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Frau steht auf einer Wiese | Credit: iStock.com/by-studio
Wie geht man am besten mit dem Klimawandel um?
Wie geht man am besten mit dem Klimawandel um?
iStock.com/by-studio

Klimawandel – ein Problem der Worte?

11.04.2024 um 12:45, Artikel von Passion-Autor: Marie Cibulka
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Der Klimawandel kann zu einer lebenswerteren Welt führen. Ein Satz, den wir selten lesen. Manche Probleme verschwinden, wenn wir unsere Worte anders wählen.

Klimawandel: Was tun?

Glasstrohhalme, Radfahren, Mülltrennung. Das sind Maßnahmen, die uns helfen sollen, im Alltag Klimaschutz zu betreiben. Es gibt unterschiedliche Wege, umweltfreundlicher zu leben und wir kennen mittlerweile viele davon. All diese Strategien sind wichtig, vor allem deshalb, weil sie ein größeres Bewusstsein für den eigenen Einfluss auf die Umwelt schaffen. Allerdings gibt es einen Faktor in dieser Klimakrise, über den wenig gesprochen wird: Wie reden wir über den Klimawandel? Und wie beeinflusst das unsere Art, mit dem Klimawandel umzugehen? Ein Plädoyer dafür, sich mehr Gedanken über Worte zu machen.

Neue Fragen statt Katastrophenszenarien

Dass Denken ohne Sprache möglich ist, ist klar. Wir können an einen Ball denken, an seine Form und Farbe und benötigen keine Worte dafür. Wenn wir uns allerdings näher selbst beobachten, dann bemerken wir, dass die meisten Gedanken doch aus Worten und Sätzen bestehen. Spätestens dann, wenn man positive Begriffe für die Kollegin findet, wo man vorher nur negative gedacht hat, leuchtet einem ein, was für einen Unterschied die Wortwahl macht. Nun ist das bekanntes Wissen. Doch wieso wird es beim Thema Klimakrise so selten angewandt? Die Medien prägen unsere Wahrnehmung vom Klimawandel, das liegt auf der Hand. Woher würden wir sonst von Unwettern in entfernten Ländern oder Klimagipfeln erfahren, wenn uns nicht in irgendeiner Form davon berichtet werden würde.

Wälder | Credit: iStock.com/Petmal
Klimawandel: Wie sehr werden wir von Social Media beeinflusst?

Selbst denken und nicht verunsichern lassen

Besorgniserregende Bilder setzen sich eher im Kopf fest, damit arbeiten viele Medienkanäle. Das bedeutet, sie wählen jene Bilder und drastischen Worte, um Leute einerseits zu Veränderung zu bewegen, aber vor allem, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Die Rezipient:innen werden dadurch oftmals alarmiert, haben vielleicht sogar Angst. Auch wenn es unangenehm ist, ist es für die Situation der Klimakrise möglicherweise sogar angebracht. Dabei sollte allerdings folgendes bedacht werden: In „Klimawandel im Kopf“ schreibt Ines Lörcher, dass Leute sich nicht eher durch solche alarmierenden Beiträge dazu aufgefordert fühlen, etwas zu verändern. Katastrophenszenarien erhöhen momentan das Bewusstsein für die Krise, aber langfristig führen sie kaum zu Änderungen.

Nun können wir nicht umfassend beeinflussen, was in der Zeitung geschrieben, im Fernsehen berichtet, in den Sozialen Medien gepostet wird. Wir können nicht entscheiden, welche Bilder veröffentlicht und welche Begriffe verwendet werden. Aber wir können entscheiden, wie wir selbst über den Klimawandel denken und mit anderen darüber reden wollen.

Ich denke, es ist Zeit, dass wir andere Fragen stellen. Dass wir Worte austauschen. Anstatt zu grübeln, wie unsere Welt aussehen wird, wenn alles erdenklich Dramatische eintritt, haben wir auch andere Möglichkeiten. Die Welt verändert sich ständig, aber wie wir damit umgehen, liegt in unserer Hand.

Hand mit Würfeln | Credit: iStock.com/Fokusiert
Welche Ziele sollen erreicht werden?

