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Hund und Katze liegen zusammen auf dem Bett | Credit: iStock.com/Irina Kashaeva
Zimmerpflanzen können für Hunde und Katzen gefährlich werden
Zimmerpflanzen können für Hunde und Katzen gefährlich werden
iStock.com/Irina Kashaeva

Diese Zimmerpflanzen sind giftig für Hunde und Katzen

28.06.2023 um 09:30, Artikel von Passion-Autor: Helene Schweinberger
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Bei manchen Pflanzen im Zuhause ist Vorsicht geboten. Denn viele sind für die zweibeinigen Lieblinge lebensbedrohend. Worauf Sie achten müssen.

Während wir Menschen uns an dekorativen Zimmerpflanzen erfreuen, können einige Arten für Haustiere wie Hunde und Katzen hochgefährlich sein. Welche Pflanzen das sind? Wir haben eine Liste für Sie.

Toxische Dekoration

Ungewollter Kontakt mit giftigen Pflanzen passiert sehr schnell: Ein Blumentopf wird umgestoßen, die Erde verteilt sich am Fußboden und die Pflanze inklusive Stamm und Wurzeln liegen frei. Leider verstecken sich in vielen Pflanzen Giftstoffe, die unterschiedlich übertragen werden können. Durch Anknabbern, Abschlecken oder gar Fressen von Pflanzen bzw. -teilen kommen Hunde und Katzen rascher als gewollt in Berührung mit Giftstoffen. Gegen die meisten davon haben die Fellnasen evolutionsbedingt kaum Schutzinstinkte, da sie sich als Karnivoren hauptsächlich von Fleisch ernähren.

Hund sitzt mit Pflanze am Boden | Credit: iStock.com/Alexander Pytskiy
Nicht jede Deko ist für Vierbeiner geeignet

Jeglichen Kontakt vermeiden

Daher ist es unumgänglich, seine Haustiere vor möglichen Vergiftungen zu schützen und auf gefährliche Pflanzen zu verzichten. Kann man sich dennoch nicht vom hübschen Grün trennen, sollten die jeweiligen Pflanzen wenigstens an Orten platziert werden, an denen sie von den Vierbeinern nicht erreicht werden können. Hier bieten sich hohe Kommoden oder Kästen sowie Wandregale an. Gerade bei Katzen ist es wichtig, geeignete Plätze zu finden, um den Kontakt sicher zu unterbinden.

Mögliche Anzeichen einer Vergiftung

Symptome einer Vergiftung können durchaus variieren: Je nach Pflanze, Tier und einer Vielzahl anderer Faktoren sehen die Anzeichen verschieden aus. Die häufigsten Zeichen einer Vergiftung nach Kontakt mit giftigen Pflanzen sind 

  • Unruhe,
  • starkes Speicheln,
  • Erbrechen,
  • Durchfall,
  • Zittern,
  • Orientierungslosigkeit,
  • Apathie und
  • Atemveränderungen.

Diese Symptome können sich überschneiden, steigern oder in Schockzuständen sowie im Koma enden. Im schlimmsten Fall kann eine Vergiftung bei Ihren Haustieren auch zum Tod führen.

Katze riecht am Basilikum | Credit: iStock.com/gaus-nataliya
Besuchen Sie einen Erste Hilfe-Kurs für Haustiere

Bei diesen Pflanzen ist Vorsicht geboten

Eine Vielzahl beliebter Zimmerpflanzen stellt für Hund und Katz eine potenzielle Gefahr da, darunter auch die folgenden. Zu beachten gilt, wie so oft, die Dosis – denn die macht das Gift! Faktoren wie Gewicht, Größe, Alter und gesundheitlicher Zustand des Tieres spielen eine wesentliche Rolle und bestimmen unter anderem das Ausmaß der Vergiftung. Doch sobald Ihr Tier Vergiftungserscheinungen zeigt, sollten Sie unverzüglich tierärztliche Hilfe aufsuchen!

1. Dieffenbachie

Die ansprechende Dieffenbachie entzückt mit ihren vielfältigen Zeichnungen und ihrer relativ unkomplizierten Pflege. Zum Leidwesen vieler Tierbesitzerinnen und -besitzer sind jedoch alle Teile der hübschen Zimmerpflanze giftig, also sowohl ihr Stamm, ihre Blätter als auch ihre Blattstiele. Die Dieffenbachie gehört sogar zu den giftigsten aller Zimmerpflanzen.

