Der Amazonas Regenwald als Reiseziel
Eine Reise in den Amazonas-Regenwald ist für viele Abenteurer ein Traum. Die Region, auch bekannt als die ,,Lunge der Erde", bietet eine Vielzahl an einzigartigen Erfahrungen und Begegnungen mit der Natur und indigenen Kulturen.
Was sind beliebte Reiseziele im Amazonas?
Ein beliebtes Ziel für Amazonas-Reisende ist die peruanische Stadt Iquitos, die nur per Flugzeug oder Boot erreichbar ist. Von dort aus kann man weiter nach Leticia – einer kolumbianischen Stadt an der Drei-Ländergrenze von Peru, Kolumbien und Brasilien – reisen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, von Iquitos nach Leticia zu gelangen. Die spektakulärste davon ist die Fahrt auf einem Frachtschiff. Die Überfahrt dauert circa drei Tage. Man schläft in Hängematten auf dem Schiffsdeck, während im Frachtraum Kühe, Wasserkanister und Lebensmittel gelagert werden. Diese Option ist nur für wahre Abenteurer geeignet, da es kein Internet gibt und auch fließend Wasser und Strom stehen nur begrenzt zur Verfügung. Die Frachtschiffe fahren circa zweimal wöchentlich. Informationen zur Abfahrt erhält man direkt am Hafen.
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, mit einem Speedboot oder einer Fähre den wasserreichsten Fluss der Erde entlang zu fahren. Diese Optionen sind um einiges luxuriöser und dementsprechend teurer. Egal für welches Schiff man sich entscheidet, atemberaubende Sonnenuntergänge und -aufgänge sowie unberührte Landschaften sind gewiss.
Von Leticia geht es weiter nach Manaus, einer Stadt im Herzen des Regenwaldes in Brasilien. Diese Stadt ist größer als die beiden zuvor genannten und viel moderner. Hier gibt es sogar einigermaßen gute Internetverbindungen, was in Iquitos und Leticia eher schwierig zu finden ist.
Welche Amazonas-Touren sollte man machen?
Von den Städten Iquitos, Leticia und Manaus aus kann man Touren in die Tiefen des Dschungels unternehmen. Im Internet findet man zahlreiche Angebote, aber am besten bucht man die Ausflüge vor Ort. Auf diese Weise bekommt man erstens einen Eindruck von der Agentur und zweitens sind die Preise deutlich niedriger (bis zur Hälfte!). Davor sollte man unbedingt die Bewertungen lesen, denn einige Agenturen versprechen mehr als sie schlussendlich bieten.
Die Dschungel-Expeditionen mit einem erfahrenen Guide (ohne Guide nicht möglich) dauern in der Regel zwei bis zehn Tage, wobei die Übernachtung in Lodges oder Zelten erfolgt. Außerdem beinhalten die Touren drei einfache Mahlzeiten und Aktivitäten wie:
- Piranha-Fischen,
- Schwimmen mit rosa Flussdelphinen,
- Dschungel-Wanderungen bei Tag sowie bei Nacht,
- Vogelbeobachtungen,
- Besuch von kleinen Dörfern und indigenen Stämmen,
- Sonnenaufgangs- und -untergangstouren und vieles mehr.
Hier kann man die einheimische Tierwelt hautnah erleben, von der riesigen Anakonda bis zum gemütlichen Faultier und den verspielten Affen. Es gibt aber auch weniger liebenswerte Tiere wie Taranteln und giftige Frösche.
Amazonas: Was kann man alles entdecken?
Neben der Tierwelt gibt es in der Amazonas-Region auch viele indigene Stämme, die ihre traditionelle Lebensweise bewahren. Die meisten Stämme haben einen eigenen Schamanen, der mit Heilpflanzen aus dem Amazonas arbeitet, um geistige und körperliche Krankheiten zu heilen. Touristen können an Ritualen teilnehmen, die von Schamanen geleitet werden. Besonders beliebt ist unter den Reisenden das Ayahuasca-Ritual.