Sinnvolle Veränderungen

Wie kann eine Welt aussehen, wenn wir manche Ziele umsetzen? Statt: Wie sieht unsere Welt aus, wenn wir diese Ziele nicht erreichen? Wir hören viele alarmierende Worte, die uns warnen sollen, was passiert, wenn wir gewisse Ziele nicht einhalten, das Beispiel: die 1,5 Grad Grenze. Doch fragen wir uns auch, wie unsere Welt aussehen kann, wenn wir Klimaziele einhalten? Wenn wir neue Ideen umsetzen?

Zahlreiche Themen sorgen für Diskussionen: die Forderung von Tempo 100 auf der Autobahn, mehr Radwege in der Stadt etc. Egal, wie man zu diesen Themen persönlich steht, kann jede:r einen Moment für sich nehmen und sich folgende Fragen stellen: Was für eine Welt würde diese Veränderung schaffen? Wie würde meine Umgebung aussehen, wenn hier weniger Autos fahren dürften? Wäre sie grüner? Sicherer? Lebenswerter?

Wir reden über das Problem „Klimakrise“ und das ist wichtig. Gleichzeitig verändert sich kaum etwas, wenn wir bloß darüber reden, wie die Zukunft nicht aussehen soll. Wir brauchen einen Weg mit einem Ziel, für das es uns wert ist, Veränderungen zu schaffen.

Vorstellungskraft und viel lebenswerte Zukunft

Wie würde eine Welt aussehen, in der ich gerne leben würde? Eine Antwort darauf könnte sein, dass deine Umgebung ruhiger sein soll. Möglicherweise bedeutet das, dass weniger Autos in deiner Wohnumgebung fahren müssten. Gibt es Initiativen, die du unterstützen willst? Petitionen, die du unterschreiben kannst? Vielleicht gibt es schon Projekte, die du unterstützen möchtest. Und wenn all das zu viel Aufwand für dich ist, stelle doch mal deinen Freund:innen und deiner Familie diese Frage und schau, welche Gespräche dadurch angestoßen werden.

Erdkugel im Gras | Credit: iStock.com/Khanchit Khirisutchalual
Wofür lohnt es sich zukünftig zu kämpfen?

Werte zählen auch im Klimaschutz

Was ist dir wichtig? Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Das ist eine entscheidende Frage. Überall lesen wir, welche Ziele erreicht werden müssen, damit die Welt, wie wir sie kennen, sich nicht vollkommen verändert. Aber wozu das Ganze? Es geht nicht nur darum, uns Menschen und unsere Umwelt zu schützen. Es geht auch darum, zu wissen, wofür wir das machen. Was ist uns eigentlich wichtig? Ist es uns wichtig, jeden neuen Modetrend mitzumachen? Wenn nein, dann kann man die ein oder andere Shoppingtour ausfallen lassen. Wenn es hingegen doch wichtig ist, dann kann man sich die Frage stellen: Wie kann ich mein Verhalten so verändern, dass ich die Umwelt schützen und gleichzeitig meinen Sinn für Mode ausleben kann?

Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Ist mir das Meer wichtig, die Meeresbrise und dass ich in klarem Wasser schwimmen kann? Dann kann ich etwas dafür tun.

Dieser Artikel soll nicht dazu aufrufen, die Welt verklärt zu sehen. Aber wir reden zu viel davon, was alles nicht gut läuft und vergessen dabei, dass wir Maßnahmen setzen, damit unsere Welt anders aussieht. Schöner. Gesünder. Lebensfreundlicher. Worte schaffen keine greifbare Veränderung. Aber sie lenken Gedanken, welche wiederum zu Taten führen. Deshalb können solche Fragen nicht nur unsere Denkweise umstrukturieren, sondern vielleicht sogar zum Klimaschutz beitragen.

Zur Autorin

Passion Author Marie Cibulka hat ein Faible für Fremdsprachen. Was liegt da näher für die Studentin aus Wien als darüber zu schreiben und dazu mit hilfreichen Studien und Tipps Menschen zu ermutigen, die Hürden auf diesem Weg spielerisch zu nehmen.

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