Chaos unterm Christbaum: So vermeidet man Streit
Das Fest der Liebe verwandelt sich oft in das Fest des Streitens: Die Weihnachtsfeiertage sind für viele alles andere als erholsam. Streitgespräche mit den Eltern, Geschwistern oder anderen Familienmitgliedern, Frust und Unzufriedenheit, Erschöpfung und Einsamkeit sorgen dafür, dass sich viele Menschen an Beratungsstellen wie "Rat auf Draht" wenden. "Denn wie jedes Jahr rechnen wir auch diesmal mit einem verstärkten Aufkommen an Beratungen rund um Weihnachten, denn die Feiertage bergen ein besonders hohes Konfliktpotenzial. Nicht immer läuft alles wie gewünscht und nicht selten endet der Weihnachtsabend mit Stress, Diskussionen und Streit", so Birgit Satke, Leiterin des Beratungsteams bei Rat auf Draht.
Tipps für ein harmonisches Fest
Doch so weit muss es gar nicht erst kommen. Mit ein paar Tipps, kann man bereits im Vorhinein dafür sorgen, dass das Weihnachtsfest entspannt und stressfrei wird:
- Richtig planen: Eine richtige Planung ist oft das A und O. Gerade zu Weihnachten treffen unterschiedliche Vorstellung aufeinander. Wer im Vorhinein Wünsche und Erwartungen bespricht, kann Konflikte vermeiden. Wichtig: Jeder sollte offen und ehrlich seine Bedenken äußern dürfen.
- Aufgabenverteilung: In vielen Familien bleiben die Hauptarbeiten wie Kochen oder das Schmücken des Baumes an einer Person hängen. Wer die Aufgaben gerecht verteilt, kann Streit vermeiden. Außerdem macht es doch mehr Spaß, gemeinsam zu dekorieren oder das Essen vorzubereiten.
- Erholung für den Kopf: Die schönste Zeit des Jahres ist oft die stressigste: Vor dem großen Verwandtenbesuch zahlt es sich aus, noch einmal den Kopf so richtig durchzulüften. Am besten bei einem Spaziergang in der Natur. Das tut jedem gut.
- Kein Perfektionismus: Auch zu Weihnachten muss nicht alles perfekt sein. Die Wohnung oder das Haus muss nicht blitzeblank sauber sein und auch ein Fünf-Gänge-Menü ist nicht unbedingt wichtig. Experten raten außerdem von einem Dresscode ab. Stattdessen sollte man den Fokus darauf legen, die Zeit mit der Familie zu genießen.
- Gewissen Themen vermeiden: Onkel und Tante haben unterschiedliche politische Ansichten? Der Opa leugnet den Klimawandel? Gewisse Themen haben an Weihnachten Sendepause. Das fördert die Harmonie. Falls dann doch Diskussionen entstehen, kann es helfen, sich in Toleranz zu üben.
Der Trauer Platz geben
Besonders schwierig ist Weihnachten, wenn gerade erst eine nahestehende Person aus dem Leben geschieden ist. Vor allem Kinder wissen oft nicht, wie sie mit der Trauer zurechtkommen sollen. Die Experten von Rat auf Draht raten dazu, der Trauer auch an den Feiertagen genug Platz einzuräumen: "Eine Idee wäre etwa, einen Ast vom Weihnachtsbaum abzuschneiden, diesen gemeinsam schön zu schmücken und auf das Grab oder an einen Ort zu legen, der besonders an den verstorbenen Menschen erinnert." Auch Kinder, deren Eltern sich getrennt haben, brauchen besonders viel Zuwendung. Den Kindern soll es erlaubt sein, alle Gefühle ansprechen zu können. Beide Elternteile sollten ihrem Nachwuchs außerdem versichern, dass sie immer da sind. Von gemeinsamen Feiern wird aber abgeraten: Das könnte nur zu Verwirrungen führen, dass nach den Feiertagen wieder alles gut wird.