Selbst abgeflossenes Gießwasser kann die freigesetzten Giftstoffe enthalten und bei Kontakt zu Vergiftungssymptomen führen. Der toxische Pflanzensaft führt bei Hunden und Katzen typischerweise zu einer schweren Reizung von Magen, Darm, Hals und Maul, im schlimmsten Fall kann die Vergiftung auch tödlich enden. Für andere Haustiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und Vögel ist das Gift der Dieffenbachie ebenso gefährlich. Bei der Platzierung der prächtigen Pflanze sollten Sie jedenfalls auf genügend Abstand zum Boden achten und die Erreichbarkeit durch flinke Katzen einschränken.

2. Begonie

Dank ihrer prächtigen Blätter und strahlenden Blüten findet man Begonien relativ häufig in Wohnräumen oder auf dem Balkon vor. Je nach Art erkennt man die in Südamerika beheimatete Pflanze an ihren asymmetrischen, spitzen Blättern mit unregelmäßigen oder gesägten Rändern. Auch die Blütenfarbe variiert und kann zwischen orange, rosa, weiß und rot schwanken. Leider sind einige Sorten dieser auffallenden Pflanze gefährlich für Haustiere wie Hunde, Katzen, Nager und Vögel.

Zu den giftigen Arten zählen die Begonia rex, gracilis, tuberhybrida und maculata. Die Begonia rex sowie die Begonia maculata sind wohl die beiden beliebtesten Vertreter der exotischen Zimmerpflanze. Werden große Mengen des giftigen Pflanzsafts verzehrt, treten bei den Vierbeinern starkes Speicheln, eine unregelmäßige Herzfrequenz, Erbrechen und Durchfall auf. Bei dem Verzehr der Knollenbegonie sind die Ausscheidungen oftmals blutig. Wie hoch die tatsächlich tödliche Dosis des Gifts ausfällt, ist unklar.

Katzen sitzt zwischen Pflanzen | Credit: iStock.com/Kseniia Soloveva
Achten Sie auf Vergiftungssymptome

3. Efeutute

Die immergrüne Efeutute besitzt ledrige, herzförmige Blätter, die unterschiedliche Farben annehmen können. Je nach Sorte treten weiße, cremefarbene, gelbe, hell- oder dunkelgrüne Färbungen auf, ebenso wie variable Musterungen. Als Kletter- und Hängepflanze macht sie ein besonders gutes Bild in Blumenampeln oder an Moosstäben. Nichtsdestotrotz sollten Sie Ihre Efeutute außerhalb der Reichweite von Haustieren platzieren, denn die zauberhafte Pflanze ist in allen Teilen giftig.

Der Verzehr sowie die Berührung des Pflanzensafts können unter anderem zu Reizungen der Haut, der Verdauungstrakts und schweren Entzündungen führen. Achten Sie auf herabgefallene Blätter, ausgetretenen Pflanzensaft und Tropfen auf den Blättern. Letztere entstehen dann, wenn die Efeutute zu viel Wasser aufgenommen hat und dieses wieder ausscheiden muss – auch darin sind besagte Giftstoffe enthalten!

4. Weihnachtsstern

Er gehört zur Weihnachtszeit wie der Deckel auf den Topf – der Weihnachtsstern. Das knallige, rot leuchtende Wolfsmilchgewächs mit seinen blütenähnlichen Hochblättern mag ein beliebtes Geschenk zum Weihnachtsfest sein, doch Haustierbesitzerinnen und -besitzer sollten ihn sorgsam platzieren. Der in den Pflanzenteilen enthaltene Saft ist giftig für Haustiere und greift verschiedene Organe an.

Insbesondere für Katzen ist der Weihnachtsstern gefährlich: Bereits geringe Mengen führen zu klassischen Vergiftungssymptomen wie Erbrechen, Apathie, Fieber, Herzrasen und Durchfall. Wird zu spät gehandelt, kann die Aufnahme der Pflanzenteile auch tödlich ausgehen. Für Hunde ist der Weihnachtsstern weniger gefährlich als für Katzen, Vergiftungssymptome wie Erbrechen, Appetitlosigkeit und Durchfall können dennoch auftreten.