Aus der Ayahuasca-Pflanze stellt der Schamane zusammen mit einer anderen Pflanze einen halluzinogenen Trank her. Die spirituelle Kraft der Pflanze hilft dem Schamanen, die Ursachen von Krankheiten zu erkennen und die Heilung zu erleichtern. In vielen Fällen führt die Erfahrung mit Ayahuasca zu einer Bewusstseinserweiterung, was wiederum zur Linderung von emotionalen und psychischen Leiden führen kann. Dabei sollte man aber unbedingt auf einen traditionellen Schamanen setzen und auf keinen Gringo-Show-Schamanen. (Als Gringos werden weiße, meist amerikanische Männer bezeichnet.) Diese Schamanen haben nicht so umfangreiche Kenntnisse wie ein Schamane aus dem Dschungel und können bei ernsten Ausnahmesituationen nicht entsprechend reagieren, um beispielsweise negative Zustände zu stoppen. Die Schamanen des Amazonas-Regenwaldes haben ein tiefes Wissen über Pflanzen und ihre Heilkraft. Ihre Kenntnisse wurden über Jahrhunderte von Generation zu Generation weitergegeben und sind ein wichtiger Bestandteil der Kultur der indigenen Bevölkerung.
Eine andere traditionelle Heilmethode, die von Schamanen im Amazonas-Regenwald verwendet wird, ist Kambo. Dieses Heilmittel wird aus dem Sekret eines Baumfrosches gewonnen und auf die Haut aufgetragen, nachdem drei Löcher in die Haut gebrannt wurden. Kambo wird verwendet, um den Körper zu reinigen und das Immunsystem zu stärken. Es kann auch helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern sowie bei Depressionen und Angstzustände.
Wann ist die beste Reisezeit für den Amazonas?
Der Amazonas-Regenwald kann zu jeder Jahreszeit besucht werden, da er das ganze Jahr über seine Schönheit und seinen Charme behält. Die beste Reisezeit für den Amazonas-Regenwald hängt von den Wetterbedingungen und den individuellen Präferenzen ab. Es gibt zwei Hauptsaisonen: die Trockenzeit und die Regenzeit. Wenn man eine Bootsfahrt entlang des Amazonas-Flusses unternehmen möchte, ist die Trockenzeit die beste Wahl. Wenn man jedoch das volle Spektrum der Tier- und Pflanzenwelt erleben möchte, sollte man während der Regenzeit reisen.
Die Trockenzeit, die von Juli bis Dezember dauert, ist eine ausgezeichnete Zeit für Reisende, da während dieser Zeit die Wasserstände niedriger sind. Die niedrigeren Wasserstände können dazu führen, dass mehr Land zugänglich wird. Was bedeutet, dass Wanderungen und Exkursionen durch den Regenwald einfacher sind. Andererseits führen die niedrigen Wasserstände dazu, dass nicht alle Nebenflüsse mit dem Boot passierbar sind.
Die Regenzeit, von Januar bis Juni, ist eine sehr feuchte Jahreszeit. Während dieser Zeit steigt der Wasserstand des Amazonas-Flusses erheblich an und der Regen kann Wanderungen unmöglich machen. Auch die Sichtbarkeit kann eingeschränkt sein, da es oft neblig ist. Während der Regenzeit können Besucher jedoch spektakuläre Tierbeobachtungen machen, da die Tiere auf der Suche nach höher gelegenen Flächen sind. Auch die Pflanzenwelt ist während der Regenzeit üppig und vielfältig, was ein besonderes Erlebnis für Naturliebhaber darstellt.
Egal zu welcher Jahreszeit man reist, der Amazonas bleibt ein faszinierendes Reiseziel. Eine Reise in den Amazonas-Regenwald ist eine einzigartige Erfahrung, die man nie vergessen wird. Von der Natur bis zur Kultur gibt es so viel zu entdecken und zu lernen. Es ist wichtig, die lokale Bevölkerung und die Umwelt zu respektieren und zu schützen, um sicherzustellen, dass auch zukünftige Generationen diese wunderbare Region genießen können.
Zur Autorin
Eigentlich studiert Passion Author Simone Weiskopf Translationswissenschaft und Linguistik. In ihren Beiträgen für www.weekend.at entfaltet sie ihre Begeisterung für Lifestyle-Themen und teilt unter anderem Tipps, Trends und Facts aus dem Themenbereich Beauty.