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Mehr Fingerfertigkeit durch Geigespielen | Credit: iStock.com/Kuzmichstudio
Mehr Fingerfertigkeit durch Geigespielen
Mehr Fingerfertigkeit durch Geigespielen
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Warum Kinder ein Instrument lernen sollten

20.06.2021 um 09:24, Helene Schweinberger
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Musik macht glücklich. Ganz egal, ob man Zuhörer ist oder selbst wohlklingende Töne erzeugt. Neben Freude fördert Musizieren aber noch zahlreiche kognitive und soziale Fähigkeiten.

Insbesondere im Kindesalter werden durch das Erlernen eines Instruments soziale und emotionale Intelligenz sowie die Persönlichkeitsentwicklung positiv beeinflusst. Warum Kinder musikalisch gefördert werden sollten, lässt sich ganz einfach erklären.

Konzentrationsfähigkeit und Durchhaltevermögen

Wer ein Instrument spielt, muss multitasking-fähig sein. Paradebeispiel: Klavier. Während die rechte und die linke Hand (nicht immer) im selben Takt um die Wette hüpfen, muss auch der rechte Fuß im richtigen Moment das Pedal betätigen. Nicht zu vergessen das simultane Notenlesen. Diese Koordinationsabläufe sind für das Erlernen eines Musikinstruments unerlässlich und helfen Kindern dabei, konzentriert zu bleiben. Das ist vor allem am Anfang nicht einfach und erfordert ganz besonders viel Durchhaltevermögen. Umso größer sollte die Belohnung dann sein, wenn die ersten Hürden erfolgreich genommen wurden!

Hörvermögen

Abgesehen von physischen Fähigkeiten ist auch ein ausgeprägtes Hörvermögen ein wesentlicher Bestandteil der Musikerziehung. Um seine Lieblingslieder auch selbst nachspielen zu können, ist ein gut geschultes Ohr erforderlich, um die verschiedenen Töne und Rhythmen auseinanderhalten zu können. Doch komplexe Lieder können für Kinder schnell ein Hindernis darstellen. Sobald die auditive Wahrnehmungsschwelle überschritten wird, ist es fast unmöglich, das Gehörte selbst umzusetzen. Beim Trainieren dieser Wahrnehmungsgrenze können Musik-Spiele hilfreich sein. Besonders beliebt im Musikunterricht oder in der Musikschule sind sogenannte Hörmemorys. So lernen musikinteressierte Kinder das gezielte Hören und Unterscheiden von Tonleitern, Harmonien und Melodien. Eine Sensibilisierung des Gehörs mit vielfältigen positiven Folgewirkungen für die kindliche Entwicklung.

Klavier - früh übt sich, wer ein Meister werden will | Credit: iStock.com/Martina_L
Klavier - früh übt sich, wer ein Meister werden will

Schulerfolge

Kaum ein Rockstar hatte Top-Noten in der Schule. Trotzdem bestätigen zahlreiche internationale Studien, dass Kinder, die eines oder mehrere Musikinstrumente beherrschen, auch in der Schule besser abschneiden als ihre nicht-musikalischen Kollegen. Das lässt sich unter anderem auf die bereits genannten Fähigkeiten, die durch regelmäßiges Musizieren gefördert werden, zurückführen. Konzentration, Beständigkeit und Geduld wirken sich auf der ganzen Linie positiv aus.

Freundschaften

Ein wesentlicher Faktor in der Erziehung eines jeden Kindes ist der soziale Kontakt mit Gleichaltrigen. Sprachvermögen, soziale Kompetenzen sowie die emotionale Entwicklung werden erst durch regelmäßige Treffen mit Freunden so richtig entwickelt. Gemeinsame Interessen wie Musik sind zweifelsohne ein riesiger Pluspunkt, wenn es darum geht, Kontakte zu knüpfen. Sei es im Gitarrenkurs, in der Schulband oder im örtlichen Kirchenchor: Musikbegeisterte Kids findet man so gut wie überall. Hobbys, die zweifellos innige Freundschaften fördern, die vielleicht sogar ein Leben lang anhalten. Eine Herausforderung lässt sich mit einer helfenden Hand wesentlich einfacher meistern als allein – nicht nur in der Musikschule!

Schlagzeugspielen fördert die Koordinationsfähigkeit | Credit: iStock.com/Lightfieldstudios
Schlagzeugspielen fördert die Koordinationsfähigkeit

Kreativität

Ein Instrument zu spielen öffnet zahlreiche neue Türen für Kinder. Sie probieren, experimentieren, improvisieren und fühlen – solange, bis sie zufrieden sind. Auch Musik ist eine Form der kreativen Selbstverwirklichung und daher einer der wichtigsten Gründe, die dafür sprechen, dem Nachwuchs das Erlernen eines Instruments zu ermöglichen. Sind Grundkenntnisse wie Akkorde, Griffe, Takte und Dur-/Moll-Tonleitern einmal im Gehirn verankert, wächst auch die Lust, einem Musikstück seine persönliche Note zu verleihen.

Familienzusammenhalt

Spielt noch jemand in der Familie ein Instrument, fällt es den Kindern meist um einiges leichter, diese Leidenschaft zu entwickeln. Des Weiteren stärken musikalische Tätigkeiten innerhalb der Familie die Kommunikation, das gegenseitige Vertrauen sowie Einfühlungsvermögen. So findet sich auch im eigenen Zuhause stets ein Ansprechpartner für musikalische Miseren wie gerissene Saiten, ein verstimmtes Klavier oder den ewig verschwundenen Kapodaster.

Gitarre zählt zu den beliebtesten Instrumenten unter Jugendlichen | Credit: iStock.com/smirart
Gitarre zählt zu den beliebtesten Instrumenten unter Jugendlichen

Spaß muss sein

Ganz entscheidend bei all dem: Im Vordergrund sollte immer der Spaß stehen! Kinder müssen sich selbst für das Instrument begeistern können und Lust haben, etwas zu lernen. Sie zu zwingen, ein Musikinstrument zu spielen ist weder für die Entwicklung noch für die Beziehung zu den Eltern förderlich. Auch die Wahl des Instruments sollte den kleinen Nachwuchskünstlern selbst überlassen werden. Am besten ist es, einen Ausflug in ein Musikgeschäft zu machen, und sich einfach mal durchzuprobieren. So gewinnen die Kids auch das nötige Selbstvertrauen in ihre eigenen Entscheidungen.

Zur Autorin

Kulinarik, Reisen, Film & Musik, Psychologie und kreative Hobbys - nur eine kleine Auswahl an Dingen, die Passion Author Helene Schweinberger aus Niederösterreich zu ihren vielfältigen und informativen Textbeiträgen für www.weekend.at inspirieren.

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