel unterteilt und erzählt die Geschichte der Jüdin Shoshanna Dreyfus (Mélanie Laurent), die sich in letzter Sekunde von Hans Landa, einem SS-Standartenführer (Christoph Waltz), retten kann. In Kapitel eins macht Landa Shoshanna sowie ihre Familie auf einem Bauernhof ausfindig und eröffnet das Feuer. Als einzige Überlebende schafft es die junge Jüdin zu entkommen und flieht anschließend nach Paris, wo sie sich unter einem Decknamen eine neue Identität als Besitzerin eines Kinos aufbaut. Zeitgleich stellt der Offizier Aldo Raine (Brad Pitt) eine Elitetruppe aus jüdischen Soldaten zusammen, die hinter den feindlichen Linien abgesetzt werden, um möglichst viele Nazis umzubringen. Im letzten Kapitel des Films laufen alle Handlungsstränge zu einem nervenaufreibenden Finale zusammen, das sich in Shoshannas französischem Kino abspielt.

Neben Christoph Waltz, Brad Pitt und Mélanie Laurent konnten auch Michael Fassbender, Eli Roth, Til Schweiger, Daniel Brühl, Mike Myers und Diane Kruger Rollen in dem Erfolgsfilm ergattern. Im ersten Kapitel wurden verschiedene Drehorte in Sachsen ausgewählt. Für den Bauernhof, auf dem sich Shoshannas Familie versteckt, wurde eine Kulisse auf einer weitläufigen Wiese in Sebnitz aufgebaut. Im nur 60 Minuten entfernten Görlitz wurden Szenen am Untermarkt am alten Rathaus aufgenommen. Für Kapitel Zwei reiste das Filmteam weiter nach Berlin Zehlendorf und drehte in der ehemaligen US-Botschaft einige Sequenzen mit Brad Pitt. Ein weiterer Drehort befindet sich im Fort Hahneberg in Berlin-Spandau, wo Besucherinnen und Besucher auch heute noch spannende Touren buchen und die Location besuchen können. Nicht weit entfernt vom Fort Hahneberg liegt die Stadt Nauen, in welcher ebenfalls die Kameras aufgestellt wurden. Einige Szenen des dritten Kapitels sind in den Kulissen des Studios Babelsberg entstanden.

Die berühmte „Apfelstrudel“-Szene wurde wiederum in der Bibliothek des Berliner Cafés „Einstein Stammhaus“ in der Kurfürstenstraße gefilmt. Eine leerstehende Kaserne in Krampnitz im nördlichen Potsdam ist im vierten Kapitel von „Inglourious Basterds“ zu sehen. Im letzten Akt gesellt sich ein weiterer Drehort in Berlin dazu. „Clärchens Ballhaus“ stellt im Film ein französisches Dorflokal dar, befindet sich im realen Leben jedoch in Berlin-Mitte.

Zur Autorin

Kulinarik, Reisen, Film & Musik, Psychologie und kreative Hobbys - nur eine kleine Auswahl an Dingen, die Passion Author Helene Schweinberger aus Niederösterreich zu ihren vielfältigen und informativen Textbeiträgen für www.weekend.at inspirieren.

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