5. Aloe Vera

Als eine der beliebtesten Pflanzen überhaupt gilt die Aloe Vera. Sowohl in der Welt der Gesundheit als auch der Schönheit bewähren sich die wohltuenden Qualitäten der Pflanze bereits seit unzähligen Jahren. Trotzdem müssen Haustierhalterinnen und -halter besonderes Augenmerk auf den Standort der Heilpflanze in Ihrem Zuhause legen, denn die äußere Blatthülle und der gelbliche Pflanzsaft sind giftig.

Das geleeartige Innere der dicken Blätter ist im Gegensatz dazu harmlos und weist keine Toxine auf. Geraten die gefährlichen Giftstoffe der Aloe Vera in den Kreislauf der Vierbeiner, sind typische Symptome wie Krämpfe, Reizungen von Magen und Darm sowie Lähmungserscheinungen möglich.

Hund schnuppert an Aloe Vera | Credit: iStock.com/K_Thalhofer
Stellen Sie gefährliche Pflanzen auf erhöhte Ebenen

6. Ritterstern

Mit seinen großen, trichterförmigen Blütenkelchen zieht der farbenfrohe Ritterstern einige Pflanzenfreundinnen und -freunde in ihren Bann. Die rundum beliebte Pflanze ist wohl eine der meistgeschenkten Gewächse der Weihnachtszeit, da sie ab Dezember ihre volle Blütenpracht entwickelt. Leider sind auch bei dieser winterlichen Dekoration alle Anteile giftig, die größte Giftkonzentration befindet sich jedoch in den Zwiebeln. Die enthaltenen Alkaloide sind nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen in bestimmten Dosen gefährlich bis tödlich.

Geringe Mengen führen zunächst zu klassischen Vergiftungserscheinungen wie Zittern, Orientierungslosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und starkem Speicheln. Bei Vierbeinern kommt es durch die Toxine des Rittersterns zudem möglicherweise zu Herzrhythmusstörungen, welche wiederum in einem Herzstillstand resultieren können.

7. Gummibaum

Der robuste, pflegeleichte Gummibaum oder Ficus elastica findet sich in zahlreichen Haushalten wieder. Das mag nicht nur an seiner Anspruchslosigkeit liegen, sondern auch an seiner hübschen Optik. Die großen, gummiartigen Blätter, denen der Gummibaum seinen unverkennbaren Namen verdankt, zeichnen die langlebige Zimmerpflanze aus.

Gerade aber diese Blätter enthalten einen schwach toxischen Pflanzsaft, der nach oraler Einnahme zu Vergiftungssymptomen führt. Sowohl Menschen als auch Tiere zeigen dabei Reaktionen, für Tiere und Kinder ist das Gift des Gummibaums gefährlicher als für Erwachsene. Bei Haustieren wie Hund, Katze und Nagetier äußern sich diese Reaktionen durch Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

8. Drachenbaum

Streng genommen ist der Drachenbaum kein wirklicher Baum, sondern ein Spargelgewächs. Dennoch beeindruckt er mit seinem palmenähnlichen Aussehen und seinen spitzen, langen Blättern, die je nach Sorte farbliche Unterschiede aufweisen können. Für Haustiere wie Hunde und Katzen stellt er allerdings eine Gefahr dar.

Die Konzentration der sekundären Pflanzenstoffe ist im Drachenbaum sehr hoch, insbesondere im Pflanzensaft – das macht die stattliche Pflanze in großen Mengen für Haustiere, aber auch Kinder gefährlich. Bei einer Vergiftung durch den Drachenbaum sind Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, starkes Speicheln, Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen sowie Zittern möglich. Wird das Gift über längere Zeit aufgenommen, kann es letztendlich zum Herzstillstand führen.

Hund und Katze sitzen in einer Wiese | Credit: iStock.com/Nataba
Recherchieren Sie, bevor Sie sich eine Pflanze kaufen

9. Philodendron

Die Gattung der Philodendren oder Baumfreunde bildet Blätter der verschiedensten Formen und Farben aus. Von herzförmig über eingeklappt bis hin zu pfeilartig und tief eingeschnitten, die tropische Pflanze variiert in ihrem Aussehen stark nach Sorte. Als Vertreter der Aronstabgewächse ist der Baumfreund allerdings ebenso toxisch wie viele andere seiner Pflanzenfamilie.

