16 goldene Smartphone-Regeln für besorgte Eltern
Es war Weihnachten 2015, als Brendan sein erstes Smartphone geschenkt bekam. Groß war die Freude über das iPhone, das er von seiner Mutter Janell geschenkt bekommen hatte. Dem Päckchen beigelegt war ein kleiner von ihr aufgesetzter Eltern-Kind-Vertrag, der in 16 Punkten die Regeln zur Nutzung des Mobiltelefons festlegte. Durchgelesen und unterschrieben von allen Beteiligten. Zum Schutz des Sohnes und zur Beruhigung der Eltern.
Mit diesem Vorgehen ist die zweifache Mutter aus den USA bestens gefahren. So gut, dass sie "den Deal" im Netz veröffentlichte.
1. Ein Smartphone zu besitzen, ist ein Privileg, kein Anspruch - denn brauchen und wollen sind zwei verschiedene Dinge. Ich kann es dir geben und ich kann es dir wegnehmen. So einfach ist das.
2. Sei darauf vorbereitet, mir das Smartphone zu zeigen, mit mir darüber zu reden und es als Teil unserer gemeinsamen Welt zu verstehen. Dein digitales Leben wirst du nicht für dich allein führen.
3. Du wirst deinen Beitrag leisten müssen. Pass' auf dein Smartphone auf. Wenn es beschädigt wird, Kratzer, Wasser bzw. Sand abgekommt oder verloren geht, übernimmst du die Kosten.
4. Du willst etwas downloaden? Frag' um Erlaubnis. Du willst etwas bestellen? Dann zahl' es dir selbst.
5. Unter der Woche ist ab acht Uhr abends Smartphone-Pause, am Wochenende ab zehn Uhr.
6. Du nimmst es bis auf Widerruf nicht in die Schule mit. Unterhalte dich mit deinen Freunden lieber im Gang oder beim Mittagessen. Lass' keinen Bildschirm zwischen dich und den magischen Wahnsinn einer Mittelschule kommen.
7. Was immer du tippst, postest oder teilst, bist DU. Deine Online-Persönlichkeit sollte sich nicht von deiner wahren unterscheiden.
8. Verwende dein Smartphone nicht, um ahnungslose Menschen zu fotografieren bzw. zu filmen. Videos bzw. Aufnahmen auf Kosten anderer zur allgemeinen Belustigung zu machen. Auch, was deine Geschwister und Eltern angeht. Frage um Erlaubnis, bevor du Bildmaterial postest.
9. Ich gebe nicht jeden Monat mehr Geld für dich aus, um dir unbegrenzten Zugang zu Sex, Gewalt und endlosem Surfen und Scrollen zu verschaffen. Steh' auf. Geh' raus. Verbringe deine Zeit sinnvoll.
10. Nutze die Möglichkeiten, dich online zu entfalten und dir Zugang zu Informationen zu verschaffen. Erschließe dir Gründe, Inhalte und Netzwerke, die dich den Dingen näher bringen, die du liebst. Lass' dich von deiner Neugierde leiten.
11. Hab' keine Angst davor, auch einmal nichts zu sagen. Nicht zu kommentieren. Nicht zu reagieren. Einen Chat zu verlassen. Etwas zu blockieren. Oder zu löschen. Jemandem nicht mehr zu folgen. Manchmal beweist man dadurch größten Mut, dass man sich an etwas nicht beteiligt, wenn es alle anderen tun. Sei wählerisch in der Wahl deiner Mittel.
12. Du hast immer die Wahl, wie du dein Smartphone nutzt. Die Freiheit, die du dir nimmst, um herauszufinden, wie es dir am dienlichsten ist, ist Teil des Geschenks. Indisket sein, lügen, betrügen oder etwas vorspielen wird dich nicht weiterbringen.
13. Hör' nicht auf, auch weiterhin deine Großeltern zu besuchen, mit den Nachbarskindern im Hof zu spielen, mit uns am Mittagstisch zu sitzen oder dich spontan mit Freunden auf eine Pizza zu treffen. Diese Dinge machen am Ende deine Kindheit aus. Das Smartphone sollte diesen Erfahrungen nicht Konkurrenz machen.
14. Blicke lange genug von deinem Smartphone auf, damit du deinem Gegenüber in die Augen schauen und "bitte" oder "danke" sagen kannst.
15. Die Welt da draußen hat ungeachtet unserer Familienregeln ihre eigenen Gesetze. Das gilt für die meisten Dinge des Lebens. Daher: Übernehme Verantwortung. Sei jemand, auf den man zählen kann. Sei flexibel. Vergebe dir selbst und anderen. Begegne dem Leben mit aufrichtigem Herzen und besten Absichten und die Dinge werden sich letztlich zu deinen Gunsten entwickeln.
16. Du wirst nicht immer richtig liegen. Du wirst stolpern und auch einmal falsch abbiegen. Ich weiß das. Dein Vater weiß das. Es wird uns nicht gefallen. Aber wir werden lernen, damit umzugehen. Du wirst umsorgt, getragen und geliebt von einer im besten Sinne unperfekten Familie. Ob im Netz oder im Leben: Du bist niemals allein. Wir sind für dich da.