Die in der attraktiven Pflanze enthaltenen Giftstoffe führen nach Kontakt mit dem Pflanzsaft zu Magen-Darm- und Schleimhautreizungen. Es ist demnach ratsam, ein besonderes Auge auf herabgefallene Blätter zu werfen und diese alsbald wegzuräumen, um eine potenzielle Vergiftung Ihrer Haustiere zu verhindern.

10. Avocado

Die Avocado ist mittlerweile nicht nur als Lebensmittel im Vormarsch, sondern auch als Zimmerpflanze: Zahlreiche Interessierte versuchen Ihr Glück und wollen selbst aus dem Kern der Avocado eine Pflanze ziehen. Dieses Vorhaben ist recht einfach und mit ein wenig Geduld gedeiht schon bald das selbst gezogene Avocadopflänzchen.

Befinden sich im Haushalt jedoch Haustiere, ist besondere Vorsicht geboten, denn nicht nur die Frucht an sich, sondern auch die Pflanze samt ihrer Blätter sind für die geliebten Vierbeiner stark giftig. Insbesondere Katzen erleiden gesundheitliche Schäden durch den Verzehr der Pflanze und zeigen schwere Vergiftungssymptome. Verantwortlich dafür ist das Toxin Persin, welches sich in der Pflanze befindet, und zu Herzmuskelschädigungen führen kann. Daraus resultieren oft Atemnot, Apathie und allgemeine Schwäche.

11. Einblatt

Satte, dunkelgrüne Blätter und strahlend weiße Blüten machen wohl die bedeutsamsten Erkennungsmerkmale des Einblatts aus. Die wunderschöne Zimmerpflanze ist nicht zuletzt aufgrund ihrer luftreinigenden Funktion so beliebt und stellt einen wahrhaften Dauerbrenner in Pflanzengeschäften dar.

Von Haustieren sollten Sie die zauberhafte Pflanze jedoch fernhalten, denn sie gehört der Familie der Aronstabgewächse an, wodurch sie für Tiere besonders gefährlich ist. Das in Blättern und Stielen versteckte Gift löst bei Fellnasen Vergiftungserscheinungen aus, weswegen die Tiere Schleimhautreizungen, vermehrten Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, Schluckbeschwerden und Nierenschäden erleiden können. Der Kontakt mit den Giftstoffen des Einblatts führt neben Hund und Katz auch bei Nagetieren und Vögeln zu den genannten Symptomen.

Frau streichelt Haustiere | Credit: iStock.com/chendongshan
Im Ernstfall kontaktieren Sie einen Tierarzt

Was ist im Ernstfall zu tun?

Verhält sich Ihr Haustier auffällig oder zeigt Vergiftungserscheinungen, sollten Sie unverzüglich tierärztliche Hilfe aufsuchen. Der Kontakt mit Giftpflanzen geschieht schnell und bleibt in vielen Fällen unbemerkt. Kontaktieren Sie Ihre Veterinärmedizinerin oder Ihren Veterinärmediziner also auch, wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr Vierbeiner tatsächlich in Berührung mit besagten Pflanzen gekommen ist. Sollten Sie sich in dieser beunruhigenden Situation wiederfinden, versuchen Sie, Ruhe zu bewahren! Nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihr Tier werden davon profitieren.

Im besten Fall nehmen Sie eine Probe der gefressenen Pflanze mit zur Untersuchung. Das ist zweifelsohne eine Lage, in die man als Haustierbesitzerin oder -besitzer keinesfalls kommen möchte. Umso wichtiger ist es, entsprechend vorbereitet zu sein. Von Vorteil ist es einerseits, Tier-Notrufnummern je nach Wohnort zur Hand zu haben. Andererseits sorgen Erste-Hilfe-Kurse für Tiere dafür, dass Sie auf Situationen wie diese bestmöglich gefasst sind und die wichtigen Hilfsmaßnahmen in petto haben. Derartige Kurse sind wenig zeitaufwendig und können Ihren geliebten Fellnasen im Ernstfall das Leben retten!

Zur Autorin

Kulinarik, Reisen, Film & Musik, Psychologie und kreative Hobbys - nur eine kleine Auswahl an Dingen, die Passion Author Helene Schweinberger aus Niederösterreich zu ihren vielfältigen und informativen Textbeiträgen für www.weekend.at inspirieren.

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